-Lucy-
Ich spüre wie sich alle Muskeln in mir anspannen und mir läuft es eiskalt den Rücken runter.
Warum überholt der denn nicht einfach?!
Schluckend gucke ich immer wieder in den Rückspiegel, kann den Fahrer jedoch nicht identifizieren.
Mist, Mist, Mist!
Das Verlangen nun doch etwas schneller zu fahren wächst immer mehr und schließlich gebe ich nach, da ich auf dieser Straße noch nie einen Blitzer gesehen habe und zehn km/h zu viel mir wohl keine krassen Probleme einbringen würden.
Tatsächlich vergrößert sich der Abstand zwischen mir und dem Auto, doch keine Sekunde später gibt auch das Auto mehr Gas und ich merke wie ich immer mehr und mehr zu schwitzen anfange. Nicht vor Hitze, sondern vor Angst. Denn im Moment habe ich schon fast Todesangst.
Sag mal will der mich umbringen?
Zittrig ausatmend gucke ich auf den Tacho: 112 km/h.
Mehr ist jetzt aber echt nicht drin!
Meine Lippe bebt und einige hundert Meter vor mir erkenne ich den Kreisverkehr, dessen dritte Ausfahrt ich nehmen muss, um zu meiner Lieblingsstrecke zu gelangen. Nun scheint es mir, als ob mein Herz stehen bleibt, denn Kreisverkehr heißt bremsen und bremsen heißt-
Eigentlich will ich mir gar nicht ausmalen, was die nächsten paar Sekunden mit sich bringen werden, doch nun stehen mir zwei Optionen offen: Entweder ich bremse jetzt ab und hoffe, dass das Auto es auch tut, oder ich tu es nicht, baue einen Unfall und sterbe. Bei dieser Auswahl fällt mir meine Entscheidung wirklich nicht schwer, auch wenn ich eine riesige Angst vorm Bremsen habe und so betätige ich ganz vorsichtig die Fußbremse
Die Luft anhaltend verfolge ich im Rückspiegel, was das Auto macht. Es bremst ebenfalls.
Halleluja!
Nun drücke ich mit mehr Kraft auf die bremse, die Zahl am Tacho sinkt und sinkt und ehe ich es mir versehe, befinde ich mich auch schon vorm Kreisverkehr und fahre ganz „gemütlich" in diesen.
Währenddessen schaffe ich es so einen Blick hinter mich zu wagen und auf der gegenüberliegenden Seite den Fahrer des BMWs, wie ich nun sehe, zu erkennen: Adrian. Und neben ihm sitzt niemand geringeres als Chris, der mich blöd grinsend anguckt.
Mir bleibt der Mund offen stehen und ich fahre an meiner Ausfahrt vorbei, doch das ist mir egal.
Der will mich wohl wirklich tot sehen! Hat ihm das letzte Mal nicht gereicht?!
Meinen Blick abwendend konzentriere ich mich nun auf die Kreisfahrt, merke, dass Adrian den Kreisverkehr verlässt und fahre dann schließlich auch auf meine Lieblingsstrecke. Unsere Wege trennen sich, doch ich bin immer noch fix und fertig, befinde mich in einem Zustand in dem man auf keinen Fall Motorrad fahren sollte. Mein ganzer Kopf explodiert schier vor Gedanken.
Zum Glück kenne ich einen Platz, an dem ich mich beruhigen kann, der nicht weit von hier ist, und so mache ich nun etwas langsamer und versuche mich noch so gut es geht auf den restlichen Weg zu konzentrieren.
Als ich schließlich mein Ziel erreiche und zum Stillstand komme, merke ich erst, wie sehr ich eigentlich zittere. Ich steige ab und schlüpfe aus meinem Helm. Daraufhin atme ich erst einmal tief ein, aber irgendwie beruhigt es mich einfach nicht.
Normalerweise hilft das doch!
Mir die Haare raufend, laufe ich wie wild geworden auf und ab.
Was denkt der sich eigentlich?! Warum macht er immer noch weiter? Kann es nicht langsam mal gut sein?
Tausend weitere Fragen schwirren in meinem Kopf herum und ich fühle mich unglaublich erdrückt von dieser Last.
DU LIEST GERADE
Feelings | Julien Bam
Fanfiction!Teil 2 von „I Hate You | Julien Bam"! Nachdem der Breakdance Kurs vorbei ist schwebt Lucy auf Wolke sieben mit keinem geringeren als Julien Bam, obwohl sie niemals gedacht hätte, dass es so weit kommen würde. Dennoch treten nach diesem gewaltigen...