Morning after..?

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Pochende Kopfschmerzen, extreme Übelkeit und der Filmriss seines Lebens erwarteten Simon am nächsten Morgen. Also naja, alles hatte er von gestern Abend nicht vergessen, nur die wichtigsten Details. Er verfluchte sich selbst ein bisschen für diese Aktion, so sehr hatte er sich das letzte Mal mit 18 abgeschossen. Und die Folgen erinnerten sehr intensiv daran, warum er sich geschworen hatte das nie wieder zu tun.
Langsam versuchte der Blonde sich aufzurichten, was sein Magen aber nicht besonders gutzuheißen schien und ihm deutlich signalisierte das er sich bei der nächsten Bewegung dieser Art schwallartig entleeren würde. Aber die Situation war nun einmal auch einfach nur zum Kotzen, soviel stand fest. Da auch Simons Gehirn eindeutig auch noch nicht vollkommen hochgefahren war, brauchte es noch mehrere Minuten bis er genau 3 Dinge realisiert hatte:

1. Er war GLÜCKLICHERWEISE in seinem Bett gelandet...
2. ABER er war nicht allein. Neben ihm lag ein gewisser Jemand mit blauen Haaren und schien noch seelenruhig zu schlafen.
3. Sie waren allerdings beide bekleidet...also zum Teil.. was wohl bedeutete das es nicht zu intimeren Momenten gekommen war...oder vielleicht doch?

"Verdammte Scheiße!" murrte Simon und strich sich mehr schlecht als recht ein paar wirre Strähnen aus der Stirn, bevor er seinen Blick ganz vorsichtig wieder auf den jungen Mann neben ihm lenkte. Schlafend war Taddl definitiv das Absolute Gegenteil von dem was er sonst verkörperte. Die Gesichtszüge waren weich und ein leichtes Lächeln schien seine Lippen zu zieren, von dem harten und unnahbaren, arroganten Kerl war nichts auch nur zu erahnen. Auch die sonst immer perfekt gestylten Haare waren verwuschelten und lockten sich sogar zum Teil leicht an seinen Schläfen. Taddls Gesamtbild wirkte gerade..süß. Ein besseres Wort dafür gab es einfach nicht. Süß...nicht sexy. Was den Älteren nur noch anziehender machte, ein absolut ätzender Umstand.
Simon ließ sich wieder in die Kissen sinken und streckte die Hand ganz leicht nach Taddl aus. Stop, halt, keine gute Idee! Er sollte das nicht tun, das könnte fatale Folgen haben! Aber sein Körper gehorchte ihm nicht. Seine Fingerspitzen berührten die blauen Haarsträhnen und strichen diese ganz vorsichtig aus der Stirn. 'Ich muss damit sofort wieder aufhören!' rügte er sich selbst in Gedanken aber zog die Finger trotzdem nicht zurück. Stattdessen fuhren diese federleicht über die Schläfe sowie den Wangenknochen und schwebten im nächsten Moment vor den rosigen Lippen, der warme Atem striff über die Finger und jagte Simon heißkalte Schauer über Arme und Rücken. Der Drang diese mit seinen Fingern und vorallem seinen eigenen Lippen zu berühren ließ ihn schwindelig fühlen. Seine Hand begann zu zittern und endlich schaffte er es sie zurückzuziehen und drehte sich von ihm weg. Der Blonde zwang sich tief durchzuatmen und bemerkte dann erst, wie angespannt er eigentlich war. Ein verzweifeltes Seufzen entwich ihm und er vergrub sein Gesicht im Kissen. Das war doch alles so lächerlich, er lag hier mit Taddl in einem Bett nachdem er sich gestern Abend abgeschossen hatte und dann grabschte er dem Älteren im Gesicht rum während dieser noch am Schlafen war. Vermutlich war sein gesunder Menschenverstand durch den Alkohol nach wie vor lahmgelegt, zumindest redete er sich das selbst ein.
Simon hatte jedoch keine Zeit lang darüber nachzudenken, denn plötzlich spürte er einen Arm um seine Taille und einen Oberkörper dicht an seinem Oberkörper. Warmer Atem traf diesmal nicht auf seine Finger sondern seinen Nacken und eine Woge des Zitterns erfasste ihn. Die Hand auf seinem Bauch krallte sich in sein T-Shirt und er wurde gegen eine starke Brust gezogen, durch den dünnen Stoff konnte er die Wärme spüren, welche von dem anderen ausging. Erschrocken hielt der Jüngere seinen Atem an, versuchte komplett still da zu liegen und sich um keinen Millimeter zu bewegen, was aber angesichts der Gefühlsexplosionen in seinem Inneren unfassbar schwer war. Simon wagte es sich nicht herauszufinden, ob Taddl nach wie vor schlief und sich deshalb nur zufällig so nah an ihn schmiegte oder ob er das tatsächlich mit Absicht tat um ihn zu provozieren. Stattdessen schloss er die Augen und versuchte sich so gut es ging innerlich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Aber das war einfach viel zu viel für ihn, Sehnsucht und Verlangen prasselten jetzt erst recht auf ihn ein und schlussendlich gab er dem nach. Er ließ sich gegen die Brust sinken, was mit einem zufriedenen Brummen quittiert wurde.
Dabei sollte es nicht bleiben, im nächsten Moment plazierte ein gewisser Jemand hauchzarte Küsse auf Simons Hals was dem jüngeren ein genussvolles Seufzen entlockte. Und irgendwie ließ dieser Seufzer sämtliche Dämme bei beiden langsam bröckeln. Die Hand auf dem Bauch des Blonden stahl sich unter dein T-Shirt und als die kühlen Finger das erste Mal pber dessen Brustwarzen striffen schaltete sich sämtliche Vernunft bei ihm aus. Es gab nur noch sie beide und als Simon sich umwandte und irgendwoher den Mut nahm Taddl stürmisch zu küssen gab es kein Halten mehr. Er warf sich in die Arme des Älteren, ließ sämtiche Sehnsüchte ohne Hemmungen an die Oberfläche kommen und gab sich ihm vollkommen hin. Nur in der hintersten Ecke seines Gehirns schrie ihn die Vernunft an, dass das hier verdammt dämlich war und er es höchstwahrscheinlich bereuen würde.

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