Dark Dreams (Prolog)

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Ich schrie auf. Und rannte los.

Denn da war er wieder. Dieser Mann, dieser schwarze Mann vor dem ich mehr Angst hatte als vor allem anderen, obwohl ich nicht wusste wer er war. Ich rannte aus Angst immer schneller, das Adrenalin rann durch meine Adern, doch aus irgendeinem Grund kam ich nicht vorwärts. Der Mann stand immer noch ungefähr zehn Meter hinter mir, und er bewegte sich nicht. Doch ich konnte sein verächtliches Lächeln sehen. Ich wusste, was es hieß: "Du entkommst mir nicht." Ich rannte immer noch, obwohl ich längst wusste, dass es sinnlos war. Vor diesem Mann entkam niemand. Er war böse, sehr böse. Man hatte es mir immer wieder eingebläut, er ist böse, renn weg!! Doch ich konnte nicht mehr. Wollte nicht mehr. Aber wenn ich stehen blieb, würde er mich holen. Und was dann passierte...

"Aaahh!!"

Ich war gestolpert. Keuchend kniete ich nun auf der kalten, feuchten Wiese. Ein Schatten tauchte hinter mir auf. Ich hatte keine Zeit mich umzudrehen. Er zog mich unsanft auf die Füße und strich langsam mit seinen Fingern um meinen Hals herum, dann packte er mich an der Kehle. Ich war wie gelähmt und wimmerte. Ein kalter Schauer durchdrang meinen Körper. Bestimmt wäre ich wieder zusammengesackt, würde er mich nicht festhalten.

Doch auf einmal drang ein helles Licht durch die dunkle Landschaft. Ein riesiger, gespenstisch leuchtender Vollmond ging vor mir auf. Ein eisiger Wind blies durch meine langen, hellblonden Haare. Irgendwer hauchte meinen Namen in die Nacht. "Sophie... Lunaa...".

Luna?

Ich keuchte. Die schwarze Gestalt riss mich herum. Obwohl ich jetzt direkt vor ihm stand und der Mond mir Licht gab, konnte ich nur ein schwarzes, dunkles Etwas ausmachen. Ich kreischte und versuchte mich verzweifelt loszureißen, doch der Mann hielt mich mit starkem Griff an meinen Handgelenken fest. Wimmernd und schreiend wartete ich auf die Qual, die nun folgen würde.

Doch sieh kam nicht.

Mit einem Mal war der Mann verschwunden.

Wie beim Tauziehen, wenn der eine loslässt nur damit der andere hinfällt, so fiel ich nun auch. Allerdings kam ich nicht auf dem Boden auf. Nein, es gab gar keinen Boden mehr! Unter mir sah ich nichts als endlose Dunkelheit und ich fiel und fiel und fiel...


Kapitelname: Dunkle Träume

Nightwatchers - Secret enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt