-Lucy-
Sofort sieht mich meine Mutter interessiert an.
„Oh, um was geht es denn?", sie legt den Kopf leicht schief.
Ich atme zittrig aus und spüre wie Julien unter dem Tisch nach meiner Hand greift, um mich zu beruhigen und mir Mut zu machen. Das hilft tatsächlich ein wenig und so räuspere ich mich.
„Also...ich hab dir ja am Telefon schon viel erzählt, was so die letzten Wochen passiert ist. Eine Sache hab ich dir aber verschwiegen, weil ich einfach noch nicht bereit war.", kommt es zaghaft aus meinem Mund.
Die Braunhaarige mustert mich mit besorgtem Gesichtsausdruck und lehnt sich zurück. Da sie nichts sagt deute ich daraus, dass sie will, dass ich fortfahre, was ich dann auch tue.
„Ich hab dir letztens ja gesagt, dass ich nach meiner Schicht im Nyx auf diese Party gehe, oder? Das war am selben Tag, an dem wir unsere Noten bekommen haben."
Meine Mutter nickt.
„Alice wollte ja auch mit ihrem Freund kommen, aber als Amelie, ihre Freunde und ich schon da waren, hat sie mir geschrieben, dass sie es doch nicht schafft, weil ihr nicht so gut ist.", ich seufze, spreche dann wieder weiter. „Auf jeden Fall habe ich mir mit Amelie und so dann ne gute Zeit gemacht, auch was getrunken und alles lief echt gut, bis Amelie und ich frische Luft schnappen gegangen sind."
Ich beiße mir auf die Lippe und fange nervös an ein paar Fussel von meiner Hose zu zupfen.
Meine Mutter scheint wohl zu merken wie schwer ich mir bei dieser Sache tue, denn sie meint: „Lass die ruhig Zeit, wir müssen nichts überstürzen, okay?"
Als ich zu ihr sehe lächelt sie mich warm an und ich nicke dankbar.
Dann schließe ich meine Augen, atme durch und erzähle weiter: „Nach einer Weile musste Amelie aufs Klo und ich hab alleine auf sie gewartet, obwohl sie mir angeboten hat mitzukommen. Natürlich wegen der letzten Party und der Sache mit Adrian, aber ich hatte schon so viel Alkohol intus, dass ich viel zu positiv gestimmt war und abgesagt habe. Naja...und dann ging alles bergab. Adrian war auf einmal da, obwohl Amelie meinte, dass er schon was vorhat und nicht da sein wird. Ich hab dann gleich Panik bekommen und bin nach einem kurzen Gespräch mit ihm nach drinnen geflüchtet. Mir ist alles zu viel geworden und ich hab ein einer Wand Stopp gemacht, um mich zu beruhigen und dann nach Amelies Freunden zu suchen."
Nun stoppe ich wieder, da gleich der schwierigste Teil kommt und gucke zu Julien. Er drückt meine Hand und presst seine Lippen aufeinander.
„Die hab ich leider nicht gefunden, dafür hat mich Adrian erwischt und...und in ein Büro gezerrt.", ich merke wie meine Stimme dünner wird und kaue auf meiner Lippe rum.
Meiner Mutter steht der Mund leicht offen und sie sieht total schockiert aus. Sicherlich kann sie sich schon denken, was dann passiert ist.
Ich bestätige ihre Vermutungen: „Natürlich wollte ich flüchten, aber...e-er hat sich mich gepackt und aufs Gästebett gezerrt. Ich habe mich zwar gewehrt, aber Adrian war einfach zu stark. U-Und dann hat er angefangen mich zu küssen u-und...ich...ich war wie gelähmt vor Angst, konnte gar nichts mehr machen. Selbst als er mich am Körper betatscht hat war ich wie eingefroren."
Vor meinen Augen sehe ich nochmal die Erinnerungen an den Abend und mir läuft eine Träne die Wange hinab. Trotzdem versuche ich stark zu bleiben und die Erzählung zu beenden.
„E-Er hat mich gegen meinen Willen dort unten angefasst. S-Seine Finger waren in mir."
Als ich dies Ausspreche schlägt meine Mutter ihr Hände vor ihrem Mund zusammen. In ihren Augen steht Schmerz geschrieben und ich kann erkennen wie sich auch bei ihr Tränen bilden.
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Feelings | Julien Bam
Fanfiction!Teil 2 von „I Hate You | Julien Bam"! Nachdem der Breakdance Kurs vorbei ist schwebt Lucy auf Wolke sieben mit keinem geringeren als Julien Bam, obwohl sie niemals gedacht hätte, dass es so weit kommen würde. Dennoch treten nach diesem gewaltigen...