Kapitel 6

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Mit Vollgas düste ich durch die Straßen von New York, auf der Suche nach 'Deckung'.

Mit der Zeit wurden die Gebäude immer brüchiger, die Straßen waren ju weniger befahren und allgemein war alles dunkler als davor.

Irgendwann fuhr ich langsam nach links in eine Sackgasse.
Diese stank zwar ein wenig, doch es war besser, als irgendwo am Straßenrand zu pennen.

Ja, genau, pennen...

Ich stellte das Motorrad und lehnte mich an.
Langsam fielen mir die Augen zu und ich glitt ins Reich der Träume....

In einem dunklen Raum war ein Stuhl.
Auf diesem Stuhl saß jemand.
Eine Person.
Gefesselt saß der Mann auf dem Stuhl.

Offenbar war er nicht an Bewusstsein, denn sein Kopf ruhte schlaff auf seiner rechten Schulter.
"Mr. Brown. Jahrelanger illegaler Waffenhändler, drei Jahre Gefängnis. Danach mehrere Vergewaltigungen, Diebstahl und sogar..... Mord.", ertönte eine scharfe, eiskalte Stimme.

Der Mann blinzelte verwirrt und blickte sich um.
Aus dem Schatten aus dem die Stimme kam, erschien eine Frau.
Sie war ganz in schwarz gekleidet.

Der Mann grinste schmierig.
"Hören Sie auf so dämlich zu grinsen. Ihre Masche wirkt bei mir nicht!", herrschte die Frau Mr. Brown an.

"Also... Sie haben anscheinend was gaaanz schlaues herausgefunden. Bravo, erstmal an der Stelle. Doch bedauerlicherweise konnten Sie es niemandem mehr zeigen. Diese Entdeckung. Hydra. Sie haben leider einfach nicht aufgehört damit, weiter zu forschen.", sagte die Frau und zog eine Pistole hinter ihrem Rücken hervor, "Ich sage Ihnen jetzt etwas. Hydra funktioniert folgendermaßen: Schlägt man ihr den Kopf, wachsen zwei neue nach.
Das heißt für Sie: Sie könnten uns so oft zerstören wie Sie wollen, doch besiegen können Sie uns niemals."

Während sie dieses sagte entsicherte sie ihre Waffe, trat zu dem Typen und hielt ihm die Pistole an die Schläfe.

Seine Augen weiteten sich.
"Niemlas.... ", flüsterte sie und drückte auf den Auslöser.

Die Frau lachte spöttisch und schlenderte mit einem triumphierendem Lächeln in dem Schatten zurück.

Ihre Augen waren schon fast schwarz vor Kälte.

Ich schreckte hoch.
Noch immer saß ich in der Gasse.
Als ich mich gerade hinsetzte, fiel mir auf, wie verschwitzt ich war.

"Hey! Süße!", rief jemand und ich blickte auf.
Ein Mann kam auf mich zugetorkelt.
"Na? Wie gehts?", fragte er mit einer schmierigen Stimme und machte mehr Schritte auf mich zu.

Er streckte seine Hand in meine Richtung.
Ich war noch nicht fähig mich zu bewegen, denn ich hatte nach diesem Traum noch nicht richtig die Zeit gehabt, um mich zu beruhigen.

"Ich hoffe du wehrst dich jetzt nicht.", meinte er, während er mich an den Schultern packte und versuchte irgendwie mir meine Jacke auszuziehen.

Dann schaltete sich plötzlich mein Kopf wieder ein und ich knurrte: "Heute nicht, Freundchen. Und auch eigentlich überhaupt gar nicht."

Schnell griff ich nach meiner Pistole und entsichere sie.
Dann schoss ich.
Jedoch nicht in seinen Kopf, sondern in seine Schulter.
Trotzdem ging er zu Boden und ich zog meine Jacke wieder an.

Es musste früh morgens sein, denn es war nicht mehr richtig dunkel und noch nicht richtig hell.

Wieder auf meinem Motorrad sitzend, schaute ich in meinen Rucksack und bemerkte, dass ich mal wieder kein Essen hatte.

The RavenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt