Die Sonnenstrahlen blendeten mich weit ins Gesicht. Schützend legte ich meine Hände auf meine Augen, doch es half nichts. Ich würde mich nur noch mehr damit quälen, indem ich versuchte noch einmal einzuschlafen. Ich dehnte mich ausgiebig und sah mit zusammengepressten Augen aus dem Fenster. Meer. Sonne. Palmen. In diesem Moment wurde mir nochmal bewusst, dass ich nicht mehr im verregneten England - sondern hier auf Korfu war.
Ich drehte mich um und schreckte ein wenig zurück, als Louis mit einem mal die Augen öffnete und mich fröhlich ansah. "Gut geschlafen?", fragte er mich. "Mehr oder weniger", entgegnete ich schulterzuckend. Glaubt mir, in dieser Hitze war es nicht wirklich einfach, sich in den Träumen einzufinden. Es fühlte sich an, als hätte ich die ganze Nacht durchgefeiert. So wie der vorgegebene Grund von Eleanors verschwinden. Apropos Eleanor und verschwinden - ich hatte Gemma immer noch nicht gefragt, was die Polizei bis jetzt herausgefunden hat. Oder hat ihnen Gemma aufgetragen, mit der Suche abzubrechen, weil die "wahre" Eleanor Calder schon wieder aufgetaucht ist? Ich wählte gerade ihre Nummer und bewegte mich in Richtung Wohnküche, als mir die Zeitumstellung einfiel.
Laut meinem Handy war es gerade 8:26, das bedeutete zu Hause und London zwei Stunden früher, also 6:26. "Wann gehen wir frühstücken?", fragte ich Louis, als wir beide gerade am Waschbecken standen. Louis hatte darauf bestanden , dass wir uns gleichzeitig die zähne putzen sollten. Für mich irgendwie seltsam, aber wenn er es unbedingt wollte. Wieder so eine Sache in der Liebe, mit der ich keine Ahnung hatte. "Keine Ahnung. Willst du mit den anderen gehen?" Ich zuckte mit den Schultern. "Hast du Hunger?" Ich nickte. "Dann lass uns ohne die anderen gehen." Dieser Entschluss kam ja sehr schnell! Dabei hatten wir uns gestern doch noch alle ausgemacht, alle zusammen um halb zehn im Speisesaal anzutreffen. Naja, vielleicht brauchte Louis auch nur ein wenig Erholung von dem ganzen Stress. Ich meine - Boyband und jetzt noch eine Reise mit sechs anderen Personen - mir würde das allerdings zu schaffen machen.
" Da sind sie ja!" Bei dieser Interjektion sah ich von meinem voll beladenen Teller mit Croissants und sämtlichen Marmeladen erschrocken auf. "Perrie!", rutschte es dann erleichtert von mir raus. In erster Sekunde hätte ich gedacht, es wären irgendwelche Fans, die uns jetzt sogar beim Frühstück zusahen... Gedrängel. Ich werde eingequetscht und weiß nicht mehr was vorgeht. Ich verliere den überblick. Auf einmal fühle ich, wie jemand hinter mir kräftig an den Haaren zieht. Die Perücke löst sich und segelt zu Boden. In diesem Moment gibt es nur geschockte Gesichter. "Betrügerin!", höre ich plötzlich Louis schreien und zeigt auf mich, "Wo ist sie?! Wo ist Eleanor?! Was hast du mit ihr gemacht?!" Unfähig etwas zu antworten, höre ich ein leises Gekicher hinter mir. "Gemma", entfährt es mir, "Warum hast du das gemacht?" Sie gibt keine Antwort, sondern sieht mir direkt in meine Augen, ein schelmisches Lächeln ziert ihr Gesicht. "Ich hab das nur für dich gemacht", ergänze ich weinend, "Warum?!" Wieder nur dieses Lächeln. Und dann die heisere Antwort: "Eleanor war nie verschwunden...."
Ich schüttelte den Kopf. Wie konnte ich nur auf so einen schrecklichen Gedanken kommen? Gemma hatte mich belogen?! Verwirrt blickte ich mich um. Ich musste mehrere Minuten lang in dieser Starre gewesen sein, denn Louis fächerte mit seinen Händen vor meinem Gesicht und Perrie und die anderen vier saßen schon mit fast leer gegessenen Tellern an den Nebentischen. Ich zwinkerte ein paar mal und schob meinen Teller zur Seite. Mir war gerade eben so richtig der Appetit vergangen. "Komm jetzt nicht wieder mit deiner Diät!", seufzte Louis augenverdrehend. "Ähm. Hab bloß keinen Hunger mehr..." "Und warum?", hakte er nach und blickte mich durchdringend an. "Ähm", grübelte ich, dumm wäre es den echten Grund zu erwähnen, "so halt." "Jaja, aber zu Abend isst du richtig. Zayn hat nicht umsonst Halbpension gebucht!" "Jaja, Daddy", entgegnete ich nur und musste dabei breit grinsen. Und kam auf ganz andere Gedanken.
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Doubles | 𝐨𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫𝐞𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧
FanfictionIch bewegte meine Hand Richtung Kopf und fügte sie an die Stelle, wo sich die Haare in drei Gebiete teilten. "Ich...", hob ich flüsternd an und bemühte mich, nicht vor tiefer Enttäuschung wegzulaufen. Ich wollte das ja alles gar nicht. Ich hatte...