Kapitel 26.7

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Kapitel 26.7

"Sie fragt, wie deine Heilung vorangeht und was du schon bewegen kannst", wiederholte Adrian die Worte der Ärztin zu Audrey gewandt.

Diese schwieg lange. "Nichts", bemerkte sie schließlich. "Ich kann noch nichts bewegen", sagte sie leise wimmernd.

„Da haben Sie es gehört", bemerkte Adrian trocken zu Nayla. Noch immer schöpfte er das Wasser für sie und ließ es vorsichtig über ihren Kopf laufen.

"Ich mache ihr etwas zu trinken. Kannst du dafür sorgen, dass sie es auch nimmt?", wollte Nayla wissen.

"Ich kann es versuchen", meinte er schulterzuckend. Wenn es wichtig für sie war, würde er es schon schaffen, sie zum Trinken zu bewegen.

Nayla verschwand kurz und brachte schließlich eine Kanne und zwei Tassen. "Es ist noch heiß. Pass auf."

„Soll ich es für sie abkühlen lassen oder muss sie es heiß trinken?", wollte er wissen und beäugte die Kanne misstrauisch. Richtig erkennen konnte man nicht, was sich darin befand.

"Es muss nicht mehr heiß sein, sollte aber warm getrunken werden", erklärte sie nachdenklich. "Wenn du es mit etwas kaltem Wasser mischst sollte es in Ordnung sein."

„Dann haltet sie fest, damit ich kaltes Wasser holen und es mischen kann", bat Adrian die Ärztin. So konnte er es nicht tun.

Statt das zu tun, holte sie ihm eine weitere Kanne mit eiskaltem Wasser. Sie selbst würde Audrey nicht halten, weil sie wusste, dass sie diese damit nur panisch machte.

„Mischen", verlangte Adrian von ihr. „Sie wissen, wie warm es sein darf."

Nayla seufzte, weil sie wusste, dass ihre Anwesenheit Audrey nervös machte. Was unschwer daran zu erkennen war, dass sie sich versteift hatte und einige ihrer Sehnen deutlich hervortraten.

Schnell mischte die Ärztin das Getränk in den beiden Tassen und stellte sie auf den Wannenrand.

Er zögerte, hatte Angst, ihre Lippen zu berühren. Adrian richtete sich etwas auf, damit er die Tasse an ihre Lippen halten konnte. „Trink langsam, hörst du?", bat er sanft, aber eindringlich.

Sie spürte etwas an ihren Lippen, wusste aber nicht, was es war und versuchte leicht den Kopf zur Seite zu drehen. "Was ist das?", fragte sie und wirkte, als versuche sie sich ihm zu entziehen. Jedoch nur halbherzig.

"Etwas, was deine Ärztin dir gemacht hat. Irgendeinen Tee oder was weiß ich auch immer", meinte er und bat sie erneut, zu trinken.

Audrey wand sich aber immer noch. "Was ist da drin?", fragte sie skeptisch und kraftlos. Es schien, als würde sie sich bewegen wollen, doch nicht mehr als das was sie tat hinzubekommen. Schließlich sackte sie sogar wieder kraftlos zusammen.

"Sie haben die Frage gehört", leitete er sie an Nayla weiter. Woher sollte er auch wissen, was in dem Zeug drinnen war?

Adrian brauchte selbst Kraft, um sie weiterhin zu halten, weil er selbst die Kraft verlor, noch lange in der Position zu bleiben.

"Wenn sie das weiß, wird sie es nicht trinken", erklärte sie ihm leise und entschuldigend, bevor sie ihm die Zutaten ins Ohr flüsterte. Darunter war Blut, aber auch diverse Kräuter, die Adrian gar nicht kannte.

"Und was genau soll ich ihr dann sagen, damit sie es trinkt?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. Nur gut, dass er das Zeug nicht trinken musste.

"Sag ihr, dass es Tee ist oder irgendwas. Dir wird sie es glauben, weil sie dir vertraut", erklärte Nayla. "Im Moment schmeckt sie wahrscheinlich sowieso nicht viel. Es wird ihre Heilung anregen."

Zeitlose Liebe *Version von 2019 - Neuauflage in Arbeit*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt