„Everyone else isn't you. It turns out that's a huge problem for me."
——————-In der Pause hatte ich mir endlich was zu Essen geholt und mich auf einer Bank nahe des Bäckers niedergelassen, um noch ungestört zu lesen. Erst kurz vor knapp machte ich mich auf den Weg zurück zum Schulgebäude, doch dieses Mal wusste ich wo ich hin musste.
Zu meinem Glück hatte ich auch diese Stunde mit dem schwarzhaarigen. Wir saßen jedoch nicht nebeneinander und ich musste mir eingestehen, dass er eigentlich ganz nett war. Wir hatten uns in Chemie noch etwas unterhalten und nicht ein einziges Mal hatte er mir irgendeinen Kosenamen verpasst oder mich dumm angegrinst. Noch dazu war er sehr gut aussehend und hatte mir doch irgendwie das Leben gerettet.
„Vergesst nicht mir die Einverständniserklärung noch diese Woche abzugeben. Wer das nicht tut kommt nicht auf den Tagesausflug in zwei Wochen mit!", sagte die Lehrerin am Ende der Stunde und entließ damit die Schüler aus dem Unterricht.
Ich wartete bis alle gegangen waren ehe ich zu ihr nach vorne trat.
„Was kann ich für dich tun Valeria?", fragte sie und lächelte. Einfach jeder hier lächelte pausenlos, also zumindest jeder Erwachsene. Die Jugendlichen waren halt komisch, wie immer.
„Ich weiß nicht ob ich ihnen die Einverständniserklärung die Woche abgeben kann. Ich bin noch nicht volljährig und mein Vater ist verreist. Vor dem Wochenende kommt er mit Sicherheit nicht wieder", erklärte ich die Situation. Ich hoffte trotzdem mitkommen zu können, da wir einen Wanderausflug machten, um die Klassengemeinschaft zu stärken und die Natur zu entdecken. Okay, ersteres brauchte ich nicht unbedingt, doch ich wanderte sehr gerne und sie hatte von einem wunderschönen Wasserfall berichtet.
„Wenn du sie mir nächste Woche noch gibst ist auch okay, ich weiß ja jetzt Bescheid", meinte sie verständnisvoll und lächelte noch einmal, bevor sie vor mir das Klassenzimmer verließ.
Noch bevor ich das Gebäude verlassen hatte steckten die Kopfhörer in meinen Ohren und ich summte zur Musik von Metallica mit. Manchmal brauchte ich die harten Töne um mich motivieren zu können und der Weg nach Hause bedarf wirklich Motivation.Zuhause erwartete mich dafür jedoch ein gedeckter Tisch und Mikrowellenheiße Lasagne von gestern. Das machte den Aufstieg beinahe wett.
„Hallo Schwesterherz." Archie drückte mir einen Kuss auf die Wange und wuschelte durch mein Haar. Lachend sprang ich auf seinen Rücken und tat es ihm gleich.
„Erzähl mal Pumuckl, wie war der erste Tag." Ich sah ihn wegen des Spitznamen böse an, erzählte dann jedoch kurz und knapp was geschehen war. Schließlich war nicht wirklich was passiert, denn über Jace würde ich kein Wort verlieren.
Zumindest fast.
„Ich gehe noch mal weg heute."
„Neue Freunde gefunden?", fragte der Rotschopf lachend.
„Klausurersatzleistung", murrte ich nur.
„Mein Beileid. Ich wollte nachher noch ins Fitnessstudio, wollen wir danach noch was machen? Ich denke ich wäre so gegen 18 Uhr fertig."
Ich sah auf mein Handy um kurz die Zeit zu checken und rechnete dann im Kopf aus wie lange wir für Chemie heute brauchen würden.
„Ja okay, lass uns um 18Uhr im Moon treffen, das ist diese Bar von der du erzählt hast."
Archie stimmte zu und häufte sich noch eine zweite Portion auf seinen Teller während ich Amarah schrieb, ob sie heute Abend arbeiten musste.
Sie meinte sie hätte um 18 Uhr Feierabend, deshalb fragte ich sie kurzerhand ob sie mit mir und meinem Bruder noch etwas länger bleiben wollte.
„Heute Abend kommt eine Freundin von mir, okay?" Jetzt war Archie tatsächlich sprachlos.
„Mund zu, keiner will dieses halbzerkaute Zeug sehen!" schrie ich angeekelt und lachte dann.
„Du wirst sie mögen, keine Sorge", sagte ich dann noch und entschuldigte mich, da ich mich vor dem Lernen noch frisch machen wollte.
Oben verschwand ich erst im Bad wo ich Deo und Parfum auffrischte und meine Haare durchkämmte. Ich machte mich nicht für den Idioten hübsch, sondern sorgte einfach dafür, dass ich mich nicht ganz unwohl neben diesem Gott fühlte.
„Einbildung ist auch eine Bildung Val", murrte ich zu mir selbst und unterdrückte ein dämliches Grinsen.
Kurz schrieb ich ihm noch, dass ich jetzt los gehen würde, bevor ich in meine Schuhe schlüpfte und mich von Archie verabschiedete. Der lag faul auf der Couch rum und sah eine Serie im Fernseh. Wenn der nicht regelmäßig zum Sport gehen würde und einen weniger körperlich anstrengend Job hätte, dann wäre er definitiv fett, so viel stand fest.
Mit meinen Chemiesachen unterm Arm schlenderte ich an den paar Häusern vorbei und genoss noch mal die Aussicht über Eastwood. Es war eine wirklich schöne Stadt. Klein und sehr naturnah, was mich glücklich machte. Die Großstadt hatte mir wirklich nicht gut getan.
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Der 𝕽𝖚𝖋 des Wolfes
Hombres LoboBeginn: 29.01.20 Ende: 30.09.20 𝐃𝐞𝐫 𝐀𝐮𝐟𝐭𝐚𝐤𝐭 𝐝𝐞𝐫 𝕽𝖚𝖋 𝐑𝐞𝐢𝐡𝐞 Band eins: Der 𝕽𝖚𝖋 des Wolfes Einen Neustart stellt sich jeder anders vor und es kommt auch immer anders, als man erwartet. Doch wer geht schon davon aus einen Jungen...