-On Track-

seventeen

3 Monate später

Alles war wie immer. Alles hatte wieder seinen normalen Alltag. Die Schule ging wie gewohnt weiter. Immer wieder bekamen wir neue Aufgaben vom Film-Club. Meine Freunde und ich unternahmen regelmäßig etwas miteinander. Hyunjin und ich waren endlich wieder beste Freunde. Er hatte sich für alles entschuldigt und hatte mich gebeten ihm zu verzeihen. Und wie konnte ich das nicht? Wir hingen auch mehr zusammen ab. Er sorgte sich um mich, wie es nie jemand zuvor gemacht hatte. Ich liebte diese Seite. Wie man sich denken konnte, habe ich es nicht geschafft meine Gefühle für ihn zu ignorieren. Aber ich hatte besseres zu tun, als mich darum zu kümmern.

Denn obwohl sich Hyunjin um mich kümmerte und mich vor jedem beschützte, hatte er eins noch nicht mitbekommen.

,,Na, Yang? Mal wieder auf deinem Weg zu Hyunjin?", hörte ich eine Stimme vor mir und ich traute mich gar nicht aufzuschauen.

,,Ich rede mit dir, Schwächling", hörte ich die weibliche Stimme neben mir wieder und kurz darauf spürte ich, wie ich gegen die Spinde, die rechts von mir waren, gedrückt wurde. Schmerzerfüllt zischte ich auf. Die blauen Flecken von vorgestern an meinem Arm taten immer noch weh und ein Stoß gegen einen Metallschrank machte es nicht sonderlich besser.

,,W-was w-wollt ihr?", fragte ich brüchig und sah die drei Mädchen vor mir an. Alle von ihnen trugen einen böses Grinsen auf den Lippen und es machte mir ehrlich Angst. Was wollten sie schon wieder?

,,Ich habe dich heute Vormittag mit Hyunjin gesehen... Du weißt was das bedeutet.", sagte das Mädchen, das genau vor mir stand. Sie war so etwas, wie deren Anführer. Ich schluckt hörbar und erinnerte mich. Ich war mit Jinnie zum Unterricht gelaufen.

Sie lachte.

,,Du bist der Junge und lässt dich von uns verprügeln... Erbärmlich, findest du nicht? Was sieht Hyunjin nur an dir. Mit dir hat er nur Ärger. Ständig muss er auf dich aufpassen, weil du einfach zu schwach bist.", lachte sie und strich über die leicht verkrustete Wunde an meinem Wange. Ich wich ihrer Berührung aus und schaute sie an.

,,Du bist so hoffnungslos. Denkst du wirklich Hyunjin hält etwas von dir? Er braucht ein Mädchen. Ein hübsches, talentiertes Mädchen, wie mich. Keinen Jungen und erst recht keinen wie dich!", sagte sie herablassend. Diese Worte taten weh und ich wusste, dass sie Recht hatte.

,,Lass es uns hinter uns bringen", sagte sie und verdrehte die Augen.

,,Halte dich einfach von ihm fern. Was ist daran nicht zu verstehen, Schwächling?", sagte die andere und drückte meinen Kopf mit den Haaren an die Wand hinter mir. Sie ließ das Haar danach nicht los und zog weiter daran. Das Mädchen, dass links von ihrer „Anführerin" stand, nahm mein Haar ebenfalls und drückte mich somit stärker gegen den Spind. Womit hatte ich das verdient? Wenn sie was von Hyunjin wollten, sollten sie mich da raus lassen!

Traurigerweise waren sie zu dritt und ich konnte mich nicht wehren.

Ich spürte wie beide meinen Kopf wieder vor zogen und von dem Spind weg. Mit glasigen Augen sah ich sie an.

Kurz darauf drückten beide meinen Kopf mit voller Wucht wieder gegen den Metallspind. Ich schrie leicht auf und sofort drückte die „Anführerin" mir die Hand auf den Mund.

,,Halts Maul!", schnauzte sie mich an.

Ich wimmerte und spürte wie mein Kopf von dem Aufschlug dröhnte.

Alle von ihnen lachten leise und bemerkte, wie mein Kopf wieder nach vorne gezogen wurde. Kurz darauf wurde er wieder gegen den Spind geschleudert.

Ich biss mir auf die Lippe, damit kein Laut meine Lippen verließ. Der zweite Aufschlug ließ mich ein Schwindelgefühl entwickeln. Alles drehte sich und ich verlor das Gleichgewicht. Meine Beine knickten weg und ich stöhnte vor Schmerz.

Beide Mädchen ließen meine Haare los und ließen mich heruntergleiten.

Ich hörte sie lachen und kurz darauf spürte ich einen finalen Tritt in den Magen.

,,Lass dir das eine Lehre sein. Halte.dich.von.Hyunjin.fern.Schwuchtel", zischte eine der drei und kurz darauf entfernten sich ihre Fußschritte.

Ich brach in Tränen aus. Still verließen sie meine Augen. Meine Hände griffen in mein Haar.

Ich spürte etwas flüssiges an meinen Fingern und sah schnell meine Hand an. Blut. Na, wunderbar. Nicht, dass mir schon schwindelig genug war, außerdem konnte ich kein Blut sehen. Das machte alles noch schlimmer.

Jetzt müsste ich mir wieder was neues einfallen lassen, womit ich das erklärte. Ich log die anderen immer an. Mal sagte ich, dass ich die Treppen heruntergefallen bin und ein anderes Mal, dass ich auf irgendwas allergisch reagiere. Natürlich wusste ich, dass besonders Hyunjin mir das nicht mehr lange glauben würde. Besonders jetzt, wo ich eine Verletzung am Kopf hatte... das konnte ich niemals erklären.

Ich hätte nie gedacht, dass ich, nur weil ich meinen besten Freund liebte, in solche Schwierigkeiten kommen würde.

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