„Julian, ich muss dir was sagen. Ich bin schwanger." Fuck. Fuck fuck fuck. Das kann doch nicht sein! „Von mir?", schrieb ich ungläubig zurück. Nur wenige Sekunden später antwortete sie mir: „Ja!". Nein! Das kann doch nicht sein! Ich meine, mit vielen Männern hat sie wohl in der kurzen Zeit nach unserer Trennung geschlafen? „Kannst du kurz vorbeikommen?". Ich stöhnte, natürlich hatte ich keine Lust. Aber, ich meine, hier ging es um etwas wichtiges. Ich meine, wenn ich doch tatsächlich der Vater von dem noch ungeborenen Kind bin... dann habe ich ein Problem. Ich rannte aus der Tür heraus und lief meinem Bruder in die Arme. „Hey Jule, was ist los?" „Sorry, ich muss los!", schrie ich ihn an und spürte seinen verwunderten Blick auf meinem Nacken.Chiara wohnte circa 30 Minuten von mir entfernt, komischerweise schaffte ich es in 20 Minuten zu ihr, indem ich viel zu schnell fuhr. Ein Glück, dass ich nicht geblitzt wurde. Angekommen rannte ich fast zu ihrer Wohnungstür. Schneider stand in Großbuchstaben eingraviert. Ich klingelte, keine 3 Sekunden später wurde die Tür mir schon aufgemacht. „Jule-Baby", begrüßte mich Chiara. Ich hasste diesen Namen, genauso sehr wie sie an sich. Jedes Wort, was sie von sich gab, nahm ich als Hass auf. Ich konnte ihr kaum in die Augen schauen und doch musste es jetzt so sein.
„Komm rein.", sagte sie und nahm mich an die Hand. Ich schaute auf ihren Bauch, zusehen war noch nichts. „Ich bin doch erst im zweiten Monat, da kannst du doch noch nichts sehen.", flüsterte sie mir zu. „Du kannst aber gerne mal deine Hand auf meinen Bauch legen, da freut sich unser Baby bestimmt." Ich weiß nicht, was mich mehr anekelte. Die Tatsache, dass ich meine Hand auf ihr Körperteil legen sollte oder dass sie das Kind da „unser Baby" nannte. Als würde ich mich darüber freuen.
„Ich wollte dir das ganze eigentlich früher sagen, aber ich war am Anfang viel zu geschockt. Ich möchte das Kind nicht abtreiben, dass möchtest du bestimmt auch nicht. Ich meine, wir töten doch keine Menschen." sagte sie und schaute mich mit Kulleraugen an. Nein, darauf falle ich nicht mehr rein. „Ich habe mit meinem Onkel gesprochen. Du weißt doch, der ist Anwalt. Er meinte, es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder du bezahlst den Unterhalt und gewisse Kosten für das Kind, sagen wir mal die Hälfte oder wir ziehen zusammen." „Nein!", kam es aus mir heraus. Ich und mit Chiara zusammenziehen. Niemals! Nur mit meiner Leiche. „Ich gebe dir von mir aus, alles was du willst, aber ich werde nicht mit dir zusammenziehen!", erwiderte ich trocken. Ich sah etwas in ihren Augen aufblitzen und da merkte ich erst, dass ich ihr einen Blankoscheck gegeben hatte.
„Ok, dann möchte ich von dir 10.000€ im Monat!" 10.000 €. Die hat sie doch nicht mehr alle! Ich verdiene zwar ein Heiden Geld, aber so viel kann auch ich nicht ausgeben. Ich muss Miete zahlen, Versicherungen, Steuern und ich finanziere meinem Bruder schon ein ziemlich teures Leben.
Geschockt gehe ich einfach. Ja, ich haue ab. Ich brauch erstmal Zeit zu verdauen.
Auf der Rückfahrt ärgere ich mich. Warum passe ich einmal nicht genau auf. Ich bin immer ein vorsichtiger Mensch, aber einmal scheinen bei mir wohl die Sicherungen durchgegangen zu sein. Warum weiß ich nur davon nicht mehr? Es muss wohl sehr viel Alkohol in der Nacht geflossen sein.
Zuhause angekommen begrüßt mich Jannis erstmal: „Na, abgeregt? Wo warst du eigentlich und was zur Hölle ist los mit dir? Du kannst mir alles erzählen. Ich bin dein.."
Weiter kam er nicht. Jemand klingelte Sturm. Da ich am nächsten zur Tür stand, öffnete ich diese. „Sag mal, was fällt dir eigentlich ein, einfach so abzuhauen. Mich schwanger stehen zu lasen. Als könntest du vor deinem eigenen Kind weglaufen. Noch teilen wir uns das Sorgerecht!!!", Chiara. Auch das noch. „Was Jule, du wirst Vater?", glotzte mich Jannis verwundert an.
In diesem Moment klingelte es wieder an der Haustür. Ich schaue Jannis verwundert an. „Ähm, los ich dachte, du könntest vielleicht jemandem zu quatschten gebrauchen, deshalb habe ich..."
Doch Chiara öffnete schon die Tür, ehe Jannis zu Ende sprechen konnte. Vivi. 85-Faches Fuck. „Wer bist denn du? Für Besucher haben wir leider gerade keine Zeit, du kannst dir dein Autogramm später abholen. Julian und ich werden Eltern und wir können es kaum erwarten.", schrie Chiara fast und knallte die Tür zu.
„Vivi, nein, warte!"
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To all the girls I've loved before
FanfictionDas Leben zweier Menschen könnte kaum unterschiedlicher sein. Vivienne ist Lehrerin, Julian ist Fußballspieler. Eigentlich gibt es keinen Grund, warum die beiden sich je über den Weg laufen sollten. Eigentlich... Kommt jetzt mit auf eine Reise, in d...