Zumindest nahm ich mir felsenfest vor diesen Typen das zu geben, was er verlangte. Jedoch war es genau das, was ihn noch mehr antrieb. Es machte dieses Schwein an, wenn ich mich über ihn beugte, ihn schlug oder die Eier fest zusammendrückte, sodass er brüllte und schrie. Dadurch kam er von neuem. Irgendwann verrauchte meine Wut sogar, weil ich keine Freunde empfand ihn zu verletzen, obwohl er nichts anderes verdiente. Dieser Mann war doch krank im Kopf. Es war ekelhaft. Alles war ekelhaft. Auch ich, die so etwas tat.
Verbissen ließ lehnte ich mich gegen den Tisch und wusste nicht, ob ich lachen oder heulen sollte, weil ich das tatsächlich getan hatte. Zum Glück kam Simon, der meinte, dass die Zeit um wahr. Nachdem dieser komische Typ seine Klamotten schnappte, unterhielten sich die beiden noch kurz, was mich allerdings nicht interessierte. Ich befand mich noch immer in einer Art Trance und nahm nur noch wahr: »Du weißt, wo die Duschen sind.« Mit diesen Worten ließ Simon ihn aus dem Raum und was tat ich? Ich konnte mich nicht mehr rühren. Das spürte auch Martinez, der auf einmal vor mir stand und mir ein Handtuch in die Finger drückte.
Er schnappte sich zugleich mein Kinn, aber berührte dabei keinen einzigen milchigen Fleck, der sich nicht nur auf meiner Kleidung befand. »Ich weiß nicht, ob das wirklich etwas für mich ist!« Irritiert schaute ich ihn an. »Was?«, wollte ich verwirrt wissen und taumelte, als er mich wieder losließ. Jedoch schnappte er sich meine Hüfte und hob mich auf den Tisch. Dabei schälte er mir die Stiefel von den Beinen und versuchte durch etwas Papier mir diesen schleimigen Scheiß abzuwischen. Es klebte, brachte kaum etwas. Ich musste unter die Dusche. »Er hat mir sieben Riesen für dich gegeben. Ein Teil davon gehört dir. Für den Anfang warst du besser wie gedacht. Er ist zufrieden. Aber irgendwie...« Allerdings hatte ich nur eines im Kopf.
»Fasst er Kinder an?«, unterbrach ich ihn sofort. Ich kam damit nämlich nicht klar. »Ich weiß nur, dass er schon mal einem Kind näherkam. Es ist bisher aber lediglich beim Streicheln geblieben. Mehr nicht. Aber das interessiert mich auch nicht. Und dich sollte es auch nicht. Verstehst du das?« und plötzlich fühlte ich, wie er mit dem Daumen über meine nackte Brust fuhr. »Nein. Simon. Lass das! Ich habe genug für heute!«, rief ich aufgebracht, doch er schnappte sich nur mein Handgelenk und zog mich aus diesem Raum hinaus. Ich wusste, dass sich nun jemand hinstellen würde und die ganze Sauerei wegmachte. Zum Glück war ich es nicht. Obwohl... Lieber hätte ich das getan, als mich so zu kleiden und wildfremden Männern die Seele aus dem Leib zu prügeln, wenn er noch Freude dabeihatte.
Simon riss mich zu der gegenüberliegenden Tür. Diese stand offen. »Die Dusche ist für die Mädchen, die hier arbeiten. Hier darf auch kein Besucher rein.« Binnen weniger Sekunden, als wir uns drin befanden, hörte man ein Klicken. Wieso verriegelte er die Tür? Hilflos schaute ich dabei auf seine Hände. Konnte er mich nicht allein lassen? Ich brauchte meine Ruhe und musste mich sauber machen. Was soll das werden? Doch die Antwort bekam ich ziemlich schnell. »Komm ich helfe dir. Du siehst nicht aus, als würdest du im Moment allein sein wollen.«
Natürlich will ich das, schrie ich ihn in Gedanken an. Sofort wurden meine Augen feucht und ich drehte mich herum, weil ich irgendwie schon in diesem Moment wusste, wie das endete. Warum tat er mir das überhaupt an? Selbstverständlich wollte ich am liebsten jemanden haben, der mich festhielt, doch nicht ihn. Niemals Simon. Er war daran schuld, dass ich diese Scheiße machen musste. Denn auch, wenn ich nicht mit diesem Mann schlief, bekam meine starke Fassade Risse. Ich fühlte mich unwohl und schlecht. Schlecht gegenüber Aiden. Aber auch Zac, der gar nicht wusste, dass ich hier war.
Simon schnappte sich auf Anhieb mein Gesicht und wischte mir eine Träne von der Wange. Es war schon fast sanft. Ungeachtet dessen änderte sich die Szenerie abrupt. Schließlich riss er mich nicht gerade unsanft herum und öffnete an meinem Rücken den Stoff, den ich normalerweise so gern von der Haut gehabt hätte. Allerdings änderte sich meine Meinung. Lieber wollte ich darin noch Stunden stecken, als seine Finger auf meiner Haut zu fühlen.
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Dark Attraction II - Hold Tight (WIRD BEARBEITET)
ActionAlles steht Kopf in Alice' Leben. Die junge Frau, die vor Monaten noch nicht einmal wusste, in was für eine Klemme ihre Schwester steckt, lebt nun in einer Welt, in der Gewalt und Mord an oberster Stelle stehen. Bisher wurde sie sicher davon fernge...