|37|

395 42 4
                                    

I may be heartless, but you're naive
—————

Ein weiterer Pfeil traf Terrie, der ebenso zu Boden ging.
„Danke Erasmus, ich glaube das reicht nun", sagte Darcan lachend.
Ein junger Mann nicht viel älter als Archie trat in mein Sichtfeld. Er trug ein Bogen und einen Köcher auf dem Rücken. Zusätzlich hatte er jedoch zwei Waffen an seiner Hüfte.
„Du siehst meine Liebe, ich komme nicht unvorbereitet."
Er sah mich von der Seite an und grinste mir breit ins Gesicht.
„Wo ist Remus?", fragte ich wütend und wollte mich von ihm befreien, doch sein Griff an meiner Schulter war so fest, dass ich keine Chance hatte.
„Na na na. Erst mal freut es mich zu hören, dass Madison brav meine Botschaft weiter gegeben hat. Eigentlich wollte ich dich noch informieren, wann du deinen Teil erfüllen sollst, doch dann habe ich heute diesem Gespräch von dir und Madison lauschen können. Du bist wirklich taff kleines Mädchen und deine Verzweiflung ist so köstlich."
Er legte seine Hand um mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen.
„Aber am herrlichsten ist deine Naivität. Denkst du mir reicht es die beiden zu töten? Nein, auch dein geliebter Remus wird sterben. Wobei man hier wohl kaum von Liebe sprechen kann."
Er ließ mich los, ignorierte meinen verwirrten Blick, und führte mich näher zu Jace, der schwer atmend auf dem Boden lag und versuchte den Pfeil aus seiner Brust zu ziehen. Allerdings musste er enorme Schmerzen haben, denn sein Gesicht verzog sich bei jeder Bewegung.
„Er war so blind dir zu vertrauen. Beinahe wie der kleine Remus." Er drehte sich um und sah hinter mich. „Apropos, Hjorhild, bring doch unseren Gast her!", rief Darcan. „Du wirst Hjorhild mögen, er ist ein unglaublicher Mann und ein noch unglaublicherer Jäger", philosophierte er und lächelte vor sich hin.
Mein Blick fiel jedoch zuerst auf Terrie und Jace, die beide mit ihren Schmerzen rangen. Danach kreuzte er den von diesem Erasmus und eine Gänsehaut lief über meinen Körper. Mein Herz pochte und kalter Schweiß drang aus jeder Pore.
„Da ist er ja. Ich halte schließlich mein Wort. Du bekommst Remus, wenn du mir die zwei auslieferst."
„Was? Das war dein Plan?", röchelte Jace und spuckte Blut.
„Wieso Ria?", keuchte nun auch Terrie.
Tränen traten in meine Augen und ich wand schnell den Blick ab. Und da war er tatsächlich. Remus.
Ich wollte zu ihm rennen und ihn in die Arme nehmen, doch Darcan hielt mich zurück. Er sah übel aus. Normalerweise hätte das verheilen müssen, doch vermutlich hatten sie selbst bei den Schlägen Wolfswurz genutzt.
„Remus!", rief ich verzweifelt und konnte nun nicht mehr verhindern, dass mir die Tränen kamen.
Der Mann neben ihm war wahrlich ein Hüne, der mir so viel Angst einjagte, wie ich in meinem Leben noch nicht hatte. Er könnte sicherlich mit seinen Händen einen Schädel zerquetschen.
„Da bricht einem ja beinahe das Herz", säuselte James.
„Dafür muss man eins haben!", blaffte ich unter Tränen.
„Oh meine Liebe. Denkst du diese Monster haben ein Herz? Sie morden und verletzte Menschen, Unschuldige! Willst du wirklich auf ihrer Seite sein? Sie sind unkontrollierte Bestien, schlimmer als ein Hund mit Tollwut und deshalb darf man mit ihnen keinen langen Prozess machen. Muss ich dir erst die Bilder zum Beweis zeigen?"
„Sie können mir so viel zeigen und erzählen wir sie wollen, ich glaube ihnen nicht! Jetzt lassen sie Remus und mich gehen!"
James Darcan lächelte mich trotz meiner Worte an, als wäre ich ein kleines, dummes Mädchen, das nicht verstehen wollte, dass es erst nach dem Essen das Dessert gab.
„Sie sind bluthungrige Fehlstellungen der Natur und ein jeder von ihnen, der gemordet hat, muss bestraft werden! Nur so können wir verhindern, dass immer mehr von ihnen geboren und verwandelt werden!"
Ich schüttelte den Kopf, da ich davon nichts hören wollte und fokussierte weiterhin meinen Blick auf Remus, der ohnmächtig zu sein schien.
„Lasst uns gehen!"
Ein kurzer Blick auf den Himmel zeigte, dass es dunkler wurde und ich versuchte darauf zu vertrauen, dass sie uns retten konnten.
„Aber nicht doch, wo bleibt denn dabei der ganze Spaß?"
„Wir hatten eine Abmachung", sagte ich zitternd.
„Aber ich habe noch nicht bekommen was ich wollte. Ich will sie alle tot sehen, verstehst du Valeria? Ich habe zwar Madisons Handy verwanzt, aber so bekam ich natürlich nicht alles mit. Ich habe verstanden, dass du denkst ich will nur das Rudel tot sehen. Aber mit alle meine ich auch wirklich alle! Jeder verdammte Werwolf auf dieser Welt wird mit einer Kugel zwischen den Augen sterben, das ist ein Versprechen!"
Er war wirklich wahnsinnig.
„Du wirst sie nicht besiegen können!", zischte ich. Die Wut hatte meine Angst für einen Moment verdrängt, doch die Faust, die daraufhin meinen Kiefer traf, ließ es mich bereuen.
„Sei nicht dumm, meine Liebe."
Der Schmerz zog stechend von der Stelle in meinen Kopf und kurzzeitig hörte ich ein Piepen im Ohr.
Wo blieben die anderen nur?
Genau in diesem Moment gingen die Strahler an und tauchten das Feld in ein grelles Licht. Sie waren tatsächlich so grell, dass man von ihnen geblendet wurde.
„Was soll das?", fragte Darcan wütend und sah sich um, die Waffe in der Hand bereit zum Abschuss.
Ein bedrohliches Knurren erklang aus dem Wald, der an den Sportplatz anschloss und automatisch drehten sich die drei Jäger dorthin. Ich nutzte die Chance um zu Remus zu rennen und mich neben ihn auf dem Boden zu knien.
„Remus! Oh bitte wach auf! Es tut mir so leid", sagte ich und rüttelte an seiner Schulter.
„Das ist eine Falle!", brüllte Darcan und kam auf mich zu. Bedrohlich hielt er mir die Waffe an den Kopf und zerrte mich am Arm wieder rauf.
„Wie kannst du es nur wagen", zischte er und umschlang mit der freien Hand meinen Hals, während die andere noch immer die Waffe an meinen Kopf hielt.
In diesem Moment war mir egal, dass ich vermutlich sterben würde. Das Rudel war hier und sie würden Remus und die anderen retten, nur das zählte. Zu dritt hatten sie keine Chance.
„Nur gut, dass ich mich für diesen Notfall vorbereitet habe." James Worte rissen mich aus meinen Gedanken und panisch sah ich ihn an.
„Du denkst doch nicht, dass ich nur mit zwei Jägern kommen", sagte er und lachte. „Du naives Kind."
Er tätschelte meine Wange und grinste dann noch fieser als sonst. „Erasmus, ruf die anderen!"
Der Bogenschütze drückte einen Knopf in seinem Ohr und sprach ein paar Worte, ehe er Darcan zu nickte.
„Erinnerst du dich an meine Worte, dass ich sie alle töten werde? Nun ja, es ging immer nur um dich Valeria. Es war kein Zufall, dass wir uns im Park begegnet sind."
Das Knurren näherte sich und ich konnte allmählich die Körper von Wölfen erkennen.
„Es ist eine Fal-!", schrie ich, ehe Darcan seine Hand auf meinen Mund legte.
„Sch sch", machte er und näherte sich meinem Ohr. „Es gibt jemanden, den ich mit dir aus den Schatten locken will. Er verfolgt dich schon länger, du hast es natürlich nicht bemerkte aber wie auch, du weißt nicht um was es geht."
„Von was reden sie da?", fragte ich nachdem er seine Hand von meinem Mund entfernt hatte.
Er führte die Waffe von meinem Kopf weg und richtete sie gerade aus, den Arm dicht neben meinem Gesicht.
„Das wirst du bald sehen, meine Liebe", flüsterte er und drückte ab.
Das Jaulen was daraufhin erklang war herzzerreißend und ich wollte sofort zu der getroffenen Person rennen, doch er hielt mich weiterhin fest.
Plötzlich schubste er mich jedoch zu Boden und da ich nicht damit gerechnet hatte, stieß ich mir durch den Aufprall den Kopf an. Benommen blinzelte ich, um wieder klar sehen zu können, doch es war ein heftiger Stoß gewesen, weshalb viele schwarze Punkte vor meinen Augen tanzten. Das grelle Licht trug nicht zur Besserung bei und ich brauchte einen Moment, bis ich mich wieder orientieren konnte.
Ich sah Wölfe und Männer kämpfen. Das Jaulen und Fluchen der Kämpfenden erfüllte die Nacht und mir wurde bitter klar, dass es nicht gerade gut um das Rudel stand. Darcan hatte verdammt viele Männer versammelt und sie kämpfte alle gut.
Ich sah mich nach Remus um, der scheinbar zu Bewusstsein gekommen war und nun versuchte sich aufzurichten. Allmählich begannen auch seine Verletzungen zu heilen, wobei er noch immer sehr schlimm aussah. Erst wollte ich seinen Namen rufen, doch dann würde ich vermutlich auch andere Leute aufmerksam machen, daher ließ ich es.
„Valeria, schnell komm", es war Jace.
Er hatte den Pfeil aus seiner Brust bekommen und hechtete zu mir.Er half mir auf und wollte mich weg bringen, doch ich wehrte mich vehement.
„Nein, ich muss zu Remus!"
„Valeria bitte", versuchte er es noch mal, doch ich riss mich los und rannte zu Remus zurück, der dem Hünen gegenüber stand.
Mir fiel nichts anderes ein, als dem riesigen Mann auf den Rücken zu springen und meine Arme so fest wie möglich um seinen Hals zu schlingen. Er gab irgendwelche grummelnden Laute von sich und packte meine Arme.
„Val", hörte ich Remus sagen und kurz darauf erklang ein Knurren.
Er hatte sich verwandelt und attackierte nun den Mann, auf dessen Rücken ich saß. Er kratzte ihm den Bauch blutig und biss in seine Beine. Daraufhin ließ er meine Arme los und begann sich gegen Remus zu wehren. Ich nutzte die Chance um von ihm runter zu springen, wodurch ich wieder unsanft auf dem Rasen landete.
„Da ist sie ja, das Mädchen der Stunde", sagte Darcan höhnisch. Er war komplett blutverschmiert und selbst aus seinem Mund tropfte es, als er grinste. „Mir reicht es allmählich. Es wird Zeit zu drastischeren Maßnahmen zu greifen!"
-
-
-
Omg omg omg, Leute, das ist das vorletzte Kapitel🥵

Schönen Sonntag noch🤓

-

-

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Der 𝕽𝖚𝖋 des WolfesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt