chapter fourteen

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Ich hoffte einfach, dass es ein super Spie für ihn werden würde.

Das Spiele setzte sich erst langsam in den Gang. Man merkte, dass beide Mannschaften keinen Fehler machen wollten und erstmal nur Hochsicherheitspässe gespielt haben. Nach 20 Minuten stand es folglich noch 0:0, auch von Jule war bisher noch nicht viel zu sehen, weil fast keine Bälle bei ihm ankamen und er so jedes Mal in die eigene Hälfte zurückrannte, um überhaupt mal einen Ball an den Fuß zu bekommen. Mensch Vivi, du solltest mal mehr die rosarote Brille bei Julian aufziehen.

Dann war die 35. Spielminute. Eigentlich hatten die Bayern ihren Ball sicher in ihrer eigenen Hälfte, doch Boateng spielte einen unsauberen Pass, der eigentlich zu Kimmich gehen sollte, aber Jule fing den Ball ab. Super mitgedacht! Dann ging es schnell. Jule zündete seinen Turbo an. Ohne auf seine Mitspieler zu schauen dribbelte er erst Goretzka aus, danach ließ er Boateng ins Leere laufen. Schließlich lief er geradewegs auf Manuel Neuer zu. Anstatt abzuspielen, streichelte er mit seinem rechten Fuß über den Ball und wuhhhhuuuu, umrundete Neuer. Auch vor dem leeren Tor gab er sich keine Blöße und schob den Ball sicher und gekonnt ein.

Das Stadion rastete aus und Julian lief an der Nordseite entlang. Eine Faust jubelnd in die Höhe gestreckt. Sofort sah man auch nichts mehr von dem Blondkopf, da die ersten Gratulanten Sancho, Reus und Hakimi auch schon da waren.

Ab diesem Moment änderte sich der Spielverlauf drastisch. Die Dortmunder engten die Bayern in ihren Strafraum und hatten Chancen ohne Ende. Man merkte, wie überfordert die Münchener waren. Julian machet ab diesem Moment ein überragendes Spiel. Kein Angriff verlief mal nicht über ihn. Durch seine Beweglichkeit und Schnelligkeit hatte die vergleichsweise lahme Verteidigung kaum eine Chance, Julian den Ball abzunehmen. Ich war so stolz auf ihn.

Der vierte Assistent zeigte die Nachspielzeit der ersten Hälfte an, zwei Minuten gab es obendrauf. Mindestens ein Angriff, dachte ich mir. Eine 2:0 Pausenführung wäre natürlich ideal. Das dachten sich wohl auch die Dortmunder, die schnell nach vorne spielten. Hummels knallte den Ball nach vorne, den Reus super annahm. Er schaute zu Jule und wollte ihm gerade den Ball zuspielen, als Thiago den deutschen Nationalspieler komplett umhaute. Das ganze Stadion sprang auf und der Bayer wurde ausgepfiffen. Erst als der Schiedsrichter die gelbe Karte zeigte, beruhigte sich das Publikum halbwegs.

Alle Augen lagen nun auf dem ruhenden Ball. Durch die Verletzungspause war diese Situation die letzte in der ersten Hälfte. Stolz erfüllte mich, als sich Jule selbstbewusst den Ball nahm. Klar, Marco wurde ja gerade noch behandelt, er konnte schlecht den Freistoß schießen. Als der Schiedsrichter dann die Mauer gestellt hatte, gab er den Ball frei. Jule lief an, schoß den Ball. Dieser ging rechts an der Mär vorbei genau ins obere rechte Eck. 2:0!!!

Das Stadion eskalierte heute zum zweiten Mal, die Mannschaft hatte sich mal wieder in einer Traube zum Jubeln zusammengetan. Als sie sich langsam lösten, konnte man Jule auf der Anzeigetafel sehen, als die Torhymne erklang. Jule zeigte in meine Richtung und formte ein Herz. Mein Herz machte Freudensprünge. Wie süß! Die Fans feierten weiter und riefen alle Jules Namen, als der Stadionsprecher Nobby „Torschütze zum zweiten Mal an diesem Abend: unsere Nummer 19, JULIAN-". Es muss wohl jedes Mal ein Gänsehautmoment für jeden Spieler sein, wenn er vor so einer großen Kulisse ein Tor scheißt.

Dann pfiff der Schiedsrichter zur Pause. Zum ersten Mal rannte ich nicht direkt zu den Getränken, da ich langsam kapiert hatte, dass es Kellner gibt, die einem die Getränke bringen, auch während des Spiels. Meine Freunde waren alle begeistert vom Spiel, von Jule, aber viel mehr von den Möglichkeiten, die man hier als Promi hatte. Auch Kai und Sophia kamen kurz vorbei, Kai um mit Max über Motorsport zu quatschen – ziemlich langweilig, wenn ihr mich fragt – und Sophia, um mir zu gratulieren. „Wow, ich fand es voll süß, was Jule gemacht hat. Da kannst du dich echt drüber freuen, Kai ist nicht so romantisch. Der macht noch nicht einmal Kerzen beim Date an."

Ich musste lachen. Sophia ist mir in kurzer Zeit so ans Herz gewachsen, ich verstand mich mit ihr so gut, obwohl wir vom later beziehungsweise Lebensabschnitt nicht so gleich waren. Heute merkte ich mal wieder, wie schnell 15 Minuten vorbei gehen können, wenn man etwas besseres zu tun hat, als die Dauerwerbung bei Sky anzuschauen.



Die Mannschaften liefen wieder auf das Feld. Die Bayern wechselten.Thiago ging, Martinez kam. Die Fans sangen sich mit ihrem heutigen Lieblingsgesang „Zieht den Bayern die Lederhosen aus, die Lederhosen aus, die Lederhosen aus!" wieder in Stimmung. Als der Ball endlich wieder rollte, konnte ich es kaum erwarten, Jule nach dem Abpfiff zu seinen Toren zu gratulieren.

Ein paar Minuten nach Abpfiff passierte etwas, an das ich noch nie wirklich gedacht hatte. Bürki schlug einen Abstoß in Richtung Jule, der von Martinez gedeckt wurde. Beide sprangen hoch, nur ist Martinez gefühlte 20 cm größer und 20 kg schwerer. Sie prallten zusammen, und Jule folg fast artistisch auf die Erde. Die Fans sprangen hoch forderten nach einer Karte, aber meine Augen waren nur auf Jule gerichtet . Er lag da ziemlich leblos und auch die Mitspieler sahen es. Hastig winkten Hummels, Reus, Kimmich und auch Perisic die Betreuer heran, die im flotten Tempo angelaufen kamen. Mein Herz setzte für einen Moment aus. „Jule!", flüsterte ich und merkte, wie eine Träne ganz langsam an meiner Wange herunterlief. In diesem Moment, nahm mich Anne in den Arm. Keiner sagte hier was, alle Augen waren auf Jule gerichtet.

To all the girls I've loved beforeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt