How you always hurt the one you love?
———————Ich freute mich auf den Ausflug heute. Ich wollte zwar nicht wirklich die Klassengemeinschaft stärken, vor allem nicht im letzten Schuljahr, aber ich wollte unbedingt diesen Wasserfall sehen, von dem unsere Lehrerin berichtet hatte.
Mit noch einer anderen Klasse fuhren wir mit zwei Bussen raus in die Wälder, wo uns ein Wildniscoach abholte und die Wanderung startete.
Ich hatte außer ein Guten Morgen und ein Danke noch kein Wort mit Remus gewechselt und hatte mich bewusst allein vorne auf eine Zweiersitz gesetzt. Die meisten fanden es, aus einem für mich unklaren Grund, in den letzten Reihen immer am coolsten, sodass ich meine Ruhe haben würde.Ich hatte mir während der Fahrt Kopfhörer rein gemacht und den Klängen der Band Wardruna gelauscht, wodurch die anderthalb Stunden wie im Flug vergingen. Doch während der Wanderung wollte ich der Natur lauschen und hatte deshalb mein Handy weggepackt.
Der Wildniscoach laberte nur über belanglose Dinge, die ich schon kannte, oder die mich nicht interessierten. Von daher fiel ich relativ schnell in der Gruppe zurück und ließ mir Zeit bei der Betrachtung des Waldes.
Wir waren in einem schönen Nadelwald, der an einigen Stellen von bewachsenen Steinen und moosbedeckten Flächen unterbrochen wurde.
Die Sonne hatte noch damit zu kämpfen, durch die hohen Bäume scheinen zu können, sodass vor allem um die Baumstämme herum noch immer tiefe Schatten lagen. Es war unglaublich schön und die Luft war so sauber, dass es schon fast weh tat, wenn man sie tief einatmete.
„Valeria, kommen Sie bitte!", rief meine Lehrerin, da die Gruppe schon sehr viel weiter vorne war.
Etwas traurig, da man mir nicht die Zeit ließ, die ich brauchte, holte ich wieder auf.Da wir etwa zwei Stunde gelaufen waren und die meisten keine Lust mehr hatten, legten wir eine kleine Pause ein. Ich hielt das zwar für überflüssig, immerhin waren wir erst zwei Stunden unterwegs, aber meine Lehrerin akzeptierte den Wunsch der maulenden Schüler.
Ich nutzte die Pause jedoch, um mir die direkte Umgebung noch näher anzusehen. Ich hatte eh nur eine Kleinigkeit zum Essen dabei und hatte noch keinen Hunger.
Die monströse Wurzel eines umgekippten Baumes erweckte meine Aufmerksamkeit. Darin herrschte vermutlich reges Leben von unzähligen Kleintieren.
Viel interessanter fand ich jedoch den Umfang des Nadelbaumes. Meist hatten sie eher schmale, hohe Stämme, doch dieser war sehr breit.
„Ein unglaubliches Exemplar, nicht wahr?"
Es war der Wildniscoach, der neben mich getreten war und ebenfalls auf die Wurzel und den Stamm sah.
„Traurig, dass er umgefallen ist", meinte ich nur.
„Aber wieso? Es hat alles seinen Zweck, es ist immerhin ein Kreislauf. Sieh hier", sagte er und deutete auf den Waldboden. In der Nähe des umgestürzten Baumes kämpfte sich ein kleinerer Baum, im Moment beinahe nur ein dünner Ast, aus den Boden und reckte sich der Sonne entgegen.
„Die Tanne hat viel Leben gespendet und jetzt wird sie verrotten und auch dabei wieder anderen Organismen zur Verfügung stehen. Sie düngt die Erde des Samens, aus dem dieser Baum und weitere wachsen werden. Es ist ein Kreislauf."
Ich kannte die Vorgänge im Wald und auch diesen Kreislauf, doch es war mehr die Bewunderung des Mannes für das was er sah, was mich faszinierte. Er liebte scheinbar wirklich seinen Beruf und schien eine eigene Verbindung zum Wald zu haben.
„Vielen Dank", sagte ich schließlich, bevor er die Gruppe wieder zusammen rief.
„Lasst uns weitergehen. Am Wasserfall werden wir noch eine Gruppenarbeit machen und dann werdet ihr am Restaurant von den Bussen abgeholt!"
„Die Busse sind schon beim Wasserfall?"
„Man, wir hätten uns diesen Scheiß auch sparen können."
„Meine Schuhe sind ganz dreckig!"
Kopfschüttelnd blendete ich die Worte der anderen aus und wartete bis alle wieder vorgegangen waren.„Alles gut Val? Du bist so still heute." Remus.
Er hatte sich ebenfalls zurückfallen lassen und war scheinbar schon eine Weile neben mir her gelaufen. Da ich aber momentan den Himmel und die Baumwipfel betrachtete, hatte ich ihn nicht sofort bemerkt.
„Was soll schon sein?"
Das Bild von ihm und seiner Mutter auf der Terrasse, vor ihnen die Wölfe oder Hunde schoss mir wieder durch den Kopf.
„Sag du es mir", erwiderte er und sah mich eindringlich an.
„Hast du eine Krankheit? Asthma oder dergleichen?", fragte er weiter, als ich immer noch nicht geantwortet hatte.
„Wieso?", stellte ich misstrauisch eine Gegenfrage.
„Ich meinte dich husten gehört zu haben am Montag. Als würdest du schlecht Luft bekommen."
Ich überlegte kurz und mir fiel lediglich ein, dass meine Lungen noch etwas wehgetan hatten von meinem Anfall am Wochenende. Manchmal musste ich dann noch husten. Aber das konnte ich ihm nicht sagen, ohne das weitere Fragen entstehen würden. Und für Fragen über dieses Thema war ich nicht bereit.
„Nur etwas Halsschmerzen", tat ich es daher ab und sah wieder nach vorn.
„Val", begann er jedoch und erfasste vorsichtig mein Handgelenk.
Gezwungenermaßen blieb ich stehen und sah möglichst gleichgültig zu ihm herauf.
Er warf einen Blick auf die Gruppe, die sich ebenfalls stark gezogen und verteilt hatte und zog mich dann bis an den Waldrand und hinter eine Baumreihe.
„Remus! Was ist, wenn wir sie verlieren?", fragte ich etwas panisch.
Ich konnte mich relativ gut orientieren und wir musste eigentlich nur dem Weg folgen, doch in fremden Wäldern sollte man nicht unvorsichtig sein.
„Wir finden sie wieder, keine Sorge", erklärte er und wollte etwas sagen, doch ich unterbrach ihn.
„Ach ja und wie willst du das anstellen? Ich hab nämlich hier draußen keinen Empfang, um jemanden anzurufen!", blaffte ich. Merkwürdigerweise musste ich wieder an die Schar Wölfe bei ihnen im Garten denken.
„Vertrau mir einfach!", zischte er wütend.
Mit Kraft presste er meinen Rücken an einen Stamm und lehnte sich nahe an mich. Zu nahe, definitiv!
„Was willst du?", fragte ich also und versuchte ihn an der Brust wegzudrücken, doch er war hart wie ein Stein und bewegte sich keinen Millimeter.
Er zog scharf die Luft ein und hielt seine Augen geschlossen. Seine Arme hatte er links und rechts neben meinem Körper abgestützt und sein Gesicht schwebte kurz vor dem meinen.
„Remus", flüsterte ich, da seine Nähe eine komische Auswirkung auf mich hatte. Ich spürte wieder dieses Kribbeln, als er seine Stirn gegen meine legte.
Auf einmal überkam mich das Verlangen meine Hände in seinen Nacken zu legen und ihn zu küssen.
„Denk an etwas anderes, bitte. Sonst kann ich mich nicht beherrschen", flüsterte er.
Noch immer hatte er die Augen geschlossen und es schien mir, als müsste er sich wirklich schwer zusammenreißen.
„Du weißt nicht an was ich denke", flüsterte ich und starrte weiterhin auf seine köstlich aussehenden Lippen.
„Dein Puls verrät dich", erwiderte er.
„Mein Puls?", fragte ich verwirrt nach, doch da hatte er schon eine Hand in meinen Nacken gelegt und mich zu sich gezogen.
Wie, als hätten wir nie etwas anderes getan, schmiegten sich unsere Lippen perfekt aneinander und augenblicklich schmolz ich wie Schokolade in seinen Armen. Lediglich der Baum und seine Hand in meinem Nacken gaben mir etwas Halt, denn meine Beine schienen aufgeben zu wollen.
Es war kein stürmischer Kuss, sondern ein sanfter, der meine Gefühle auf den Kopf stellte. Seine warmen Lippen auf meinen ließen meinen Puls noch höher schießen und ich glaubte gleich ohnmächtig zu werden.
„Atme Rotkäppchen", flüsterte Remus an meinem Mund und beinahe schnappartig holte ich Luft.
Er musste mich für völlig verrückt halten.
„Wi-wieso hast du das getan?", fragte ich stotternd und legte meine Finger vorsichtig auf meine Lippen.
„Ich konnte einfach nicht noch länger warten. Schon seit ich dich das erste mal sah, wollte ich dich küssen. Jeder Tag ist eine Qual und deine Nähe raubt mir beinahe so sehr den Verstand, wie wenn du nicht da bist!"
Ja klar und deshalb küsste er Madison und das Mädchen auf der Hausparty. Ich wollte es so sehr glauben und zulassen, doch ich wurde zu oft hintergangen.
„Tu das nie wieder!", zischte ich deshalb und befreite mich aus seinem Griff.
Schnell rannte ich zurück auf den Weg und sah verwirrt nach links und rechts. Ich wusste nicht mehr aus welcher Richtung wir kamen und in welche wir mussten.
„Valeria!", erklang Remus Stimme und schnell wand ich mich einfach zu einer Richtung, Hauptsache ich würde ihm entkommen.
„Warte bitte."
Auf einmal stand er neben mir und ergriff wieder mein Handgelenk.
„Lass mich los!", flehte ich mehr, als dass ich es befahl und zerrte an seinem Griff.
„Bitte hör mich an. Zum Einen müssen wir in die andere Richtung und zum Anderen will ich es dir erklären."
„Was, huh? Weshalb du erst mit diesem Mädchen sieben Minuten im „Himmel" warst, oder weshalb du Madison küsst, die definitiv mehr von dir will und mir dann sagst, dass du seit der ersten Sekunde mich küssen willst? Hörst du dir eigentlich selbst zu?!"
Ich riss mich los und rannte in die von ihm genannte Richtung.
„Val!", rief er und hatte mich schnell eingeholt. „Du verstehst das nicht. Ich musste mich von dir fern halten, aber ich kann es nicht mehr. Ich habe das Mädchen damals nicht geküsst und das mit Madison war ein Fehler! Ich hatte getrunken und ich war wütend, da du mit Terrie da warst!"
Wütend schüttelte ich den Kopf und versuchte die Tränen zurückzuhalten.
„Was denkst du eigentlich? Dass du mich küsst und alles super ist? Ihr habt mich am Wochenende angelogen und abgefüllt! Ich habe keinen Grund dir und den anderen zu vertrauen, vor allem nicht mit euren ganzen Geheimnissen!", knallte ich ihm die Worte, die ich als schon los werden wollte, an den Kopf.
„Ich brauch Zeit okay? Natürlich weiß ich, dass damit nicht alles geregelt ist. Aber ich musste dich küssen. Ich hab keine Ahnung wie ich sonst an dich heran kommen soll, wenn nicht durch die Offensive. Du bist da und doch habe ich das Gefühl, dass das nicht alles ist. Als würde ein Teil von dir sich immer zurückhalten", erklärte er und fuhr sich durch die Haare.
„Denkst du mir geht es nicht anders? Ich kenne dich nicht mal!"
„Doch", wand er ein, aber ich schnitt ihm das Wort ab.
„Nein! Die Geheimnistuerei verbirgt den wahren Remus und ja, du hast recht, auch ich bin nicht ganz ehrlich. Aber deshalb hatte ich mir auch keine Hoffnungen gemacht, dass zwischen uns was laufen könnte. Wir können einander nicht trauen und ich will nicht um etwas kämpfen, dass ich nie ganz haben kann. Also bitte, bitte küss mich nie wieder! Am besten wir haben erst mal keinen Kontakt!"
Für einen Moment sahen wir uns stumm an und es war als würde der gesamte Wald den Atem anhalten.
Doch ich konnte nicht länger in diese grünen Augen gucken und meine Tränen zurückhalten. Daher ging ich schnell weiter und atmete erleichtert durch, als ich nicht seine Schritte hörte.
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Oh mein Gott... DRAMAAAAAAAShipped ihr Remus und Valeria?
Gute Ship-names: Vamus, Raleria, Vemus, Remeria, Valus ....etc/eigene Ideen
Kann sie Remus überhaupt vertrauen?
Ich meine hallo, da ist noch Madison?!
Oder ist sie keine Konkurrenz 🤔
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Der 𝕽𝖚𝖋 des Wolfes
Hombres LoboBeginn: 29.01.20 Ende: 30.09.20 𝐃𝐞𝐫 𝐀𝐮𝐟𝐭𝐚𝐤𝐭 𝐝𝐞𝐫 𝕽𝖚𝖋 𝐑𝐞𝐢𝐡𝐞 Band eins: Der 𝕽𝖚𝖋 des Wolfes Einen Neustart stellt sich jeder anders vor und es kommt auch immer anders, als man erwartet. Doch wer geht schon davon aus einen Jungen...