Geschenktes Leben

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Ausnahmslos Jeder starrte mich an. Dazu musste ich nicht einmal rum drehen, denn ich spürte die Blicke Aller in meinem Rücken. Die Reaktion vom König war ebenso erstaunt, doch verbarg er dies hinter seiner herrischen Fassade. Angespannt presste ich meine Finger ineinander und wartete auf eine Entscheidung. Thranduil nickte „Gut, wenn ihr das wünscht, dann sollt mit ihn sprechen?! Ich werde Aranor herbringen lassen." Sofort erklärte ich meine genaue Absicht „Nein, das müsst ihr nicht. Ich gehe zu ihm... denn ich möchte alleine mit Aranor reden." Der König warf mir einen strengen Blick zu „Ihr wisst was ihr tut?" „Ja, mein Herr." Mein Gegenüber überlegte kurz „Wie ihr möchtet. Legolas wird euch hinbringen." Ich lächelte leicht „Ich danke euch." Ohne ein weiteres Wort ging Thranduil und ließ uns alleine. Sicherlich fragte er sich, was in meinem Kopf vor ginge aber dies dachten wohl auch die Anderen.

Kaum war die Tür zu, durfte ich mir aufgebrachte Worte von Haldir anhören „Was genau erhoffst du dir davon?" Seufzend sah ich zu Boden „Es ist meine Angelegenheit und ich bitte dich, dies zu akzeptieren." Mein Verlobter verzog die Stirn „Ich halte das für keine gute Idee und auch nicht, das du alleine mit Aranor sprechen willst. Ich werde mitkommen." Ich versuchte Verständnis für Haldir's Besorgnis aufzubringen. Beruhigend setzte ich ein kleines Lächeln auf, doch nur mit einem bestimmenden Unterton „Mir wird nicht's passieren. Aranor ist eingesperrt und kann mir nicht zu Nahe kommen. Ich möchte aber mit ihm alleine sprechen... und das auch ohne dich."

Mein Liebster behielt sein zerknirschtes Gesicht und zog mich ruckartig in seine Arme. Gerne erwiderte ich seine Umarmung, bis er mir ins Ohr flüsterte „Sollte irgendetwas sein, brichst du das Gespräch sofort ab und kommst zu mir. Verstanden?" Haldir klang fordernd und besorgt zugleich und ich versprach es ihn. Ich legte noch meinen Dolch ab, damit ich vollständig waffenlos war. Zwar wollte ich nicht bedrohlich wirken aber dennoch selbstbewusst und richtete Weste und Haare her. Legolas war über meine Idee ebenso wenig erfreut aber sehr direkt sagte ich „Bringst du mich jetzt hin, oder soll ich eine Wache fragen? Dein Vater hat es mir erlaubt." Mein Freund schaute genauso misslaunig wie Haldir, lenkte aber notgedrungen ein.

Auf den Weg zu den Zellen, verfolgte ich aufmerksam den Weg. Diesen Bereich des Schlosses kannte ich nicht und beiläufig fragte ich Legolas „Gibt es noch andere Gefangenen?" „Derzeit nicht. Würdest du mir bitte mal sagen, was du damit bezwecken willst?" Natürlich verlangte mein Freund eine Antwort von mir aber Diese würde er genauso wenig bekommen, wie Haldir. Entschieden erklärte ich „Entschuldige aber das geht dich nicht's an. Es ist gut, das Aranor gerade der Einzige im Kerker ist." „Und warum?" Kurz vor einer schweren und bewachten Tür, sprach ich aus was ich bisher zurück hielt „Tue mir bitte den Gefallen und lasse die Wachen wegtreten. Und ich meine wirklich Alle." Legolas Blick war mahnend aber dennoch tat er es. Der Prinz gab einmal einen lauten Befehl in den Raum und mehrere Elben kamen an mir vorbei. Mein Freund trat an mich heran „Die Wachen hier oben bleiben und ich warte ebenfalls. Wir schließen die Tür aber solltest du ein Problem haben, musst du nur rufen. Ich werde dich trotzdem hören." Bestätigend nickte ich und Legolas erklärte mir wo lang ich laufen müsste.

Kaum hatte ich den ersten Schritt hinein getan, wurde die Tür hinter mir geschlossen und ich zuckte erschrocken zusammen. Vor mir bot sich ein riesiger Raum, der mich gerade zu erschlug. Nie zuvor hatte ich ein Verlies gesehen, denn Herr Elrond hielt mich stets von dieser Erfahrung fern. In Bruchtal durfte ich nicht einmal in die Nähe und dieses behütete Verhalten rächte sich jetzt. Mir lief es kalt den Rücken entlang. Dieser Kerkerraum erstreckte sich weit und vereinzelt befanden sich vergitterte Zellen an den Wänden. Akribisch folgte ich den Weg, den mir Legolas nannte.

Immer wieder schaute ich mich um und im Groben und Ganzen war Alles so, wie ich es von Erzählungen her erfuhr. Es war dunkel und trostlos und es gab kein natürliches Licht. Nur Fackeln erhellten gedämpft den großen Raum aber so musste es wohl sein. Mir war bewusst das es Gefangene nicht zu gut gehen sollte aber unter diesen Bedienungen, wollte nicht mal ich auch nur einen Tag hier verbringen. Wie würde es nur Elben gehen, wenn sie einige Jahren so leben müssten? Selbst im Erebor war es heller und freundlicher und spätestens jetzt begriff ich Haldir's Worte gänzlich.

Die menschliche Elbin und der Hobbit ( Haldir FF / Hobbit FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt