3. Erster Kontaktversuch

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Lächelnd streichelte ich immer wieder über Josephs Haare. Sein Kopf lag auf meinem Bauch, während er seinen Arm um mich geschlungen hielt. Er hatte schon immer die Angewohnheit gehabt sich im Schlaf an mich zu kuscheln, was recht süß war.

In der letzten Nacht kam er spät von der Arbeit zurück, da er an einem neuen Fall arbeitete, der seine gesamte Aufmerksamkeit verlangte. Am Ende war er vollkommen am Ende ins Bett gefallen und war eingeschlafen.

Doch während er sich die ganze Nacht im Tiefschlaf befand, konnte ich im Gegensatz kein Auge zumachen. Jeder Gedanke an diese Nacht ließ mich keine Sekunde lang in ruhe, bis sie irgendwann so weit ausschweiften, dass ich das unglaublich starke Herzklopfen meines nervösen Herzens deutlich spüren konnte. Jemand war bei mir eingebrochen. Auch wenn es nur die schwarze Krähe war, hatte ich mittlerweile dennoch das Gefühl der Unsicherheit gehabt. Wenn er es problemlos geschafft hatte, konnte es auch jeder andere tun und das bereitete mir Sorgen.

>>Ich mag es, wenn du das tust<<, murmelte Jo mit einem Mal seufzend und umarmte mich etwas fester.

Damit riss er mich glücklicherweise aus meinen Gedanken los und ich musste erneut lächeln. Früh am Morgen, war er wirklich wie ein kleines Kind. Kuschelbedürftig und total verschlafen. Dabei merkte man ihm den Polizisten überhaupt nicht an.

Deshalb möchte ich ihn. Joseph besaß nicht nur eine knallharte und ernste Seite, sondern auch eine verspielte und sanftmütige. Und wenn es nötig war, dann könnte er auch richtig auf den Tisch hauen. Nicht nur einmal hatte er mich so richtig zusammengestaucht. Und nicht nur einmal hatten wir uns wegen meiner stürmischen Art in die Wolle gekriegt.

Wir beide waren zwei komplette Gegensätze, denn so wie er mit seiner Art war, konnte ich nie sein. Joseph befolgte stets die Regeln, während ich jede einzelne brach.

Er hatte es noch nie gemocht, dass ich so viel mit zwielichtigen Typen zu tun hatte und mit Informationen handelte. Er hasste es regelrecht.

Dies war eines der Gründe, wieso unsere erprobte Beziehung in die Brüche gegangen war.

>>Ich hab Hunger. Koch mir was<<, brachte er verschlafen raus, wobei ich gleich darauf an seinem Ohr zog.

>>Koch' dir selbst was.<<

Schmollend stützte er sein Kinn auf meinem Bauch ab und blickte zu mir auf. >>Sei nicht so gemein am frühen Morgen.<<

Bei seinem Gesichtsausdruck musste ich leicht kichern. >>Bin ich nicht<<, meinte ich nur und schob ihn von mir runter, damit ich aufstehen konnte.

Sofort kuschelte er sich an sein Kissen und sah mich triumphierend an. Er wusste, dass ich ihm etwas zu essen machen würde, deshalb begann er breit und frech zu grinsen.

Ich sagte ja.. Wie ein kleines Kind.

-

>>Du wärst wirklich die perfekte Ehefrau. Halbnackt in der Küche, am kochen. Gibt es einen schöneren Anblick?<<

Obwohl ich mir bei seiner Bemerkung ein Grinsen verkneifen musste, war ich eigentlich gar nicht so halbnackt, wie er behauptete. Zwar hatte ich einen längeren Pullover an, doch darunter trug ich noch eine kurze Schlafhose.

Leicht Kopfschüttelnd nahm ich die Pfanne vom Herd und drehte mich zu Jo, der bereits am Küchentisch vor einem leeren Teller saß.

Als er die Rühreier sah, begann er dann aber zu schmollen. >>Was denn? Keine Pfannkuchen? Oh, OK. Ich nimm alles zurück, was ich gerade gesagt habe.<<

Mit der Zunge schnalzend stellte ich die Pfanne ab und ging wieder zur Arbeitsplatte, auf der ich meinen Kaffee abgestellt hatte. >>Sei froh, dass du überhaupt was zu essen kriegst.<<

Night Walker ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt