Kapitel 37
Ich drehte mich zum tausendsten mal um in dieser nicht so stillen Nacht. Die Vampire waren um diese Uhrzeit wach und hatten nicht so viel Respekt für die zwei Sterblichen, die ihren Schlaf benötigten. Meine Bettdecke war bereits zerknittert und zur Seite geworfen, da meine Beine sich die ganze Zeit verfingen. Seaths Worte wiederholten sich immer wider in meinem Kopf. Um alle heiligen Hexen dieser Welt, wenn er herausfindet, dass ich ein Portal benutzt habe, dann bin ich...Ich schluckte den Klotz, der sich in meiner Kehle formte runter. Ich warf einen Blick auf die Uhr.
Drei Uhr morgens.
Seufzend stand ich auf und zog mich an. Ich ging aus meinem Zimmer raus und schlich mich in Mamutzus rein. Der Schattenwandler schliff wie ein Stein in seinem Bett. Schnarchend lag er auf dem Rücken während ein Bein aus der Decke schaute. Ich nahm seinen Laptop den er mir erlaubt hat zu benutzen sollte ich mich langweilen. Ich schloss vorsichtig die Tür zu und ging die Treppen runter. Die Vampire waren nachtaktive Lebewesen. Sie scheuten sich vor der Sonne. Nur sehr alte Vampire konnten angeblich die starken Sonnenstrahlen überleben oder man benutzte einen Sonnenring, der sie vor dem Licht beschützte. Jedoch waren diese Ringe sehr selten und teuer. Außer Henry und Zeos habe ich niemanden hier einen solchen Ring tragen sehen. Wie dem auch sei, dass erklärte nicht immer nicht weshalb die Wohnung so lebhaft war. Seaths Männer betraten und verließen die Wohnung wie ein Einkaufhaus. Ich suchte mir eine ruhige Ecke in dieser Wohnung wo ich ungestört arbeiten konnte. Ich entfernte mich von dem Lärm. Ich lief durch einen verlassenen Korridor, der zu einer alten Holztreppe führte. Es war sehr dunkel, also suchte ich nach dem Lichtschalter. Erfolglos ging ich die Treppen in der Dunkelheit hoch. Ich hielt mich am Treppengelände fest bis ich sicher auf einem neuen Flur traf. Der Mond beleuchtete durch die Fenster meinen Weg. Erstaunt blickte ich den Raum, der sich vor meinen Augen ausbreitete. Er bestand nur aus Fenstern. Es reichte nur den Kopf nach oben zu heben, um den schwarzen Himmel zu sehen. Ich befand mich also im obersten Stockwerk. Ich fand den Lichttaster rechts von mir. Als meine Augen sich an das Licht gewöhnten, erkannte ich zahlreiche Pflanzen im Raum. Burgunder Blumen, Rosen, Lilien, kleine Palmen und kleine Zitronenbäume. Es war ein Wintergarten auf einem Hochhaus. Lachend legte ich den Laptop auf dem Tisch in der Mitte und trat näher zu den Rosen. Sie rochen herrlich. Plötzlich verschwanden meine ganze Trauer, meine Frustration und Ängste. Es fühlte sich so friedlich. Ein Zufluchtsort im Chaos. Wie schön wäre es einfach eines Tages auf zu stehen und eine Welt ohne Probleme zu sehen. Ich steuerte langsam zum Laptop. Es wird Zeit herauszufinden mit wem wir es zu tun haben. Ich setzte mich entschlossen hin und fing alle Daten, die wir bis jetzt gesammelt haben wider zu analysieren. Etwas müssten wir übersehen haben. Auf einer Seite haben wir den Konsulat, Sebastian. Auf der anderen DELVIN mit Jacobs und Dorheim. Andere Hexen arbeiten mit ihnen. Sie haben ihre eigene Leute und sie arbeiten eng zusammen mit Sebastian. Wie haben sie sich kenn gelernt? Wann und Wo? Diese Fragen schienen unwichtig zu sein, aber wenn man genauer überlegte waren sie sehr wichtig. Irgendeine Person hat sie zusammengebracht. Die Person konnte entweder die mysteriöse Person sein, die wir suchten oder sein Assistent. Jemand der für die Person arbeitet. Ohne Zeit zu vergeuden fing ich an über DELVINs Gründung zu recherchieren. Überraschenderweise konnte man viele Informationen finden, die aber überflüssig waren. DELVIN wurde vor acht Jahren gegründet hier in Chicago. Es steht nicht wer es gegründet hat. Man schreibt „eine Gruppe von Wissenschaftlern aus der Akademie". Dorheim hat nie in der Akademie studiert und Jacobs auch nicht. Unsere fünf Verdächtige waren alle Amateure wenn es um die Kunst der Magie ging. Sie waren ebenfalls nicht Studenten der Akademie. Und nachdem was ich verstanden habe, die Leute vom großartigen Vampiranführer haben nichts Merkwürdiges bemerkt. Ich las jede alte Zeitung und Zeitschrift, die mit DELVIN etwas zu tun hatte. Eine Überschrift fiel mir nach einer Weile auf. Zusammentreffen der Eliten der magischen Welt. Der Artikel wurde vor fünf Jahren geschrieben. Achter April...war nicht kurz danach eine große Entführung von jungen Vampiren? Das stand doch in einer der Artikeln, die ich zuvor gelesen habe. In der Tat, eine Woche danach, am fünfzehnten April wurden fünfzehn Vampire entführt. Es konnte sich doch nicht um einen Zufall handeln? Die Räder in meinem Gehirn drehten sich. Ich las gespannt den Artikel. Es ging um eine Gala wo sich zahlreiche Politiker, Promis und Geschäftsleute trafen. Das besondere: Es waren alle Hexen. Im Artikel wurden zahlreiche Persönlichkeiten aufgelistet. Und sieh mal einer an welche Namen dort erschienen: Sebastian und Dorheim, die zu dieser Zeit bereits für DELVIN gearbeitet hat. Was wenn unsere mysteriöse Person dort war? Was wenn die mysteriöse Person Sebastian und DELVIN so zusammen gebracht hat. Ich suchte nach allen Events wo Sebastian eingeladen wurde. Es waren hunderte! Ich zog stöhnend an den Haaren und suchte nach einer Gästeliste von jedem einzelnen Event. Ich war so vertieft in meiner Arbeit, dass ich nicht bemerkte wie die Sonne hochging. Nach fünf Stunden und vierzig Minuten fand ich endlich eine Spur. Vor acht Jahren hat Sebastian an einer Spendengala teilgenommen für Medizinforschung. Auf der Gästeliste steht Dorheims Name und wer hat Sebastian eingeladen? Eine alte Frau namens Gwen Kayen. Ich suchte Informationen über diese Frau. Nichts! Nicht einmal ein Foto von dieser Frau war zu finden. Das war alles sehr verdächtig. Wo hat diese Gala stand gefunden? Sie müssten doch Videoaufnahmen von dieser Zeit haben zumindest die Sicherheitsabteilung.
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Die Hexagonistin - vom Feuer verschluckt
VampireMein Angreifer, die Person der ich eins vertraut habe wie ein Familienmitglied, Freund und Partner kniete sich neben mir und druckte mit seiner Hand die Kugel noch weiter in meinem Fleisch. Ich schrie auf. Im selben Moment waren alle meine Sinne sch...