Kapitel 14.3

88 12 8
                                    

Kapitel 14.3

Audrey bemerkte es und lächelte. Dann suchte sie die Fernbedienung heraus und reichte sie Adrian. "Ich habe auch diverse Bezahlsender, falls Ihr nichts findet."

Adrian machte eine abwehrende Handbewegung. Er hatte zwar einen Fernseher besessen, doch so viel hatte er ihn nicht genutzt. Durch seine Arbeit war er meistens zu müde gewesen. Und wenn ihn etwas interessiert hatte, dann waren es Komödien gewesen. Um eine Aufheiterung nach einem anstrengenden Tag zu haben.

Da diese im normalen Fernsehen liefen, brauchte er keine Bezahlsender.

Er nahm die Fernbedienung entgegen und schaltete das Gerät an. Gut, dass die Lautstärke nicht sehr hoch war, sonst wären ihm die Ohren geplatzt.

Immer wieder schaltete er um, auf der Suche nach seinem Lieblingskanal. Jedoch sah er so aus, als ob er befürchtete, dass es den nicht mehr gab. Wie lange er geschlafen hatte, wusste er nicht.

"Darf ich zu Euch kommen?", fragte Audrey vorsichtig. Sie wusste nicht, ob ihre Gegenwart erwünscht war, oder nicht.

Adrian nickte ihr zu, ließ seinen Blick jedoch auf den Bildschirm gerichtet. Wie sehr hatte er es vermisst, diese lustige Sendung zu sehen. Wie oft er hatte lachen müssen. Manchmal hatte er sogar einen ganzen Tag damit verbracht, sich damit zu begnügen. Diese Tage waren jedoch sehr rar geworden, je mehr Arbeit er gehabt hatte.

Audrey kam zu ihm und setzte sich aufs Bett, bevor sie sich vorsichtig mit einer weiteren Seidendecke zudeckte und ihren Kopf vorsichtig auf Adrians Schulter legte.

Sie beide lehnten an dem Kopfende des Bettes und hatten die Blicke auf den Fernseher gerichtet.

Viele Worte zwischen ihnen kamen nicht auf. Adrian war in den Bann der Sendung gezogen. Genauso wie früher. Oft hatte er nicht mehr auf etwas um sich herum geachtet. Doch das war es ihm immer wert gewesen, dem Alltag für eine Weile zu entfliehen.

Seine Hand suchte die Audreys, ohne dass er es bemerkte. Sobald er sie gefunden hatte, begann er sanft ihren Handrücken zu streicheln.

Die Vampirin schloss die Augen und genoss es einfach. Dabei versuchte sie den Geruch des Mannes aufzunehmen und festzuhalten.

Je länger er die Sendung ansah, desto lockerer wurde er. Hatte er anfangs nur stumm auf den Bildschirm gestarrt, erschien mittlerweile immer wieder ein kleines Lächeln. Manchmal prustete er auch leise. Es schien, als würde er wieder anfangen, das Lachen zu lernen.

Nach einiger Weile legte sich den Arm um Audreys Schultern. Beim Fernsehen war ihm aufgefallen, dass er das nie mit jemanden getan hatte. Dennoch hatte er etwas vermisst.

Audrey lachte ebenfalls ab und an leise, aber sagte nichts, sondern genoss einfach nur. Es gefiel ihr sehr gut, mit ihm hier zu sitzen.

„Es fühlt sich entspannend an", sagte er leise, als eine Werbepause eingeläutet wurde. Damit meinte er, dass es entspannend sei, mit ihr zusammen im Bett zu sitzen. Fernsehen zu gucken und zu lachen.

„Das Einzige, was fehlt, ist der Kaffee", lachte Adrian leise.

Audrey blickte zu ihm auf. "Möchtet Ihr einen?", fragte sie. "Ich habe auch noch etwas Süßes da."

„Danke, aber sonst werde ich nicht schlafen können", erwiderte der Schwarzhaarige mit einem Blick zu ihr hinab. Zucker und Kaffee mochte er sehr gern, jedoch führte es dazu, dass er zu viel Energie bekam. Was in seinem Fall wohl gerade nicht gut wäre.

„Aber ich hole mir ein Glas Wasser. Ich war noch nie so durstig wie jetzt", gestand er.

Audrey lächelte etwas schief. "Müsst Ihr denn schlafen?", fragte sie. "Es ist sicherlich auch in Ordnung, wenn Ihr den Tag wach seid."

Zeitlose Liebe *Version von 2019 - Neuauflage in Arbeit*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt