Kapitel 24

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Kapitel 24

Von der Terrasse hatte man eine grandiose Aussicht auf die Bibliothek. Jedoch die verbotene Bibliothek bestand nicht aus einer Sammlung von Regalen und Büchern, die alphabetisch geordnet waren. Nein, stattdessen sah man fliegende Käfige in allen Formen und Arten, aus Gold, Bronze oder Silber, schwebend in der Luft über einen See, der bläulich leuchtete. In den Käfigen waren Bücher, alte Schriften, Papiere und Gegenstände eingesperrt. An den Wänden hingen tausende Schlüssel. Klein oder groß, rund oder viereckig, prachtvoll verziert oder einfach geschmiedet, beschmückten die Schlüssel diese trübe Höhle. Jede Terrasse führte zu einem Ausgang. Es gab insgesamt drei, jedoch nur eine war nutzbar. Die anderen waren zugeschaufelt. Ich betrachtete die tausende Käfige und Schlüssel. Wo war das Armband in diesem Durcheinander?

„Wie genau sollen wir das Armband finden?", erkundigte sich Mamutzu, während er runter die Wand kletterte. Ich landete hart auf dem Boden mit meinen Füßen. „Haltet wache. Ich werde versuchen seine Aura zu lokalisieren."

„Mit deiner zweiten Sicht?", runzelte Linda Stirn, „ich hoffe die Schutzschilder werden uns nicht aufspüren."

Ich hoffte es ebenfalls, denn wie ich Linda verstanden habe, detektieren die Schutzschilder Angriffsmagie. Die zweite Sicht jedoch gehörte nicht dieser Kategorie. Ich atmete tief ein und betrachtete die Höhle mit der zweiten Sicht, wo alles in verschiedenen Grüntönen verschmalz und mich die Ströme der Magie sehen ließ. Tausende Sphären in verschiedenen Farben schwebten in der Luft. Es waren die Käfige, die verbotenes Wissen bewahrten. Kleine dunkle, schwarze Punkte waren im Hintergrund zu sehen. Die Schlüssel wurden mit schwarzer Magie verhext. Um herum erkannte ich die jeweiligen Schutzschilder, die wie Zwiebelschallen eins auf dem anderen geschachtelt waren. In diesem ganzen Farbdurcheinander konnte ich nicht das Armband finden. Jede Aura war stärker als die andere. Es war wie ein Hintergrundsgeräusch, das man nicht ausblenden konnte. Locus meinte ich wäre in der Lage die Schlüssel aufzuspüren als seine Nachkommin. Er hat mir jedoch nicht erklärt wie. Vielleicht musste ich eine Spur von der Magie des Armbandes finden um mich durch die verschiedenen Auren zur Recht zu finden. Ich schloss meine Augen und versuchte mich an Hooks Wohnung zu erinnern, wo ich das Abdruck des Armbandes bzw. die seiner Magie entdeckt habe. Ich versuchte mich zu erinnern, wie sie sich angefühlt hat. Die Magie fühlte sich warm, zerstörend, brennend...fast wie Feuer. Ich öffnete meine Augen und durch die verschiedenen Sphären vor meinen Augen, leuchtete eine Sphäre am stärksten. Sie brannte in roten Flamen. Ich ging dorthin. Mit jedem Schritt wurde die strahlende Magie wärmer. Meine Haut fing an leicht zu brennen bis ich genau vor den roten Flamen stand. Die Perle an meiner geschenkten Kette, erhitzte sich. Meine Finger glitten zu der Perle. Sobald sie in Kontakt mit der Perle waren, beruhigten sich die roten Flamen und ich konnte das Armband sehen. Verwundert und zu gleich begeistert schaute ich das Armband. Ich hatte das Gefühl es rief nach mir, akzeptierte mich für was ich war. Seine Beschützerin. Mit dem Gedanken, fesselte ich meine Magie mit der vom Armband. Ich konnte seine Kraft förmlich auf meine Fingerspitzen fühlen. Ich hob meine Hand hoch, die nun von roten Flamen umhüllt war. Die Flamen tanzten auf meine Haut ohne mich zu verbrennen. Ich ließ die zweite Sicht fallen und kehrte in die normale Sicht, wo alles trüber aussah.

„Aurora, deine Hand!", flüsterte Linda erstaunt neben mir. Ich bemerkte erst jetzt, dass ich auf dem See stand. An meinem Handgelenk hing das Armband. Es handelte sich um ein goldenes Armband mit roten Emeraldsteinen. Zierlich und zugleich wunderschön. Schwer zuglauben, dass dieses Armband einer der Schlüssel zum magischen Buch war.

„Leute!", flüsterte der Schattenwandler. Linda und ich schauten zu ihm fragend.

„Wir haben Besuch!"

Sofort eilten wir zu dem versteck zwischen den zwei Felsen wo Mamutzu stand. Im Schatten des Felsens konnten wir alles sehen. Ein starker Wind wehte durch die Höhle und ließ die Käfige hin und her rütteln.

„Ah! Da ist sie!", erkannte ich Sebastians Stimme, „die verbotene Bibliothek."

„Sir, sie seht sehr ungewöhnlich aus.", meinte eine andere Stimme. Ich glaube es war der Zwerg, den ihn damals begleitet hat, als ich und Linda in Suarez Wohnung waren.

„Es geht um den Sinn.", sagte Sebastian, der wahrscheinlich sein Kopf schüttelte. Seine Stimme klang sehr nah über unsere Ohren. Sie haben anscheint den Weg durch Lindas Büro genommen, genau wie wir es vermutet haben. Plötzlich sprangen vier Gestallte von oben und landeten auf das Wasser. Sebastian, der Zwerg und zwei weitere männliche Hexen. „Sucht nach dem Armband. Es muss hier sein.", hallte Sebastians Stimme. Sein grauer Bart war zu einem Zopf geflochten. Er spielte abwartend mit seinem Bart.

„Wir müssen von hier verschwinden, bevor sie uns finden.", flüsterte ich so leise ich konnte.

„Was genau wollte das magische Konsulat mit den Schlüsseln anfangen?", wunderte sich Linda.

„Die Welt regieren offensichtlich.", antwortete Mamutzu.

„Was macht der Zwerg da drüben?", deutete ich mit dem Kopf auf Sebastians Gefolge. Er stand vor den Schlüsseln und betrachtete sie eins nach dem anderen.

„Sir, es wäre viel einfacher die Käfige zu zerstören und die Bücher und Schriften durch einen Portal aufzusammeln.", sagte er selbstgefällig.

Sebastian stimmte zu. „Vorher müssen wir aber das Armband finden."

„Wenn sie ein Portal öffnen...", fing an Linda zu überlegen.

„Dann wird die ganze Bibliothek einstürzen.", beendete ich den Satz.

Das Armband an meinem Handgelenk fing an zu leuchten. „Oh nein!", verschwand die Luft aus meinen Lungen. „Sie verwenden einen Aufspürzauber."

„Das bedeutet?", wollte Mam wissen.

„Das Armband ist zwischen den Felsen.", sagte einer der Hexen. Er trug einen schwarzen Mantel und Kampfstiefel. Er war ein Auftragskiller, der für das Konsulat arbeitete.

„Und jetzt?", flüsterte Linda, „hat jemand einen Plan bevor sie uns erwischen?"

Meine Augen wanderten über den ganzen Raum. Wir waren drei gegen vier. Sebastian und die zwei Hexen waren sehr starke Gegner. Der Zwerg schien keine besondere Fähigkeiten zu haben jedoch dürften wir ihn nicht unterschätzen. „Wir können nicht einfach verschwinden!", flüsterte ich hastig den beiden zu, „Stellt euch mal vor was das Konsulat alles mit diesem verbotenem Wissen anstellen würde!"

„Das heißt was? Du willst sie aufhalten?", hielt mich Mam am Arm, „sie werden unsere Identität erfahren. Darf ich dich erinnern, dass wir nicht einmal wissen ob Sebastian mit DELVIN zusammen arbeitet oder nicht. Ach ja und ob er den Ring überhaupt hat? Wir sind hier gekommen um das Armband in Sicherheit zu bringen. Lasst uns ein Portal öffnen und von hier verschwinden. Die Höhle wird einstürzen und sie werden keine Zeit haben die Bücher einzusammeln."

„Eigentlich schon.", mischte sich Linda ein, „Sie können ebenfalls ein Portal öffnen und das Wissen hier einfach stehlen."

Mamutzu seufzte. „Also ihr Zwei seid fest entschlossen Sebastian aufzuhalten."

Linda und ich nickten. „Na schön. Und wie machen wir es?"

Meine Augen fielen auf dem See. Jedoch bevor ich meine Idee erklären konnte, stand einer der Hexen vor unserem Versteck. Wie sagt man so schön...Wir sind geliefert!

Die Hexagonistin - vom Feuer verschlucktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt