To all the girls I've loved before

chapter twelve

Das Essen verlief super. Kai und Sophia waren richtig nett, sie zeigten ebenfalls wie Julian keine Starallüren. Sophia erzählte mir von ihrer lustigen Schulzeit und von Streichen, die sie mit ihren Freunden gespielt hat, während Kai und Julian über wichtige neue Skills bei Fortnite diskutierten.

Nach dem Essen gingen wir noch zu viert durch die Kölner Innenstadt. Schnell ging es nicht, da man die Jungs trotz ihren Caps und Sonnenbrillen natürlich erkennen konnte. Das kommt davon, wenn man immer mit der Sonnenbrille auf Instagram posiert und jeder Fan wusste, wie ihre Freizeitklamotten aussahen, dachte ich und musste.

Julian's Sicht:

Ich habe mich echt gefreut, Kai und Sophia mal wieder zu sehen. Durch meinen Wechsel klappt das leider immer weniger. Wehmütig dachte ich an die Zeit zurück, wo #Bravertz jeden Abend aufeinander rumgehangen hat, Filme geschaut oder 38 Stunden am Stück Fortnite gezockt hat. Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Vivi „Wow!" sagte. Sie stand vor dem Schaufenster eines Juweliers und schaute eine silberne Kette an. Diese Kette hatte einen Anhänger, an dem einer zierliche, fein herausgearbeitete Rose hing. Selbst ich als Mann musste sagen, die Kette sah wunderschön aus. Doch Vivi bewegte sich wieder weg.

„Warte!", rief ich ihr zu. „Die Kette ist echt schön. Möchtest du sie haben?" Vivi schaute mich ungläubig an. „Theoretisch schon, aber hast su mal den Preis gesehen? 600 Euro ist viel zu viel? Dann geh ich lieber zu H&M und kaufe mir da drei schöne." „Ich kaufe sie dir. Ich bin doch Fußballer. Außerdem liebe ich dich. Ich möchte deine Augen nochmal so strahlend sehen!"

„Nein, Jule. Das kann ich nicht annehmen. Ich möchte nicht als Freundin von Julian Brandt bezeichnet werden, die sich von ihm teure Geschenke kaufen lässt." Enttäuscht schaute ich sie an, aber selbst mein Dackelblick brachte diesmal nichts. Wir verabschiedeten uns von Kai und Sophia und ich fuhr Vivi nach Hause. Da morgen das Spiel aller Spiele war, konnte ich nicht länger bei ihr bleiben, da ich ins Mannschaftshotel fahren musste. Trotzdem hatte ich vorher noch etwas zu erledigen...

Vivi's Sicht:

Als ich am Morgen aufwachte, fühlte ich mich zum erste Mal nach Tagen ausgeschlafen. Gut, ich hatte auch über neun Stunden geschlafen, was mein persönlicher Rekord war. Bei mir half schlafen immer gegen die Aufregung, weil mein Unterbewusstsein die Situation dann in Ruhe verarbeiten konnte, ohne das ich es merkte.

Heute war das Spiel BVB gegen den FC Bayern. Ich persönlich war ja ein Gegner der Beschreibung „Der Klassiker", da der wirkliche Klassiker Gladbach gegen Dortmund war. Trotzdem hatte dieses Spiel natürlich die größte Brisanz. Die zwei besten Klubs Deutschlands spielten gegeneinander und nachdem die Münchener die letzten Jahre sehr überlegen waren, hatte der BVB dieses Jahr große Chancen auf einem Sieg, wie zum Beispiel im Supercup im Sommer.

Meine Aufregung war natürlich nicht so groß wegen dem Spiel, sondern weil Jule meine Freunde einfach eingeladen hat. „Hey, Vivi hier. Wie wäre es, wenn wir morgen den Freundeabend im Signal-Iduna-Park nachholen. Ich hab ne VIP-Lounge reserviert. Wie sieht's aus?" Das sieht so aus, als wäre ich so eingebildet und würde den Wert einer ganzen VIP-Lounge nicht wertschätzen. Aber nein... Ich freute mich eigentlich. Es war trotzdem ein komisches Gefühl. Wer hätte vor ein paar Monaten gedacht, dass ich meine Freunde zu einem Fußballspiel einlade, weil ich mit einem Fußballspieler zusammen bin. Niemand, außer vielleicht der Fußballgott persönlich.

——

Entschuldigung, dass das Kapitel so kurz ist, aber ich hatte in den letzten Tagen viel zu tun. Ich in umgezogen und musste für die schule viele aufgaben machen. Ab jetzt kommt wieder zwei bis drei Mal in der Woche ein Kapitel. Bleibt gesund!