two

216 31 6
                                    

Ich hatte ihn seit gestern ignoriert und es war bereits Mittag des nächsten Tages. Ich war fast stolz. Solang hatte ich ihn noch nie ignoriert, aber ich spürte schon, dass mein Herz ihn vermisste. Urgh. Warum musste ich auch so schwer verliebt sein?

,,Jeongin?!", kam es von Felix, der neben mir saß und seine Nudeln aß.

,,Mhh?", erwachte ich aus den Gedanken über Hyunjin.

,,Wo bist du nur die letzte Zeit mit deinen Gedanken?", murmelte er kopfschüttelnd.

,,Bei Hyunjin", dachte ich, doch sprach den Gedanken nicht aus.

,,Schule, dem Drama, lernen... und und und", log ich einfach, obwohl dies nicht mal falsch war. Momentan war einfach alles stressig und es war viel zu tun.

,,Sicher, dass nicht irgendwer dahinter steckt?", fragte Felix mit dem wohl breitesten und neugierigsten Grinsen überhaupt. Es war halt typisch Felix. Er war immer, also wirklich IMMER neugierig. Besonders, wenn es um den neusten Tratsch ging.

,,Nein, nein Felix", versicherte ich ihm, wobei ich natürlich wieder lügen musste.

,,Und... findest du irgendwen interessant?", fragte er weiter.

,,Mich würde keiner interessant finden, also warum sollte ich dann jemanden interessant finden.", sagte ich nur stumpf. Es war halt so. Von der Person, die ich interessant finde, werde ich niemals diese Gefühle erwidert bekommen. Und wieder war ich traurig. Diese einseitige Liebe zog mich einfach zu sehr runter.

,,Nja, Innie! Sag das nicht! Es gibt bestimmt sooooo viele, die dich nett finden", sagte Felix eher schmollend.

,,Kann ja sein, aber wissen tust du es auch nicht, oder?", sagte ich mit gehobener Stimme.

Er senkte den Kopf.

Tja, ich hatte Recht.

,,Jeongin... hör auf, dich so runter zu machen und such dir irgendwen, der dich glücklich macht", sagte Felix vorsichtig und schob die leere Schüssel weg.

Aber die einzige Person, die mich glücklich machen kann, bricht mir jedes mal mein kleines Herz.

Ich nickte nur niedergeschlagen.

,,Und jetzt lächle", sagte Felix und legte seine Finger an meine Mundwinkel, um selbige hochzuziehen. Das muss so bescheuert aussehen, aber er bracht mich wirklich zum lachen.

Vielleicht sollte ich Hyunjin hinter mir lassen. Ich habe andere Freunde, die mich zum Lachen bringen und meinen Tag verschönern. Freunde, die nicht immer über ein und das selbe Mädchen reden müssen. Einfach Freunde, die für mich da sind.

,,Hey, Leute", kam es auf einmal von hinten.

Ich atmete aus. Hyunjin.

,,Kommt mal gleich zum Proberaum. Wir wollen was besprechen", sagt dieser mit einem warmen Lächeln.

Hatte er überhaupt bemerkt, dass ich ihm aus dem Weg gegangen bin? Er wirkte auf jeden Fall sehr glücklich ohne mich.

Wieder zerbrach mein Herz. Wie oft würde mein Herz das noch überstehen?

,,Mhh ok, wir kommen gleich", sagte Felix ebenfalls lächelnd und stand auf.

Hyunjin entfernte sich wieder von unserem Tisch und ging zur Theke unserer Mensa. Er hatte wohl vor irgendwas zu kaufen.

Ich stand dann auch auf und folgte Felix zu dem Film-Club-Raum.

Drinnen saßen alle, außer Minho und Hyunjin.

Ich setzte mich auf die Bank, die in der Ecke des kleines Raum stand und pustete mir die Haare aus dem Gesicht.

Es dauerte um die 5 Minuten, bis Hyunjin, als auch Minho den Raum betraten. Alle schauten sie an, wodurch eine peinliche Stille entstand.

Beide hatten eine Packung Schokomilch in jeder Hand.

Felix, der etwas von mir entfernt saß musste etwas lachen. Auch ich konnte mir schon ungefähr vorstellen was passiert war.

Beide stellten ihr jeweils eine Milch hin und setzten sich neben sie. Minho rechts neben sie und Hyunjin links und somit rechts von mir.

Sie wieder herum schaute beide Jungen etwas unsicher an. Minho schien das nicht sonderlich zu interessieren und schaute durch die Runde.

Hyunjin allerdings starrte sie fast an.

Es war echt kopfschüttelnd mit anzusehen.

Hyunjin hatte seine eigene Milch noch unangerührt in der Hand und es sah auch nicht so aus, als hätte er vor selbige irgendwann nochmal zu trinken. Viel zu sehr war er damit beschäftigt sie anzustarren, wie so ein Verrückter.

Ich atmete aus. Es war mir inzwischen echt egal, was er machte. Mein Herz hatte er schon oft genug gebrochen.

Da mir die Schokomilch etwas leid tat, nahm ich sie prompt aus dessen Hand und begann aus dem Strohhalm zu trinken. Langsam spürte ich, wie sich zuerst Hyunjin's Blick auf mich niederlegte, bevor auch der Rest unserer Gruppe zu mir schaute.

War mir um ehrlich zu sein, aber auch egal. Mir war inzwischen alles so was von egal.

---

:D

-On Track-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt