Noch am selben Abend hatte ich die ganze Reisetasche gefüllt ; mit Tops, Shorts, Kleidern und Strandschuhen. Natürlich auch Zahnbürste und Zahnpasta, aber das war jetzt nur Nebensache. Denn die Hauptsache war, dass es ziemlich schwierig gewesen war, Klediung für sieben Wochentage inklusive Reservegewand herauszusuchen - man bemerke - normalerweise hatte ich einen sehr peppigen Style, Eleanor einen.... Eher Romantischen und verspielten. Ich stellte die fertig gepackte Tasche vor der Wohnungstür ab, daneben mein Waveboard. Ich hoffte, dass ich es in Griechenland gut verwenden könnte.
In diesem Moment kam Louis und umarmte mich von hinten. So richtig verliebt. Diesmal musste ich es nicht unterdrücken, mich zu entreißen - diesmal blieb ich einfach stehen und genoss die Zuneigung. "Hast du alles eingepackt?", flüsterte er mir ins Ohr. "Ja...", wisperte ich, genauso leise wie er, weshalb ich mich eigentlich fragte, warum wir nicht in normaler Lautstärke miteinander sprachen. "Ich möchte dich auch mal heiraten...." Ich hielt den Atmen am. Er wollte mir doch jetzt keinen Heiratsantrag machen oder? Ich zitterte von oben bis unten, in der Hoffnung dieser Fall würde jetzt nicht eintreten. Denn was sollte ich dann sagen? Woher sollte ich denn wissen, ob Eleanor schon bereit für eine Hochzeit wäre oder nicht? Ob sie jemals eine Ehefrau sein wollte? "Ich dich auch", murmelte ich leise und er ließ mich los. Innerlich atmete ich erleichtert auf.
Am nächsten Tag wurde ich wieder von dem Läuten meines Handys - Eleanors iPhone also - geweckt. Aber nicht weil jemand anrief, sondern weil ich mir den Wecker gestellt hatte. Um 9:30 durfte ich Langschläferin also aufstehen. Außerdem musste ich noch Kate informieren. Schnell holte ich mein Samsung Galaxy S3 unter dem Kissen hervor und schrieb eine SMS "Bin für eine Woche in Griechenland. XXX" Dann steckte ich es zusammen mit dem iPhone in eines der Seitenflächen meiner Handtasche. Ich hatte das Bedürfnis, die Perücke abzusetzen. Doch ich musste dem Stand halten und wartete, bis ich die Türe hinter mir im Badezimmer zuschloss.
Fettige Spitzen wölbten sich an den Schultern, struppige Haare, die am Scheitel hervorsprießen. Ich schüttelte nur den Kopf. Warum konnten Haare an einer Person so viel ausmachen?! Dann versteckte ich die Perücke wieder in der Wäsche und ging unter die Dusche.
Als ich 25 Minuten frisch gewaschen aus dem Bad kam und mich damit qäulte, Kleidung rauszusuchen, bemerkte ich wie Louis gähnend Aufstand. "Morgen", sagte ich, ohne mich umzudrehen. "Dir auch, süße", hörte ich es verschlafen hinter mir. Süsse. Es wurde immer seltsamer.... aber auch... Schöner. Zu wissen, jemanden an deiner Seite zu haben, der alles für dich riskieren würde. "Wenn ich jetzt Harry wäre", sagte er und musterte mich sorgfältig. Oh Gott, wie peinlich. Ich hatte ganz vergessen, dass ich nur in Unterwäsche dastand! Verlegen warf ich mir ein Sommerkleid und einen Blazer über - für die Hitze in Griechenland und das Jäckchen wegen der Kälte in England.Wir drückten uns durch die Menge im Flugzeug. Hier war ja ganz schön viel los. Nur um auf eine griechische Insel zu Fliegen.... Nach korfu hatte mir Louis gerade vorhin erzählt. Ach ja, außerdem gab es auch noch schlechte Nachrichten: Kate hatte mir zurückgeschrieben. Bobby war überfahren worden. Deshalb konnte ich jetzt nicht wirklich glücklich sein. Mein langjähriger "bester Freund" war tot. Er war gerade mal vier Jahre alt geworden. Aber über meine Trauer konnte ich mich nicht aussprechen - ach ja - das beste war, dass zu diesem Zeitpunkt Stella auf Bobby hätte aufpassen sollen! weil Kate wieder mal bei ihrem David war. Und wie ich Stella kannte, hatte sie nicht richtig beim spazieren im Park aufgepasst. Und Bobby war auch sehr neugierig, lief überall hin.... Ja. Jetzt hasste ich Stella noch mehr als zuvor.
"Alles in Ordnung?", fragte mich Perrie, als ich mich neben sie gesetzt hatte. Ich grummelte, musste wieder den wahren Grund verschweigen."Ich... Keine Ahnung, hab Angst, dass wir in Griechenland nie das Hotel wegen diesen Fans verlassen könnten." "Das müsstest du aber in England viel mehr haben." "Nö." "Du bist traurig wegen Gemma, oder?", hakte Perrie besorgt nach. Danke für die Idee ! "Ja...." "Weißt du nicht mehr, als sie mir Zayn ausspannen wollte?!" Nein. "Ja." In diesem Moment spürte ich wie sich eine Hand auf die Meinige legte. Ich schielte zu meiner rechten. Louis. Es fühlte sich komisch an, trotzdem wartete ich, bis er sich meiner entziehen würde, und ich wartete. Und wartete. Und wartete.
Drei Stunden später standen wir in der griechischen sommerhitze auf dem Flughafen von korfu und konnten von Schweiß nur so prophetieren. Zu siebt standen wie da und warteten auf den Reisebus, der uns zum Hotel bringen würde. Wir würden einen ganzen für uns allein haben. Auch das hatte Zayn organisiert, wofür sich jeder von uns noch einmal tausend mal bedankt hatte. Irgendwie war er... Cool. Aber ich stand nicht auf ihn, so wie Louis mal behauptet hatte. Eigentlich stand ich zur zeit auf gar niemanden. Ich glaube, ich war noch nie so richtig verliebt gewesen.
Es war schon Abend, als wir endlich bei der Anlage angekommen waren. Überall standen aneinandergereihte Apartments und mittendrin das haupthaus mit dem Speisesaal et cetera. Zayn hatte drei Apartments gemietet. Also in jedem Zimmer zwei, außer in einem drei Personen. Und die Aufteilung war ja gleich klar oder? Perrie und Zayn. Liam, Harry und Niall. Louis und ... Ich. Wir alle waren sozusagen Nachbarn. Echt praktisch.
"Wer von euch hat Lust, am Strand spazieren zu gehen?", fragte Perrie in die Runde. Alle verzogen die Gesichter, niemand war recht begeistert davon. "Schon gut...", brummelte Perrie mit einem Grinser auf dem Gesicht, als würde sie die Reaktion schon erahnt haben und sich schämen, trotzdem gefragt zu haben. "Wie wärs mir Abendessen?", kam es diesmal von Niall und alle brachen auch in Gelächter aus. Auch ich. Denn wie ich herausgefundene hatte, liebte Niall essen über alles, wobei ich in dieser Sache ziemlich heikel war. Und ich hoffte auch Eleanor. Immerhin wollte ich nicht irgendwelche Delikatessen kosten. Nur wenn die anderen sie auch probierten. Und es ihnen zu schmecken schien.
Zusammen waren wir in den speiseraum gegangen, wo ein riesiges Büffet aufgebaut war. Niall und ich stürzten uns sofort darauf, worauf wir belustigte Blicke auf uns zogen. Was Gabs denn da? Souflaki? Was war das bitteschön? Wie würde das schmecken? Niall hatte sich den ganzen Teller davon beladen, also dachte ich, dass es gut schmecken würde, nahm mir ein Spießchen und einen kleinen Haufen von.. Gyros. Bei solchen Sachen hatte ich wirklich gar keine Ahnung! Mit einem glas Limo gesellte ich mich zu den anderen und versuchte, mich in der Konversation einzufinden.
"Was hält ihr davon, dass wir uns später alle zusammen in einem Zimmer treffen?" Die Frage kam von Harry. "In einem Zimmer", entgegnete ihm Liam, der neben ihm saß und tippte sich auf die Stirn, "Da haben doch nicht sieben Erwachsene Platz." "Doch, doch." "Nein, eben nicht." "Sicher." "Harry, sag mal bist du je gut in Mathe gewesen?" Grinsend beobachtete ich den "Streit", der mit einem Schulterklopfen endete. Schließlich war ich doch ziemlich happy darüber, hier zu sein. Bei der Band, der ich einst so angewiedert aus dem Weg gegangen war. Sie waren zu einer Familie geworden. Zu meiner zweiten Familie, die jeden Augenblick ruiniert werden könnte.
" Heute vielleicht nicht...", murmelte Harry schließlich und riss mich aus den Gedanken, was nach Eleanors Auftauchen passieren würde, "Aber morgen." Liam schlug sich selbst mit der Hand ins Gesicht. hatte Harry echt so ein großes Bedürfnis, in einer Menge zu sein? Ich dagegen hatte Klaustrophobie, also Platzangst.
Zusammen saßen wir da und redeten und redeten, bis die Rezeptionistin kam und uns rausschickte. Es war noch viel zu früh gewesen. Dieser Tag hättet niemals enden dürfen. Diese zeit hätte niemals enden dürfen. Doch mir war es bewusst. Leider. Warum konnte die zeit nicht anhalten? Aus der Angst meines Lebens hatte sich der Höhepunkt meines Lebens gebildet.
Eine Mischung aus Spaß, Freundschaft, Vertrauen, ein wenig Angst und ein klitzekleines bisschen.. Liebe.
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Doubles | 𝐨𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫𝐞𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧
FanfictionIch bewegte meine Hand Richtung Kopf und fügte sie an die Stelle, wo sich die Haare in drei Gebiete teilten. "Ich...", hob ich flüsternd an und bemühte mich, nicht vor tiefer Enttäuschung wegzulaufen. Ich wollte das ja alles gar nicht. Ich hatte...