Kapitel 16

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"SOLDIER!", die schmierige Stimme des Mannes ertönte.
Ich stellte mich aufrecht vor ihn hin.
"Mission ist erfolgreich erledigt.", sagte ich.
"Schön... DAS IST ABER GERADE NICHT MEIN PROBLEM!! 'Helft mir, A.'!! WILLST DU MICH EIGENTLICH VERARSCHEN?! McLair bringen Sie sie runter in den Raum 126.", zum Ende hin wurde er leiser, aber die Härte in seine Stimme verschwand nicht.

Der Mann, der das Auto gelenkt hatte, packte meine Schulter und stieß mich voran.
Er führte mich wieder rein in das Tunnelgebäude.
Wie immer ging es erst durch unzählige Gänge bis der Mann mich durch eine große Stahltür schubste.
Im Raum befanden sich nur ein großer Schreibtisch.
Auf beiden Seiten befand sich ein Stuhl.
Grob wurde ich zu dem Stuhl auf der anderen Seite des Tisches geschoben.
Die Hand auf meiner Schulter drückte mich auf den Stuhl, sodass ich mich hinsetzen musste.

Mit einem lauten Knall wurde die Tür aufgestoß und herein kam der Mann, derich gerade eben noch angschrien hatte.
Er signalisierts McLair mit einem Kopfnicken den Raum zu verlassen.
Dann setzte er sich auf den Stuhl auf der anderen Seite des Tisches.
"Also... lass uns doch mal über den Verlauf der Mission reden. Wie verlief es denn?", seine betont ruhige Stimme verunsicherte mich, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.
Das klappte nur halbwegs.

Mit einigermaßen fester Stimme fing ich an ihm zu berichten.
Irgendwann hielt er die Hand hoch und gähnte.
"Wissen Sie, Soldier. Das interessiert mich alles absolut gar nicht. Viel interessanter ist aber dein Erklärung zu der kleinen Nachricht, die jetzt in allen Nachrichtensendern in ganz New York verbreitet wird. Das hast du echt super hingekriegt, Respekt.", er klatschte ironisch in die Hände. "Dank dir haben wir jetzt wahrscheinlich nicht nur die Polizei im Nacken, sondern auch die 'Avengers' und dann heißt es: Bye, bye Basis. Denn eines kann ich dir versprechen. Wenn sie uns finden, dann SPRENGEN SIE DIESEN ORT IN DIE LUFT!!"

Ich zog den Kopf ein.
"Und genau deswegen müssen wir so schnell es geht hier weg!", er stand ruckartig auf und lief um den Tisch herum.
Er packte mich an der Schulter und zog mich hoch.
Als er allerdings einen Schritt zur Tür machen wollte, stemmte ich meine Beine in den Boden und hielt gegen seine Kraft an.
Er drehte sich zu mir um.

Sowohl sein Blick, als auch mein Blick verfinsterte sich, je länger wir uns anschauten.
Dann startete er einen neuen Versuch und zerrte mit aller Kraft an meiner Schulter.
Wieder stemmte ich meine Füße in den Boden. Er drehte sich um und drängte mich zurück.
Da ich nicht damit gerechnet hatte stolperte ich zurück, bis ich gegen die Wand stieß.
Sein Gesicht kam immer näher an meins und sein Atem stank.

Seinen Unterarm drückte er gegen meine Kehle und mit der anderen Hand hielt er mein Gesicht fest.
Seine Augen glichen Pfützen.
Eckeligen, braunen Schlammpfützen.
Eine Strähne seines fettigen, schmierigen Haares fiel auf seine Stirn.
Der Griff um mein Kinn verstärkte sich.
"Wehrst du dich also.... Dann müssen wir dich wohl gehorsamer machen...", mit diesen Worten ließ er mich los, strich meine verknitterte Kleidung glatt und lief in Richtung Tür.
Verwirrt stellte ich mich gerade hin.

Plötzlich drehte sich um und seine geballte Faust landete mitten in meinem Gesicht.
Ich taumelte zurück und knallte mit meinem Hinterkopf gegen die Steinwand.
Bevor ich mich jedoch wieder sammeln konnte folgte schon der nächste Schlag.
Ich schmeckte einen eisernen Metallgeschmack in meinem Mund.

Dann wurden mir die Beine unter dem Körper wegezogen und ich fand mich auf dem Boden wieder.

[Sharon's Sicht]

Mein Blick war auf die Straße gerichtet.
Im Rückspiegel konnte ich sehen, wie Sam aus dem Fenster starrte und James mit dem Bein auf und ab wippte.
Ein Piepen vom Funkgerät durchbrach die Stille.

"Miss Carter wir haben den Standpunkt nun genau....", die Stimme diktierte noch die Koordinaten und ich gab sie direkt in das Ortungsgerät ein.
Es war nur noch ein paar Kilometer von hier entfernt.
Auch die anderen beiden scheinen das bemerkt zu haben, denn sie hoben beide den Kopf und schauten auf das Navigationsgerät.

"Okay Jungs. Macht euch bereit.", ich seufzte und drückte aufs Gas.
James überprüfte nochmal seine Waffe und seine Munition, während Sam jetzt auch begann unruhig mit dem Bein zu wippen.
Ich verdrehte die Augen und richtete meinen Blick wieder auf die Straße.

"Jungs! Wir schaffen das, ok?! Wir kriegen sie da raus egal was passiert und außerdem lassen wir keinen Freund zurück.", sagte ich nach weiteren 5 Minuten stillschweigen.
Die beiden nickten entschlossen und richteten sich ein wenig auf.
Irgendwie ist uns Alva schon ans Herz gewachsen...
Irgendwie seltsam...

[Alva's Sicht]

Ich biss die Zähne zusammen und stellte mich wieder gerade hin.
Gerade als er wieder ausholen wollte, duckte ich mich und schlug ihm gezielt in die Seite.
Er zuckte zusammen und krümmte sich kurz.

Dann ballte er wieder seine Hände zu Fäusten und stürmte auf mich zu.
Mit voller Wucht schmiss er mich auf den Boden.
Die Luft entwich meinem Brustkorb, als er mich auf den Boden drückte.

Plötzlich ließ er mich los und seine Schritte entfernten sich ein wenig.
Erleichtert schnappte ich nach Luft.
Auf einmal traf mich etwas in der Seite und ich flog gegen die Wand.
Kurze Zeit später spürte ich wieder seinen stinkenden Atem in meinem Gesicht.
"Dachtest du das war es schon....?!", meinte er leicht außed Atem.
"Sir. Wir sind alle bereit. Wenn wir noch länger bleiben dann kriegen sie uns.", in der Tür stand der Mann von vorhin, dieser McLair.

Ein Schuss brachte ihn zum schweigen.
Direkt neben seinem Kopf in der Tür befand sich nun ein Loch.
Ohne ein weiteres Wort verschwand er.
Dann wandte er sich wieder mir zu.
Ein gruseliges Lächeln entstand auf seinem Gesicht und seine Augen wirkten hohl.

"Ich würde dich ja jetzt töten, hättest du keine weitere Verwendung für uns, aber naja.... Vielleicht darf ich das ja später machen...", seine Stimme war leise.
"Oder... vielleicht war es ja ein Unfall. Deine Retter haben beim Versuch dich zu retten mich verfehlt und die Kugel traf dich... Alles war ganz aus Versehen und ich... ich kann von Glück reden, dass ich noch lebe... "

Mit langsamen Bewegungen lud er die Waffe nach und entsicherte sie.
Nach und nach hob er diese und deutete auf mich.
Fast in Zeitlupe sah ich wie sein Finger den Abzug immer weiter runter drückte.
In der letzten Millisekunde warf ich mich so gut es ging zur Seite und entging so der tödlichen Kugel, die mit Druck aus dem Lauf der Waffe geschleudert wurde.

Dann trat ich nach seiner Hand und er ließ die Waffe los.
Ich warf sie in die andere Ecke des Raumes und trat ihm die Beine unterm Körper weg.
Genau in diesem Augenblick ertönten Schüsse von weiter entfernt.

Erleichterung machte sich in mir breit.
Der Mann allerdings drehte sich langsan zu mir um und funkelte mich an.
Seine Augen waren nicht mehr leer unf hohl.
Sie trieften nur so vor Hass, Wut und Mordlust.

Er änderte seine Richtung und lief zum Schreibtisch.
Mit einem Schlüssel sperrte er die erste Schublade auf.
"Weißt du... eigentlich würdest du das hier erst später bekommen, aber...", er zuckte mit den Schultern.
In seiner linken Hand blitzte eine kleine braune Flasche auf und in seiner rechten eine Spritze.
Konzentriert hob er die zwei Utensilien auf Augenhöhe und zog die Spritze voll mit der silbernen dickflüssigen Flüssigkeit, die aus der Flasche kam.

"... jetzt wo sie dich wahrscheinlich holen, dürfen sie sich wenigstens noch darum kümmern, dann müssen wir das nicht mehr machen... ", dann trat er auf mich zu und kniete neben mich nieder, mit der Spritze in seiner linken Hand.
Sein rauer Daumen strich über meine Wange.

"Schsch... Das tut gar nicht weh..."


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Moin Leude,
What's poppin'?
Hoffe es hat euch gefallen. Könnte sein, dass ich für die nächsten Kapitel ein wenig länger bräuchte, aber vielleicht auch nicht. Man weiß es nicht.
Naja, hoffe ihr habt noch ne geile Quarantäne und nicht all zu viel Langeweile.
Aus Valhalla grüßt, Schweinchen1234






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