Kapitel 28.2

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Kapitel 28.2

Einen Moment hielt er inne, bevor er etwas hinzufügte. "Was ich von dir will, ist Antworten, Audrey. Antworten darauf, wie das läuft, was ich bin und kann und du weißt, ich hasse es, wenn man Geheimnisse vor mir hat."

"Ich kann dir nicht auf alles Antworten geben", sagte sie und schluchzte leise. "Ich kenne nur die Fähigkeiten, die du mir gezeigt hast", brachte sie hervor. "Und ich kann dir nicht sagen, wie das läuft. Es gibt keine Regeln, keine Richtlinien und kein Plan, der dafür sorgst, dass du alles verstehst", begann sie schließlich zu flüstern. "Und ich kann dir nicht meine Lebensgeschichte erzählen. Ich bin so viele Jahrhunderte alt, dass ich nicht einmal mehr alles aus meinem Leben weiß."

Seufzend fuhr er sich durch die Haare und stand schließlich auf, um zu ihr zu gehen.

„Wenn du ehrlich bist, dann ist es in Ordnung. Ich hatte nur das Gefühl, du verheimlichst alles vor mir, verlangst aber gleichzeitig, dass ich alles verstehe und bei dir bin", sagte er leise und nahm sie in den Arm. Noch immer fühlte er sich schlecht, weil sie so verletzt gewesen war.

"Ich verlange nicht von dir, dass du es verstehst, aber ich weiß, was passiert, wenn ich zu viel erzähle und die Erinnerungen in einer Lawine über dich hereinbrechen", sagte sie leise. "Ich möchte nicht, dass du wahnsinnig wirst, deshalb."

„Als ob ich nicht schon wahnsinnig bin ...", murmelte er niedergeschlagen. Vermutlich hatte sie Recht. Er wusste nicht, wie er früher gewesen war und konnte nicht einschätzen, was passieren würde.

„Verzeihst du mir?", fragte er leise.

"Es gibt nichts zu verzeihen", meinte sie. "Du hast nichts getan", sagte sie und schmiegte sich an seine warme Brust.

„Doch", beharrte er. Adrian hatte sie allein gelassen und war nicht bei ihr gewesen. Hatte sie von sich geschoben. Das konnte er sich selbst nicht verzeihen.

"Dann verzeihe ich es dir", murmelte sie und genoss es einfach nur an seiner Brust zu liegen.

Eine Weile schwiegen sie, bevor Adrian leise meinte, dass er sich selbst nicht verzeihen konnte, sie allein gelassen zu haben. Dass es ihm selbst schlecht dabei gegangen war, hatte er verdrängt und auch absichtlich getan.

"Ich bin unsterblich. Mir passiert schon nichts", versicherte sie ihm und streichelte weiter seine Brust.

"Ach ja? Und was war das dann?", fragte er leise. Es konnte sein, dass sie unsterblich war, aber so, wie sie gelitten hatte, musste es wirklich nicht sein. Wenn er könnte, würde er verhindern, dass das wieder passierte.

"Ich lebe noch", sagte sie leise. "Sollte das nicht das Wichtigste sein?", fragte sie leise und erzitterte leicht, weil die Erinnerungen erneut hochkamen.

"Ist es auch. Aber trotzdem möchte ich das nicht wiederholen", sagte Adrian streng. Auf so etwas konnte er gut und gerne verzichten.

"Dann werde ich mich zurückhalten und nicht mehr so aggressiv vorgehen", versprach sie leise.

"Genau das ist das Problem. Ich habe keine Ahnung, was du wirklich machst. Also kann ich dir nicht einmal sagen, wobei du dich zurückhalten solltest", argumentierte Adrian ernst.

Audrey seufzte leise. "Du weißt ja jetzt, dass ich eigentlich die Königin bin", murmelte sie leise. "Aber offiziell bin ich in ihrem Auftrag unterwegs und kümmere mich um straffällig gewordene Vampire. Diese zurückholen ist meine Aufgabe. Das mache ich, um meine Leute zu schützen, damit wir nicht auffallen. Aber nach der Sache im Urlaub habe ich Jagd gemacht", gestand sie entschuldigend.

"Dann weiß ich wenigstens endlich mal Bescheid", murmelte Adrian leicht missmutig. Wenn er das gewusst hätte, wäre es vielleicht alles anders gekommen.

Zeitlose Liebe *Version von 2019 - Neuauflage in Arbeit*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt