Kapitel 29.2

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Kapitel 29.2

Zudem würde wahrscheinlich eine Hetzjagd stattfinden, wenn jemand herausfand, dass sie wirklich Gaben besaßen oder potenziell gefährlich waren.

"Möchtest du dir noch etwas ansehen?", fragte Audrey, die zugeben musste, dass sie etwas müde wurde und Hunger hatte.

"Lass uns etwas essen. Das ganze Überlegen macht mich hungrig", lachte er erheitert. "Wenn du ein gutes Restaurant kennst, sollten wir essen gehen."

"Gern", strahlte Audrey. "Meeresfrüchte, Japanisch, oder Italienisch?", schlug sie vor und überließ ihm die Wahl.

"Japanisch. Ich leide unter Asien-Entzug", bemerkte er trocken. Schon allein, weil er seit einer Ewigkeit nicht mehr in China gewesen war.

"Keine Aufträge mehr in China?", fragte sie überrascht und führte Adrian durch die Stadt in ein Gebiet, das Chinatown ähnelte.

„Doch. Sehr viele sogar. Nur vertritt mich dort jemand", erklärte Adrian mit einem Funken Sehnsucht. Ihm war nichts anderes übriggeblieben, weil er bei Audrey gewesen war, aber seine Arbeit darunter nicht hatte leiden dürfen.

"Oh", machte Audrey. "Wirst du die Arbeiten dort wieder selbst aufnehmen?"

„So hatte ich es geplant, alles wieder normal laufen zu lassen, wenn du wieder gesund bist", gab er ehrlich zu. Doch ob es so einfach werden würde, wusste er nicht.

"Darf ich dich dann manchmal wieder begleiten?", fragte Audrey leise und führte ihn zu einem kleinen Restaurant, das sehr viel Wert auf die Gemütlichkeit und auch Dekoration gelegt hatte.

Adrian schüttelte den Kopf, als er für Audrey den Stuhl zurückzog, damit sie sitzen konnte. „Nein. Ich möchte, dass du hierbleibst und dich beschützen lässt", forderte er. Das Risiko, zusammen gefangen zu werden, war dadurch viel größer.

Audrey senkte den Blick. "Ich würde dich aber gern begleiten. Ich liebe China", gestand sie leise. Sie würde sich nicht wohlfühlen, wenn es ihr nicht möglich war, ab und an zu reisen.

„Dann gehst du mit deinen Kindern und lässt dich beschützen", erwiderte er trocken und schnappte sich die Menükarte, um zu sehen, was angeboten wurde.

"Das wäre sowieso der Fall", meinte sie leise. "Und sag das bitte nicht so, das ist mir unangenehm."

Er warf ihr einen kurzen Blick zu und musterte sie eindringlich. „Wieso ist es dir unangenehm?", wollte er von ihr wissen.

Audrey lächelte schief. "Auf Grund der Tatsache, dass du dich noch nicht an sie erinnern kannst", gestand sie. "Es klingt immer so, als würdest du mir damit vorwerfen dir fremdgegangen zu sein."

„Nein, dass nicht", widersprach Adrian leise. Es war eher das, dass Audrey ihm diese Dinge verheimlicht hatte und er sie auf solchen Wegen erfahren hatte.

„Was willst du essen?", fragte er, um abzulenken.

"Was ist es dann?", fragte sie nach, weil sie es wissen musste.

„Auch wenn ich mich nicht erinnere, war es ein Schlag ins Gesicht, diese Dinge von anderen zu erfahren", erklärte Adrian direkt. Darum herum reden brauchte er gewiss nicht.

"Ich wollte eigentlich im Urlaub mit dir reden", gestand sie. "Es gab so viel zu erzählen und die Umgebung wäre perfekt gewesen, es dir nach und nach zu sagen. Aber daraus wurde leider nichts."

Adrian machte eine abwinkende Handbewegung. Es war zu spät dazu. „Also, was willst du essen?", fragte er noch einmal.

Audrey seufzte. "Sushi und Sashimi", meinte sie schließlich.

„Ich nehme Misousuppe", sagte Adrian mit leuchtenden Augen. Schon lange hatte er das nicht mehr gehabt.

Sie bestellten ihre Getränke und das Essen und Adrian sah die Frau ihm gegenüber nachdenklich an. „Warum willst du unbedingt mit mir reisen?"

Audrey senkte etwas die Lider auf ihr Essen. "Ich mache mir Sorgen", gestand sie. "Ich glaube, dass es vielleicht besser ist, wenn wir nicht so oft getrennt sind."

„Sie werden uns dann eben gemeinsam schnappen", meinte Adrian schulterzuckend, bevor er sich halb über den Tisch lehnte und Audreys Hände nahm. Diese drückte er sanft und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er in ihre zweifarbigen Augen sah. „Audrey ...?"

"Zusammen sind wir stärker", versicherte sie leise und erwiderte den Blick liebevoll, aber auch voller Sorge.

Tief holte er Luft, weil er lange mit der Entscheidung gehadert und sie immer wieder rausgezögert hatte. Nun war er sich sicher, was er tun sollte und was er wollte. „Ich möchte an deiner Seite stehen und versuchen, dich zu beschützen", flüsterte er ihr zu. „Egal, wo wir sind und was wir tun. Ich werde dich nicht mehr allein lassen. Das verspreche ich dir."

Liebe lag in Audreys Augen und ihr kamen sogar etwas die Tränen, weil sie so gerührt war. "Ich liebe dich", brachte sie leise und voller Gefühle hervor. "Ich möchte einfach nur bei dir sein dürfen."

„Möchtest du dann ... meine Frau in diesem Leben werden?", fragte er sie heiser. „Mit mir durch die Guten und schlechten Zeiten gehen, egal was passiert? Ich verspreche dir, bei dir zu bleiben und dich mit allem, was ich kann, zu beschützen."

Audrey Augen strahlten vor Glück. "Ja", sagte sie leise und fühlte sich wohl. Damit hatte sie nicht gerechnet. Dass er ihr beim Essen einen Antrag machte, kam überraschend und überwältigte sie.

Bei ihrer Antwort wurden seine blauen Augen, die in der letzten Zeit kaum gestrahlt hatten, weicher. „Dann werden wir dir einen Ring aussuchen", versprach er ihr. Wenn er schon untot war, wollte er trotzdem versuchen, sein Leben zu genießen.



~~~ Vielen Dank an alle, die bis hierhin gelesen haben! Der erste Band von Zeitlose Liebe ist somit abgeschlossen. Wir hoffen, es hat euch gefallen, durch all die Höhen und Tiefen mit Audrey und Adrian zu gehen! 

Bis morgen habt ihr noch die Gelegenheit, die Kapitel zu lesen. Dann werden wir die Geschichte auf eine Leseprobe kürzen. Für die, die das Buch lesen möchten, gibt es auf Amazon das Ebook und Taschenbuch.~~~

Zeitlose Liebe *Version von 2019 - Neuauflage in Arbeit*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt