Kapitel 4

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An meinem Haus angekommen, kramte ich den Schlüssel aus meiner Tasche heraus, schloss die Tür auf und rief als ich da bin „Bin wieder da". Meine Mutter kam in den Flur und begrüßte mich „Hallo Hiko, wie war dein erster Schultag, ich hoffe es hat alles geklappt, auch wenn ich dich nicht wecken konnte". Mit einem leichten lächeln antwortete ich ihr „Es hat alles gut geklappt". Sie musste ja nicht wissen dass ich gleich am ersten Tag zu spät gekommen bin. „Wie geht es Kyo?" versuchte ich vom Thema abzulenken. Meine Mama antwortete darauf „Ihm geht es soweit ganz gut, er ist bis nächste Woche Montag krank geschrieben. Er ist oben in seinem Zimmer und schläft etwas". „Okay, ich mache ihm einen Tee und sehe dann mal nach ihn" sagte ich und ging in die Küche um Tee zu machen. Als der Tee fertig war ging ich leise die Treppe hoch und öffnete langsam die Tür zu dem Zimmer meines Bruders. Er schlief, also stellte ich den Tee auf seinem Nachttisch ab und ging aus dem Zimmer. Als ich im Türrahmen war hörte ich nur ein leises ,,Hiko, bist du das?". Ich drehte mich um und setzte mich dann neben meinem Bruder aufs Bett. ,,Ja bin ich, wie geht es dir onii-chan?". ,,Soweit ganz gut ich bin nur müde" sagte er zu mir. ,,Dann lasse ich dich mal schlafen". Ich umarmte Ihn und ging aus seinem Zimmer raus. In meinem Zimmer angekommen nahm ich mir meine Schlafsachen mit ins Bad und ging duschen.

Nach dem duschen ließ ich mich auf mein Bett fallen und dachte nach.. An sich war es ein recht schöner Tag, doch je länger ich nachdachte desto schlechter wurde meine Stimmung. Ich war heute sehr Glücklich beim Volleyball und das macht mir Angst. Volleyball verband mich mit Ihm und ohne ihn wäre es nicht das Gleiche. Ich hatte es schon einmal ohne Ihn versucht und bin tief gefallen. Was ist wenn das jetzt wieder so ist? Bei dem Gedanken an Ihn zog sich alles in mir zusammen und ich fing an zu weinen. Ich sah die Situation wieder genau vor mir....

Vergangenheit:

Ich hörte Geschrei aus dem Nebenraum. Wiedermal waren es meine Eltern die sich zum Millionsten mal streiten. Aber ich konnte fühlen, dass es diesmal anders war. Ich ging langsam zu meiner Tür und öffnete sie einen Spalt. Ich sah meinen Vater wie er mit zwei Koffern das Haus verlässt. Die Tür knallte ins Schloss und es war still. Von weitem hörte ich jemanden weinen. Ich öffnete langsam die Tür und ging in die Küche. Dort sah ich meine Mama weinend. ,,Mama, was ist passiert?" fragte ich. „Es ist nun endgültig, er ist weg!". Geschockt starte ich sie an, nahm sie jedoch in den Arm. Ich wusste genau was sie durchmachen musste. 'So oft wie sie sich gestritten haben ist es wohl das beste, dass er nun weg ist' dachte ich mir. Hinter mir hörte ich die schritte der anderen Bewohner dieses Hauses. Es waren Taki und Kyo. Kyo kam auf uns zu und umarmte uns ebenfalls nur Taki stand geschockt da und sagte nichts. Ich konnte sehen wie sich Wut in ihm breit machte. „DAS IST ALLES NUR DEINE SCHULD" schrie er und rannte in sein Zimmer. „TAKI" schrie meine Mutter ihm hinterher. ,,Ich rede mit ihm" sagte ich und ging zu seiner Zimmer Tür. Was ich sah, raubte mir den Atem. Taki packte seine Klamotten in einen Koffer. ,,Was machst du da?" fragte ich. ,,Ich gehe!" antwortete er mir. Sichtlich geschockt von der Situation fragte ich ,,Wohin und warum?". ,,Du siehst es doch selbst, die Familie zerbricht. Ich mache das was ich schon lange vor hatte. Ich gehe auf eine Volleyball Academy in Amerika. Weg aus Japan, weg von der Familie". ,,Und mit welchem Geld?" schrieh ich schon fast mit Tränen in den Augen. ,,Ich habe genug gespart, mach dir darum keine sorgen" sagte er. ,,Also verlässt du uns?". ,,Ich halte es einfach nicht mehr aus, die Familie zerbricht, Vater ist weg, Kyo wird nächstes Jahr auf eine Uni gehen und Mutter hasst mich". ,,Sie hasst dich doch nicht" sagte ich nur leise. ,,Ach Nein? Dir ist doch selbst schon aufgefallen wie sie mich behandelt und euch bevorzugt. Sag mir einen Grund warum ich hier bleiben sollte. „MICH" schrie ich ihn erneut an und nun liefen mir die Tränen über die Wange. Plötzlich war er wie erstarrt. In seinem Gesicht zeichnete sich Trauer. ,,Ich brauche dich. Ohne dich bin nicht komplett." Hiko senkte den Kopf und schaute nun bedrückt auf den Boden. Taki ging langsam auf sie zu, hob ihren Kopf und sagte mit leiser Stimme ,,Und ich brauche dich, aber ich halte es hier nicht mehr aus. Ich muss weg von hier". Zwischen uns beiden herrschte Stille. Nach einer Zeit sagte Taki dann wieder ,,Komm doch mit, wir können zusammen Weg gehen und gemeinsam diese Reise beschreiten"

Ich konnte es jedoch nicht. Ich konnte Kyo und Mama nicht alleine lassen, also lehnte ich dieses Angebot ab. Wochen vergingen und Taki verließ uns. Er war nicht mehr umzustimmen und ich fühlte mich nun allein, auch wenn ich noch Kyo und Mama hatte. Ich war zwar etwas sauer dass er uns einfach so verlassen hat, doch schnell erkannte ich, dass ich meine Zwilling brauchte.

Mama und Papa ließen sich scheiden und wir zogen um. Ein neuer Anfang. Ein neuer Abschnitt im Leben, doch ohne Taki.

Wochen vergingen und ich verlor immer mehr den Kontakt zu ihm, bis ich gar nichts mehr von Ihm hörte.

Ich löste mich aus meinen Gedanken und sah auf die Uhr neben meinem Nachttisch. Es ist schon zwei Uhr Nachts. 'Was so lange habe ich darüber nachgedacht?' fragte ich mich selbst und wischte mir die Tränen weg, die wären dessen über mein Gesicht liefen. Ich zog die Decke über meinen Körper und schlief nun endlich ein.

Allein gelassen [Haikyuu Fan-fiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt