Haldir unter dem Berge

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Direkt nach dem Frühstück, verabschiedeten Haldir und ich uns von allen. Legolas bat mich darum Tauriel Grüße zu bestellen aber da schaute ihn Lenya schräg von der Seite an. Meine Freundin wusste nur das von Tauriel, was sie von mir erfuhr und offenbar schien Legolas seiner Liebsten noch nicht mehr erzählt zu haben. Ich ahnte schon das Lenya dafür sorgte, das mein Freund dies heute gleich nachholen durfte. Da musste Legolas jetzt durch. Wenn es um das Wissen über die Verflossene ging, war ich ganz auf Lenya's Seite. Haldir und ich zogen uns dickere Kleidung an, denn es war sicher noch kalt in der Gegend um den Berg. Der Winter war im Düsterwald nicht so stark wie bei den Menschen aber nun hatte ich Erfahrung damit gemacht und konnte vorsorgen.

Ich genoss die Reise mit meinem Liebsten und wir hatten es auch nicht eilig. Unser Nachtlager machten wir noch in der wärmeren Region und wieder wollte sich Haldir alleine um die Nachtwache kümmern. Dafür sorgte ich für genug Feuerholz und reichlich Tee. Immer wieder gab er mir ein großes Gefühl von Geborgenheit, was mir unsere gemeinsame Zeit noch mehr verschönerte. Als wir uns dem Ziel näherten, erkannte ich schon von Weitem Schnee liegen. Der Frühling war wie gedacht noch nicht eingekehrt aber ich erlebte diese Jahreszeit sonst nie mit, sodass ich mich einfach nur freute. Wir erreichten Thal und ich staunte nicht schlecht, wie viel sich in knapp über einem Jahr verändert hatte. Die Stadt war zum Teil neu aufgebaut und durch das Leben der Menschen, blühte sie richtig auf. Schnell trafen wir auf die ersten Bewohner aber auf Haldir reagierten sie sehr respektvoll. Mir war bewusst das sie nur Thranduil und sein Heer kannten und offenbar haben sie seit damals keine Elben mehr gesehen.

Ich selber war den Menschen kaum bekannt und so erkundigte ich mich höflichst nach Bard. Ein Mann wollte uns direkt zu ihm bringen und so stiegen wir ab. Wir liefen durch die Stadt und wiederholt schaute ich mich begeistert um. Ich war beeindruckt was hier geleistet wurde und erneut verglich ich alles mit damals, was ich Haldir auch direkt erzählte. Dann wurde ich angenehm überrascht, als mir Tilda entgegen kam. Sie war das jüngste Kind von Bard und ich vergaß gerne mal, das Menschenkinder schneller wuchsen als Elbenkinder. Sie erkannte mich sogar und sprach auch sehr offen mit mir. Auf dem Weg zu ihren Haus, fragte sie mich viel über Eriador und gerne beantwortete ich ihr jede Frage, zu ihrer kindlichen Neugier. Haldir lief schweigend neben uns her aber dies war verständlich. Ihm fehlte schlichtweg die Erfahrung mit Kindern. Typisch Mann aber so waren eben die Meisten.

Von Tilda erfuhr ich, das Bard tatsächlich die Stellung als Bürgermeister angenommen hatte. Das war gut zu wissen, denn nachdem wir das Haus betraten, begrüßte ich ihn gezielt mit dem Titel. Bard belächelte meine Anrede aber freute sich das ich an ihn gedacht habe und vorbei gekommen bin. Nachdem er Haldir für eine Wache aus dem Düsterwald hielt, klärte ich die Sache erst einmal auf, was mich wiederum zum nächsten Thema brachte.

Ich wollte wissen ob Bard, als neuer Regent, die Geschäfte mit Thranduil fortsetzte. Tatsächlich führte er sie weiter und das erfolgreicher als sein Vorgänger. Der König schickte zu Beginn des Aufbaus weitere Hilfsgüter, bis der versprochene Teil des Goldes aus dem Erebor hier ankam. Des Weiterem half Thranduil den Menschen über den ganzen Winter, indem er zweimal im Monat Nahrungsmittel hierher schickte. Da lag ich mit meiner Vermutung weit daneben. Die Menschen hatten mehr Kontakt denn je mit Elben aber das Thranduil sich der Art großzügig zeigte, überraschte mich doch ein wenig. Trotz das ich Vieles im Schloss mitbekam, schien mir dies entgangen zu sein. Der König wollte anscheinend alles hinter vorgehaltener Hand regeln, denn sonst hätte ich es von Legolas erfahren.

Diese gute Zusammenarbeit von Elben und Menschen erfreute mich sehr und auch das die Stadt schon jetzt in einem guten Wohlstand war. Für Bard war dieser Neuanfang wie ein neues Leben und er tat alles für das Wohlergehen seiner Familie und den Bewohnern. Durch gemeinsame Erzählungen von mir und Bard, tat sich Haldir gelegentlich den Gesprächen anschließen aber sonst war mein Verlobter ruhiger dabei. Wir blieben bis zum Abend, bevor mir den restlichen Weg angingen. Es war schon dunkel und der Mond schien nur mäßig durch die Wolken aber Haldir sah dafür umso besser und wies mich notfalls auf Verschiedenes hin. Mein Liebster betrachtete den Außenbereich vom Erebor „Eines muss man den Zwergen lassen... bauen können sie." Ich schmunzelte in mich hinein „Das stimmt. Ich finde die Staturen auch sehr beeindruckend. Warte bis du alles von innen siehst." Hier war eindeutig Frieden eingekehrt, denn keine Wachen waren außen zu erkennen. Knapp vor dem riesigen Tor, kam uns plötzlich ein Pfeil entgegen. Zu unserem Glück landete er neben uns. So schnell konnte ich gar nicht gucken, wie Haldir seinen Bogen gespannt hatte und nach oben zielte. Vorsichtig drückte ich seinen Arm wieder runter.

Die menschliche Elbin und der Hobbit ( Haldir FF / Hobbit FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt