chapter twenty-three

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Vivi:

Mein Kopf brummte schon seit Tagen. Zum einen, da sich der Krebs immer mehr zeigte, zum anderen, da die Aktion, die Julian, Kai und die anderen geplant hatten, morgen stattfinden würde. Ich war aufgeregt. Ich wusste nicht, ob morgen Menschen kommen würden. Ich wusste nicht, ob - selbst wenn tausende von Leuten da wären - jemand der Richtige ist. Ich hatte meinen Kollegen extra nicht vorher Bescheid gesagt, da ich nicht unnötig Aufmerksamkeit auf mich lenken wollte. Doch leider hatte Jule meinen Plan nicht verstanden und schickte jedem eine Mail. Jetzt lag der Fokus komplett auf mir, ich hatte unendlich viele Genesungswünsche bekommen und jeder wollte mir helfen. Aber was ist, wenn es nicht klappt? Was ist, wenn ich alles verlieren werde? Meine Freunde, meine Familie, Jule, mein Leben...

Meine Beine fingen wieder an zu zittern. Ich war müde und kaputt. Von den letzten Wochen, von jedem Schicksalsschlag, den ich in den letzten Jahren erfahren habe. Vor einem Jahr, als ich Jule kennengelernt habe, war alles so perfekt. Wir hatten unsere gemeinsamen Zukunftsplane. Wir hatten gemeinsame Träume. Von Reisen und von unserer Familie. Sollte jetzt wirklich alles vorbei sein? Ja, ich wusste, das Leben ist kurz. Aber so kurz?

Erschöpft legte ich mich auf das Sofa und schaltete den Fernseher ein. Jule hatte gestern noch Fußball geschaut, deshalb war noch Sky Sport News an. In diesem Moment sah ich den Slogan. "Testen gehen. Leben retten!" Ich spitzte meine Ohren. "Die Mannschaft von Borussia Dortmund unterstützt eine Organspendenaktion im Kreis Dortmund. Mannschaftskapitän Marco Reus und Nationalspieler Julian Brandt sagten beide bei Sky, dass es wichtig wäre, mit ihrer Rolle als Person des öffentlichen Lebens auf Aktionen aufmerksam zu machen. Wir seien alle eine Familie, jeder unterstütze jeden und jedes Menschenleben müsse immer gerettet werde. Deshalb rufen die beiden Dortmunder auch nochmal für die morgige Aktion auf. Im Stadthaus kann man sich testen lassen und sich danach mit Autogrammen und Selfies der Stars verwöhnen lassen. Und wenn man nicht in Dortmund lebt? Dann gibt es fast in jeder anderen deutschen Stadt eine Art Testzentrum. Wo genau die Standorte in Köln, Mönchengladbach, Leverkusen, Berlin, Stuttgart, Hamburg, Bremen, München, Gelsenkirchen, Leipzig und Mainz sind und welche internationalen Städte ebenfalls mitmachen, erfahren Sie bei skysport.de. Max Mustermann macht jetzt mit den Informationen zum Grand Slam Turnier weiter."

Ich musste schlucken. Ein Klos bildete sich in meinem Hals. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.


einen Tag später:

Jule parkte unweit vom Stadthaus. Als er den Motor ausmachte, legte er seine Hand behutsam in meine. "Du schaffst das. Wir schaffen das. Es kann nur ein Happy End geben. Glaub mir das." Ich versuchte zuversichtlich zu nicken, aber mir war schlecht. Meine Finger waren schweißgebadet. Der Tag war gekommen. Meine letzte Hoffnung.

Langsam betrat ich das Gebäude. Die Leute standen schon Schlange. Ich erntete Blicke von jeder  Seite, konnte aber nicht genau sagen, ob sie mich erkannten oder ob sie in der Schlange einfach jeden anstarrten. "Omg, da ist Julian!" "Ahhhh, das ist er!" "Hey Julian!" "Julian Brandt, da ist Julian Brandt Papa!" Jule nahm die Ansprache der anderen gelassen auf und winkte in die Menge. Klar, er war schließlich diesen ganzen Rummel seit Jahren gewohnt. "Wir gehen hinten bis hinten durch, an der Teststation vorbei und dann stehen da Bierzelte, wo wir Fußballer Autogramme geben. Komm mit, die Anderen wollen bestimmt auch kurz mit dir reden." Ich nahm Jules Hand, drückte sie kurz, atmetet schwer durch und folgte ihm. Jetzt geht es los!


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Hey alle zusammen! Erst einmal tut es mir wahnsinnig Leid, dass so lange nichts kam. Und mit so lange meine ich Monate, ich will gar nicht wissen, wann ich das letzte Mal ein Kapitel hochgeladen habe. Die letzten Wochen und Monate haben mich mental sehr beschäftigt. Ich hatte viel Schule und Hausaufgaben bis spät in die Nacht. Nun sitze ich das erste Mal seit Wochen wieder vor dem PC und habe etwas Zeit. Ich habe nämlich nur Teilferien, da ich dieses Jahr (beziehungsweise voraussichtlich April 2021) mein Abitur mache und deshalb den ganzen durch Corona verpassten Stoff nachholen muss. Aufgaben über Aufgaben, trotzdem muss ich die Zeit dafür finden, Sachen zu machen, die mir Spaß machen. Ich hoffe, ich kann in der nächsten Woche das letzte Kapitel schreiben und hochladen. Stay tuned! Bleibt gesund :)!




To all the girls I've loved beforeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt