Aiden
»Was macht die Schlampe in diesem Schuppen?«, knurrte ich lautstark durch mein Handy. Evans war in der Nähe, um auf Alice aufzupassen. Ein weiterer Mann von uns schwirrte ebenso dort herum. »Was weiß ich denn, verdammt?«, antwortete er trocken und schmiss die Autotür lautstark ins Schloss. Ich versuchte mich zusammenzureißen und wenn Damian mich schon nicht in diesem Moment in Alice' Nähe ließ, musste ich mich wenigstens so darum kümmern. Sie war schon eine Weile dort drin. Dass Zac ihr einen Job besorgte war gut, aber es kotzte mich an, denn das zeigte wieder einmal, wo wir uns befanden.
Jedoch hatte Evans auch diesen Spinner bemerkt. Er war nervös. Wir wussten, dass er Alice abholen wollte, doch irgendwie schien etwas dazwischengekommen zu sein. Ihre Tasche trug sie nicht bei sich, weswegen sich ihr Handy auch nicht in der Nähe befand und wir sie nicht abhören konnten. Wir wussten nur, dass sie noch immer in dem Club von Martinez steckte. Das machte mich irre. Ich war zwar erst bei ihr gewesen und war echt froh darüber ihr so nahe gekommen zu sein, aber sie brachte mich mit genau solchen Aktionen auf die Palme. Sie sollte dieses Ding ständig bei sich tragen. Immer.
Wenigstens war auch Melone besorgt und kümmerte sich in diesem Moment darum eine Uhr zu präparieren. Die fiel erstens nicht weiter auf und Alice nahm sie wohl schlecht ab, wenn sie unterwegs war. Nun tauchte zu allem Übel auch noch Kaity auf. Sie war normalerweise nie in dieser Nähe. In New York gab es so viele Clubs, dass sie sich sonst einen bei sich suchte und nicht am Arsch der Welt ihres Hauses. Hinzukommend hatte sie wieder einmal ihre Schwester mit dabei. Das wusste ich gleich durch die Beschreibung von unseren Jungs.
Wie konnte sie nur? Dieses Ding war viel zu jung. Hatte die Kleine nicht bemerkt, dass ihre Schwester ein scheiß Umgang war? Außerdem wurden wir informiert, dass Simon sich dort drin befand. Er wurde nur ganz kurz gesehen, wie er Kaity und ihre Schwester aus den Menschenmassen holte. Schließlich verschwand er wieder und wir hatten keinen Plan, was da alles abging. Alice steckte dort drin. Zac kam auch nicht raus, der aber auch nicht wirklich in glücklicher Stimmung war, als er in den Club hetzte. Irgendetwas war komisch. Und ich war schon wieder kurz davor zu platzen. Das machte mich richtig sauer, weil ich somit nicht wusste, was mit Alice passierte.
Eigentlich interessierte mich da Kaity nicht wirklich, aber mir war klar, dass sie sich auf jeden Fall begegneten. Früher oder später. Verbissen kratze ich mit einem Kuli auf dem Küchentisch herum. Ich hatte bisher kein einziges Auge zugemacht. Als ich wieder ins Haus kam, nachdem ich bei Alice war, beobachtete ich sie, wie sie schlief und sich nach dem Aufstehen fertig machte. Da war ich noch ziemlich entspannt, aber auch verdammt traurig. Ich wusste, dass es ihr schlecht ging. Schon, als ich in die Dusche stieg war mir bewusst: Ich musste der Grund sein. Das wollte ich nicht. Sie durfte nicht wegen mir weinen. Aber somit merkte man eindeutig, dass sie nicht ständig eine Maske aufsetzten konnte.
Hoffentlich verlor sie diese nicht in Martinez' Nähe. »Ich werde gucken, was sich machen lässt. Bisher scheint aber nichts weiter vorgefallen zu sein. Zumindest glaube ich nicht daran. Traue ihr mal etwas zu. Wir werden es nicht schaffen, sie nie aus den Augen zu verlieren.« Ohne ein weiteres Wort legte ich auf. Ich wusste, dass sich darum gekümmert wurde, aber trotzdem nervte mich das. Erst recht, als Damian kurz darauf im Raum stand und mich anmotzte: »Kannst du mal mit der Scheiße aufhören? Der Tisch war teuer!«
Ich zuckte mit den Schultern und schmiss den Kugelschreiber quer über die Tischplatte. »Sorry!«, murmelte ich und stand auf. Geräuschvoll schabte der Stuhl über die Fliesen und McCain seufzte leise. »Ich habe dich extra zu ihr gelassen. Ich dachte, dass du etwas runterkommst« und ich gab zischend zurück: »War ich... Bis zu dem Moment, als sie das Handy in ihrer Tasche gelassen hat und was weiß ich wo hängt.« Damian nahm sich eine Tasse und goss sich den restlichen Kaffee ein. Dabei sagte er ruhig: »Deswegen hat Jacob die Uhr gleich fertig. Du kannst sie ihr bringen, wenn sie wieder in der Wohnung ist. Bis dahin kommst du ein bisschen runter.«
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Dark Attraction II - Hold Tight (WIRD BEARBEITET)
AzioneAlles steht Kopf in Alice' Leben. Die junge Frau, die vor Monaten noch nicht einmal wusste, in was für eine Klemme ihre Schwester steckt, lebt nun in einer Welt, in der Gewalt und Mord an oberster Stelle stehen. Bisher wurde sie sicher davon fernge...