eight

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Der restliche Tag war überraschend ruhig und normal verlaufen bis Mittag. Felix klebte förmlich die ganze Zeit an mir. Mehr als sonst immer. Irgendwas beunruhigte ihn... ich spürte es. Aber wissen tat ich es auch nicht und war deswegen zu schüchtern, um zu fragen.

In der Mittagspause saßen Felix und ich wie immer vor unserem Essen und unterhielten uns über Gott und die Welt.

Heute war zur Abwechslung mal keine Probe am Nachmittag, weswegen wir uns so viel Zeit ließen, wie wir wollten. Wirklich Hunger hatte ich immer noch nicht, wegen allem, was die letzten Tage abgelaufen war. Zwar wollte ich ihn vergessen, doch mein Magen zog sich jedes Mal bei seinem Namen zusammen. So würde das nie was werden.

Es war zum Kopfschütteln... Mein Herz wollte zu ihm, doch mein Kopf wusste, dass das eine schlechte Idee sein würde. Ein durchgehendes hin und her. Wann es wohl aufhören würde? Würde es überhaupt irgendwann aufhören?

,,Alles gut, Innie?", fragte Felix und hielt mir seine Hand auf die Stirn, um zu testen, ob ich fieberig oder ähnliches war.

Ich schüttelte den Kopf und somit auch dessen Hand ab.

,,Ja, ich war nur in Gedanken", sagte ich peinlich berührt und schaute zu ihm.

Felix schmunzelte leicht.

,,Das bist du momentan öfters? Sicher, dass da nicht irgendwas ist, was dir auf dem Herzen liegt?", fragte der Ältere nochmal und beugte sich gegen mich.

Wieder suchte Felix diese Nähe... Bevor er mich fragt, ob bei mir alles in Ordnung ist, sollte er sich selbst mal fragen...

,,Nein, nein Lix. Alles gut.", nickte ich ihm lächelnd zu.

Selbiger nickte zurück und kam mir noch näher. Das Felix eine sehr kuschelige Person war, ist nichts neues, aber so anhänglich war selbst für ihn untypisch.

,,Sicher, dass alles gut bei DIR ist? Du bist sonst nicht so anhä-", weiter kam ich nicht, denn ein fast schon wütender Chan kam auf uns zu und griff nach Felix Arm. Etwas unsanft zog er Felix zu sich und sagte so etwas wie „Reden. Jetzt." und weg waren sie.

Ich war verwirrt. Was zur Hölle war gerade passiert? Und warum war Chan so mad? Das müsste mir Felix morgen unbedingt erklären.

Ohne irgendwas weiter zu hinterfragen, brachte ich Felix und mein Essen weg. So schnell würde Felix wohl nicht zurück kommen,.

Da war ich wieder allein. Ich hatte heute nachmittags nichts geplant, also würde ich einfach zurück in mein Zimmer gehen. Etwas allein sein, ist auch mal schön, oder?

Ich nickte mir selbst zu und ging meines Weges.

Langsam und ohne Hektik schlenderte ich durch die Flure, die fast komplett leer waren. Alle aßen noch oder waren schon nach Hause gegangen.

Ich seufzte aus und schaute in einen Flur zu meiner Linken, an dem ich vorbeilaufen wollte. Als ich in diesem aber Hyunjin und Juhee vorfand, blieb ich stehen und versteckte mich hinter einer Ecke.

Juhee war von Hyunjin an die Wand gedrückt worden und schaute zu ihm auf.

Wollte ich wirklich dabei sein? Alleine die Vorstellung, was hier gleich passieren könnte, lies mir Tränen in die Augen schießen. Meine Neugierde war aber zu groß, also lauschte ich aufmerksam.

,,Ich liebe dich, Juhee. Schon sehr lange... bitte sei mein", bat Hyunjin, was leicht durch den Flur hallte. Manchmal wünschte ich, dass ich auch den Mut hätte meinem Crush meine Liebe zu gestehen. Aber genau dieser Wunsch bröckelte gerade sowieso dahin.

Juhee schien etwas sprachlos und unfähig darauf zu antworten.

Hyunjin wollte wohl auf keine Antwort warten und drückte seine Lippen auf ihre.

Dieser Anblick ließ mein Herz zu Staub zerfallen. Nicht nur in kleine Stücke. Nein, in feinen Sand. Noch nie hatte ich mich so dreckig und ungeliebt gefühlt, wie in diesem Moment. Warme Tränen stiegen mir in die Augen und meine Sicht verschwamm.

Meine Zähne bissen auf meiner Lippe herum, um keinen erbärmlichen Laut von mir zu geben. Wenn mich jetzt wer hören würde, schlimmstenfalls die beiden, würde ich nur noch mehr heulen und glaubt mir... das hatte ich wegen ihm schon genug getan.

Noch bevor die beiden sich wieder lösen konnten, rannte ich Richtung Ausgang. Einfach weg. Weg vor dem, was ich mir gerade angeschaut hatte. Ich wusste, dass beide mich gehört und gesehen hatten, immerhin standen sie nur 3 Meter entfernt. Sollte mir aber egal sein. Ich wollte einfach nach Hause und dort in meinen Tränen schwimmen.

Ich hatte ihn verloren. Verloren an sie.

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Hierauf wird erstmal wieder ein kleines Special folgen :')

Irgendwie habe ich es in der Story mit den Nebenships xD

Naja, ich hoffe es hat euch gemundet und bye bye <3

-On Track-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt