Ich musste über ihre Antwort grinsen. Der geheimnisvolle Ort entpuppte sich als Eselweide. Ich war mir nicht sicher, ob dieser Ort das Beste für ein erstes Treffen sei, allerdings, naja, ich fand Esel echt niedlich. Wenn ich Ruhe wollte, kam ich immer hierhin. Hier war fast nie etwas los und abends hatte man eine schöne Aussicht auf Köln.
„Also, ich habe mir gedacht, wir könnten uns vielleicht hier in die Nähe der Esel hinsetzen und etwas picknicken. Wenn du Lust hast, können wir danach die Esel auch füttern... Ok, du hältst mich jetzt bestimmt für komplett bescheuert.", klärte ich sie auf.
„Nein, eigentlich finde ich die Idee sogar sehr gut. Hier ist es total schön, sehr ruhig, und man hat eine gute Aussicht. Mir gefällt es.", entgegnete sie mir lächelnd.
Irgendwie freute mich ihre Reaktion total. Wir quatschten fast drei Stunden lang, bis Timo zu uns kam. „Hey, wer bist du denn?", fragte Vivienne den größten Esel, den man als sogenannten Anführer sehen konnte. „Das ist Timo!", antwortete ich für den Esel. „Tja, wie du siehst bin ich so oft hier, dass ich allen Eseln Namen gegeben habe.", musste ich lachen.
Ich schaute in ihre Augen und sah ein Glitzern in ihnen.
Vivienne's Sicht:
Julian war total süß. Ich meine, wenn du an einen Fußballer denkst, dann siehst du meist einen Playboy mit 1000 Girls und mehreren fetten Autos. Aber er war irgendwie komplett anders. Jedesmal, wenn ich ihn anschaute, kribbelte es in meinem Bauch. Man, Vivi, jetzt reiß dich doch mal zusammen. So bist du doch sonst nie.
Als es immer dunkler wurde, machte ich klar, dass ich langsam nach Hause musste. Auf der Rückfahrt hörten wir verschiedene Lieder, aber als dann „Bohemian Rhapsody" von Queen dran war, gingen bei uns alle Sicherungen durch und wir sangen in Dauerschleife „Galileo, Galileo Figaro, Magnifico". Zum ersten Mal nach Wochen konnte ich mich von allen Sorgen lösen.
Als wir wieder an meiner Wohnung ankamen, schaute ich Julian in seine blauen Augen. Ich wurde das Gefühl von Geborgenheit nicht los. Ehe ich mich versah, stand Julian auch schon vor meiner Beifahrertür und ließ mich wie ein Gentleman raus. „Danke für den schönen Nachmittag, Julian!", schenkte ich ihm ein Lächeln. „Es hat mir auch sehr gefallen. Wenn du Lust hast, können wir das gerne wiederholen, vielleicht auch mal zu einer normalen Destination.", grinste er vor sich hin.
Als ich schon an ihm vorbei gehen wollte, nahm er mich kurz in den Arm und gab mir einen Kuss auf die Wange. Mein Herz floss dahin.
Zuhause angekommen ging ich erstmal duschen. Ich musste all die Emotionen und Gedanken von mir abwaschen. Leider klappte das nicht so gut wie erhofft. Ich konnte diesen Mensch mit den blauen Augen nicht mehr aus meinen Gedanken vertreiben.
Julian's Sicht:
Als ich dir Tür von meinem Haus aufschloss, hört ich schon Schritte. „Hey, auch mal da!", begrüßte mich mein Bruder und gab mir einen Faustcheck. Weil mein Bruder noch studierte und deshalb kein eigenes Geld verdiente, durfte er bei mir wohnen. „Ich hab uns Essen gemacht. Lasagne. Och man, Jule, du stinkst. Warst du schon wieder bei den Eseln!", lachte mich mein Bruder aus.
Ich ließ ihn stehen und begab mich in die Dusche. Ich war glücklich, dass Vivi der Tag so gut gefallen hat. Als ich mir gerade einen neuen Hoodie übergezogen hatte, bekam ich eine neue Nachricht. In der Hoffnung, Vivi hätte mir geschrieben, schaute ich auf mein Handy. Fuck. Leider keine Vivi, sondern meine Ex. Chiara. Mist. Und als ich ihre Nachricht las, wurde es auch nicht besser.
„Julian, ich muss dir was sagen. Ich bin..."
————————
So, hier kommt doch ein neuer Teil, aber nur mit genau 600 Wörtern, also ein kleiner Teil.:)
DU LIEST GERADE
To all the girls I've loved before
FanficDas Leben zweier Menschen könnte kaum unterschiedlicher sein. Vivienne ist Lehrerin, Julian ist Fußballspieler. Eigentlich gibt es keinen Grund, warum die beiden sich je über den Weg laufen sollten. Eigentlich... Kommt jetzt mit auf eine Reise, in d...