Mir blickte eine nagelneue Kaffeemaschine entgegen. Verlegen grinste mich Vivi an. „Ich weiß nicht, ob du dich darüber freust, aber wir beide lieben ja Kaffee und da wir uns in einem Laden für Kaffee getroffen haben, dachte ich, es wäre vielleicht schön, auch hier einen Kaffee zu trinken." Unsicher schaute Vivi in mein Gesicht und versuchte herauszubekommen, ob mir ihre Überraschung gefiel oder nicht.
„Das ist eine mega Idee!", antwortete ich ihr. Vivi war so kreativ und deshalb freute ich mich sehr darüber. Sie hatte sich ernsthaft Gedanken über ein Geschenk gemacht und nicht einfach Blumen gekauft, was ein normalerweise klassisches Krankenhausgeschenk war. Zufrieden öffnete sie den Karton und holte die Kaffeemaschine heraus. Deshalb hatte ich genügend Zeit, Vivi nochmal genau zu betrachten. Sie wirkte mager und müde und das gefiel mir nicht. An ihrer Stirn hatten Sorgenfalten ihren Platz gefunden und sie wirkte mit jedem Tag immer älter. Sie war immer noch bildhübsch, aber trotzdem war sie anders.
Nachdem sie den Kaffee vorbereitet hatte, machte sie die Maschine an und setzte sich auf meine Bettkante. Ich umschlang mit meinem Arm ihre Taille und zog sie näher an mich heran. Seufzend nahm sie das Angebot an und schmiegte sich an mich. Ich merkte, wie sie deutlich entspannte und ihr Herzschlag immer ruhiger wurde. Warum war sie so angespannt? Mich plagten Gewissensbisse, weil ich immer gedacht hatte, dass ich der Problemfall in der Familie war, da ich im Krankenhaus lag. Aber in dieser Zeit habe ich wohl Vivi aus den Augen verloren und habe nie versucht, hinter ihre fürsorgliche Fassade zu schauen.
In diesem Moment wurden meine Gedanken durch das Piepen von der Kaffeemaschine unterbrochen. Vivi sprang auf und holte uns unsere Getränke. „Die Ärztin hat mir eben gesagt, dass du morgen raus kommst. Ich hab noch bis 13:15 Uhr Unterricht, aber danach kann ich sofort zu dir fahren und dich abholen, wenn das okay für dich ist." Ich wollte ihr gerade sagen, „Klar, passt." Als ich merkte, dass ich nicht gerade zu ihrem Wohl beitragen würde, wenn sie direkt nach der Schule 200km zu mir und nach Hause fuhr und dann wieder arbeiten musste. „Nein, du musst mich nicht abholen. Kai hat morgen trainingsfrei, der kann mich vormittags abholen und ich kann uns dann was kochen, dann kannst du entspannt nach Hause kommen." Ich sah, wie sie verletzt schaute und gleich darauf verbittert sagte. „Ich kann schon meinen Freund abholen, dass halte ich aus." „Hey, das war nicht so gemeint. Ich dachte mir nur, wir würden viel gemeinsame Zeit bekommen, wenn wir meinen Plan durchführen. Wir hatten doch kaum Zeit für uns seit ein paar Wochen."
Resigniert nahm Vivi einen großen Schluck aus ihrer Tasse und seufzte „Hast ja recht." Ich hatte nun ein noch größeres schlechtes Gewissen, da ich Vivi's Kaffee trinken vergeigt hatte. Wir saßen nur noch nebeneinander und schwiegen uns an. Keiner wusste, was er sagen sollte, beziehungsweise Vivi wollte einfach nichts sagen. Als die Krankenschwester rein kam, um mir noch einmal Blut abzunehmen, verabschiedete Vivi sich von mir. Traurig schaute ich ihr hinterher.
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Hey, ich melde mich auch mal wieder. Leider hatte ich in den letzten zwei Wochen kaum Zeit und Motivation, weiter zu schreiben. Ich war/bin mit meinem Storyverlauf nicht ganz so glücklich. Ich versuche jetzt, hin und wieder mehr zu updaten, allerdings kann ich in den nächsten zwei Wochen noch nichts versprechen, da meine Austauschschülerin da ist und ich die Zeit mit ihr genießen möchte.
Trotzdem habe ich in dieser Zeit nicht Wattpad vergessen, sondern habe mir ein paar Gedanken gemacht. Seid gespannt, ihr erfahrt es in ein/zwei Monaten:)
Euch eine schöne Zeit!
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To all the girls I've loved before
Fiksi PenggemarDas Leben zweier Menschen könnte kaum unterschiedlicher sein. Vivienne ist Lehrerin, Julian ist Fußballspieler. Eigentlich gibt es keinen Grund, warum die beiden sich je über den Weg laufen sollten. Eigentlich... Kommt jetzt mit auf eine Reise, in d...