Kapitel 6.3

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Kapitel 6.3

Audrey folgte ihm und dann erklärte sie ihm erst einmal, was für Immobilien sie überhaupt hatte. Es gab einen ganzen Ordner mit Listen. Fast überall in der Welt besaß sie mindestens ein Grundstück oder Gelände. Allerdings waren es eher wenige, die sie verkaufen wollte. Einige der Grundstücke waren auch noch unbebaut. Das Interessanteste daran war jedoch, dass es viele Bauten waren, die unter Denkmalschutz standen und gut gepflegt wurden.

Durch die ganzen Listen im Ordner bemerkte Adrian nicht, wie die Zeit verging. Viele interessante Grundstücke gab es, die er sicherlich vermitteln konnte. Das es eine Weile dauern würde, glaubte er nicht. Dazu waren sie zu interessant.

Die Zeit verflog so schnell, dass erst ein Anruf von Isabella am Nachmittag ihn aus dem Gespräch mit Audrey riss. Immer wieder hatte er an dem fantastischen grünen Tee genippt. Selbst als er kalt war, schmeckte dieser vorzüglich.

"Entschuldigen Sie bitte ...", bat er und stand bereits auf. Mit seinem Finger zeigte er auf die Balkontür und fragte sie indirekt, ob er dort telefonieren konnte.

Audrey machte eine Bewegung, die ihm deutete, dass er ruhig gehen konnte. Sie wusste, dass sie ihn viel Zeit gekostet hatte. Wahrscheinlich würde er bald gehen. Was schade war. Sie hatte die Zeit mit ihm sehr genossen. Allerdings konnte sie nun immer wieder Termine mit ihm ausmachen und vielleicht gelang es ihr auch, ihn zu verführen.

Schnell zog er seine Socken aus, damit diese nicht schmutzig werden würden und trat dann auf die Terrasse hinaus.

Vom Wohnzimmer aus konnte Audrey sehen, wie Adrian sich leicht verzweifelt durch seine schwarzen Haare fuhr und sie dadurch verwuschelte. Anscheinend brachte der Anruf nicht gerade gute Neuigkeiten mit sich.

Adrian streckte seinen Kopf gen Himmel und sah in die grauen Wolken, bevor er die Augen schloss. "Ja, bis morgen", sagte er schließlich und legte auf.

Nachdenklich auf seiner Unterlippe kauend starrte er auf das Display seines Smartphones. Er brauchte ein paar Minuten, bevor er zu Audrey zurückkehrte. Bevor er hereinkam, zog er schnell seine Socken, die er bis dahin in der Hand gehalten hatte, wieder an. Draußen hatte er nachdenklich und nicht gerade glücklich ausgesehen, doch sobald er die Balkontür öffnete, schaltete sein sorgenvolles Gesicht um und ein Lächeln erschien.

"Entschuldigen Sie bitte die Unterbrechung", sagte er.

"Kein Problem", sagte sie und lächelte leicht. "Ich weiß, dass es mir nicht zusteht, aber wenn es Probleme gibt, über die Ihr vielleicht reden wollt, habe ich ein offenes Ohr", bot sie ihm an. "Ihr habt sehr besorgt gewirkt."

"Das ist nicht nötig, trotzdem danke für Ihr Angebot", erwiderte er lächelnd und bat sie, kurz die Toilette aufsuchen zu dürfen. Dadurch, dass er seine Socken in der Hand gehalten hatte, waren sie nicht mehr rein und er wollte sie waschen.

Das war Adrians Eigenart, dass bei ihm alles sauber sein musste. Wenn etwas schmutzig war, fühlte er sich nicht sehr wohl. Das galt auch dann, wenn er seine Socken in der Hand gehalten hatte.

"Natürlich", sagte sie. "Ihr wisst ja, wo es sich befinden", lächelte sie und hatte mit seiner Eigenart keinerlei Problem.

"Vielen Dank", lächelte er ihr zu, bevor er hinter der Tür verschwand. Gut, dass er keine Probleme mit solchen Grundrissen hatte.

Im Bad fand er neben den normalen Utensilien auch Desinfektionsmittel und eine Seife, deren Geruch ihm sehr bekannt vorkam.

Einer, den er nicht zuordnen konnte. Wie war es möglich, dass ein Geruch allein ein wehmütiges Gefühl in ihm heraufbeschwören konnte?

Zeitlose Liebe *Version von 2019 - Neuauflage in Arbeit*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt