twentytwo

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Das war einer der besten Tage meines Lebens. Auch wenn er zwischendurch etwas unerwartete Wendungen genommen hatte.

Yeji wurde von der Schule geschmissen, da sie vorher schon zwei Verweise hatte. Die anderen beiden sind gerade so davon gekommen. Um ehrlich zu sein, wurden sie ja auch nur von Yeji genötigt ihr zu helfen. Beide haben sich noch am selben Tag entschuldigt und haben geschworen, mich nie wieder an zu fassen.

Dieser Erfolg sollte wenigstens etwas gefeiert werden, also gingen Hyunjin und ich abends was zusammen essen. Wir beide waren verdammt glücklich, wenn nicht sogar wunschlos glücklich. Besonders ich füllte die Leichte auf meinen Schultern. So erlöst hatte mich noch nie gefüllt. Endlich musste ich keine Angst mehr vor Prügel oder schlimmen Worten haben. Endlich hieß es Freiheit.

Hyunjin saß gerade vor mir an einem Zweiertisch, während wir auf unsere Getränke warteten. Zwar herrschte Stille, aber sie war nicht unangenehm. Ich mochte sie. Der Braunhaarige vor mir schien ebenfalls nichts gegen selbige zu haben. Wir lächelten nur den anderen vor uns an. Dürfte für manche außerhalb etwas komisch wirken. Zwei Jungs, die sich anlächeln, aber nichts sagen. Ja, desto länger man darüber nachdachte, desto gruseliger klingt es.

,,Du, Innie?", kam es von dem Älteren und ich erwachte aus meinen Gedanken.

,,Mhh?", gab ich interessiert von mir und legte meine Arme auf dem Tisch nieder.

,,Können wir nach dem Essen nochmal an einen anderen Ort?", fragte er vorsichtig, während er begann die Servierte an der Seite seines Platzes zu falten. Er hatte auch komische Angewohnheiten.

,,Ehm na klar, aber wohin?", fragte ich ihn verwirrt und legte den Kopf leicht schräg. Wohin wollte er mich denn entführen. Er machte mich neugierig. Keine Frage.

,,Das wirst du noch sehen, ich verrate es noch nicht", meinte er dann und grinste. Ich wollte gerade schmollen, als die Getränke ankamen und wir das Gespräch davor vergessen hatten.

Danach aßen wir, redeten und hatten einfach eine schöne Zeit. Wie zwei beste Freunde halt.

.

Wir liefen gerade zurück zur Schule. Es war schon dunkel und wir waren fast zu spät dran.

Also rannten wir eher zurück und als wir am Tor angelangt waren, blieben wir stehen und schnappten nach Luft. Im Rennen waren beide von uns schlecht.

,,Also, wohin willst du noch mit mir?", fragte ich dann, nachdem mein Atem wieder eine normale Geschwindigkeit erreicht hatte.

Hyunjin sah auf und ich konnte im Laternenlicht erkennen, wie er kurz rot wurde. Wieso? War ihm etwas peinlich?

Sanft nickte er, setzte ein charmantes Lächeln auf und streckte seine Hand aus. Nun lief auch ich etwas rot an. Hör auf mich zu quälen, Hwang Hyunjin! Vorsichtig legte ich meine in dessen Hand. Seine warme Hand umschloss meine und er zog mich Richtung Hauptgebäude.

Ich wurde etwas stutzig. Es war nicht erlaubt, um diese Zeit noch in das Hauptgebäude zu gehen. Aber ich vertraute dem Älteren. Er würde schon wissen, was er tut und wenn nicht, dann ist es seine Schuld.

Er zog mich schweigend durch die Flure, darauf bedacht niemanden in die Arme zu laufen. Naja, die Wahrscheinlichkeit, dass hier jemand war, war sowieso gering, aber es war nicht ausgeschlossen.

Wir bleiben vor einem Raum stehen, den wir beide nur allzu gut kannten. Der Film-Club Raum. Was wollte er hier? Besonders jetzt?

Ich hörte das Klimpern von etwas metallischem und ich sah zu ihm. Er hatte Schlüssel?! Die hatte nur Chan und halt die Lehrer! Will ich wirklich wissen, woher er diesen Schlüssel hat?

-On Track-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt