Ehrliche Worte

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Auf dem Weg zum Schloss versuchte ich meine Bluse etwas mehr zu verschließen aber es wollte nicht so recht halten. Genervt gab ich auf und hielt sie weiterhin mit der Hand zu. Haldir bemerkte das aber ich gab ihm ein kleines Lächeln, als Zeichen das alles in Ordnung sei. Zwar erwiderte er es aber innerlich waren wir Beide noch sehr aufgewühlt. Immer wieder schaute er mich bedauernd an und musterte dabei mein Gesicht. Er beschrieb mir meine Verletzungen und das sie schnellstmöglich versorgt werden müssen. Zustimmend nickte ich still und wollte mich später selber darum kümmern.

Nun erreichten wir das Tor und schlagartig fühlte ich mich beobachtet. Ich wollte noch meine Waffen abmachen, doch mein Liebster half mir dabei. Er merkte sofort das ich meine zweite Hand nicht von dem Stoff lassen wollte und für diese Hilfe war ich sehr dankbar. Gemeinsam gingen wir hinein aber kaum waren wir in der großen Vorhalle, kamen uns schon Legolas und Finras entgegen. Legolas schaute mich entsetzt an „Arrian was ist passiert? Aranor sieht noch schlimmer aus als du. Wurdet ihr angegriffen?"

Bisher schien sich noch Jeder auszuschweigen und scheu sah ich in die Runde „Nein nur ich. Hör mal ich muss mit dir reden. Kommst du bitte mit?" Natürlich tat er das auch und trug die Waffen für mich. Angespannt fragte ich zuerst „Sag mal, wo ist Aranor jetzt?" „Bei den Heilern." „Und die andere Wache, die mit uns war?" „Er heißt Findor. Ich glaube ihr kennt euch nicht. Kurz nach ihren Eintreffen, sollte er sofort zu meinem Vater kommen. Nach dir hat er auch schon gefragt." Nervös legte ich meine Hand in den Nacken. Natürlich wollte der König jetzt von Findor eine Erklärung aber er war ja nicht dabei. Was also würde er jetzt Thranduil erzählen? Will er Finras vielleicht auch noch sprechen? Ich betete das Niemand ein falsches Wort verlor.

Auf dem Weg in mein Zimmer erzählte ich Legolas unauffällig was passiert ist. Haldir und Finras warteten in der Halle, während ich auf Mithörer achtete. Im Zimmer schaute ich kurz in den Spiegel und erschrak vor mir selber. Meine Lippe und Nase bluteten. Ich hatte blaue Flecken am Kiefer, Augen und Wangenknochen. Risse, die über das ganze Gesicht verteilt waren, die sicher vom Sturz und den Ästen kamen. Ein langer, dünner Schnitt am Hals aber Aranor war es sowieso egal ob er verletzte. Die Kratzer an meinen Händen hielten sich in Grenzen, doch wie sah ich an den verdeckten Stellen aus? Mir schmerzten mehrere Stellen am Körper aber am meisten tat mir mein Bauch und Steißbein weh.

Gerade legte mein Freund die Waffen ab, als er sich fassungslos über den Kopf fuhr „Arrian ich weiß einfach nicht was ich sagen soll. Es tut mir wirklich sehr leid was dir passiert ist. Jetzt verstehe ich auch warum Aranor so aussieht aber ich kann Haldir's Reaktion völlig nachvollziehen." Nachdenklich nickte ich „Ja ich auch aber du verstehst jetzt sicher, warum ich gerne zu Finras möchte!? Mal abgesehen davon das mich im Schloss Keiner so sehen soll."

Legolas schaute mich mitleidig an aber mahnend machte ich ihm etwas deutlich „Oh nein, tue das nicht. Sieh mich nicht so an. Das ist das Letzte was ich jetzt brauche." Nun wirkte er wieder angenehmer „Natürlich das verstehe ich. Auch das du zu Finras möchtest. Ich werde mir etwas einfallen lassen, was ich meinen Vater erzählen werde." Sein Verständnis brachte mir ein kleines Lächeln „Danke dir. Ich will mich nur noch schnell umziehen und dann werde ich..."

Dann ging schlagartig die Tür auf und ein aufgebrachter Finras stand darin „Legolas du musst sofort mitkommen. Dein Vater hat gerade Haldir abführen lassen." Ängstlich sah ich meine Freunde an und obwohl ich es nicht vor hatte mich Jemanden zu zeigen, ging ich mit. Meine Freunde liefen durch einen Seiteneingang in den Thronsaal, während ich lieber in der Tür wartete. Vorsichtig riskierte ich einen Blick und erschrak mich.

Es standen 2 bewaffnete Männer hinter meinem Verlobten und ich bekam es mit der Angst zu tun, als ich versuchte ihnen zuzuhören. Findor war noch anwesend und platzierte sich etwas Abseits. Herrisch lief Thranduil vor seinem Thron hin und her und nicht einmal bei den Zwergen, erlebte ich ihn so angespannt. Immer wieder glitt seine Hand über den Griff seines Schwertes und sein Gesicht war voller Zorn. Thranduil durfte jetzt nicht die Kontrolle verlieren, denn mein Liebster stand nur wenige Meter vor ihm. Haldir wurden sämtliche Waffen abgenommen und könnte sich nicht einmal wehren. Sogleich wollte Legolas etwas erklären, doch er wurde mit erhobener Hand zum Schweigen gebracht. Wütend wandte der König sich wieder an Haldir „Ich erwarte von euch immer noch eine Antwort, warum ihr einen meiner Wachen so zugerichtet habt!?"

Die menschliche Elbin und der Hobbit ( Haldir FF / Hobbit FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt