Mein Nachbar Satori

6. erster Schultag

Das unerträgliche Klingeln meines Weckers holte mich aus meinem nicht sonderlich erholsamen Schlaf. Ich machte ihn aus, richtete mich gähnend auf und ging in das kleine Bad das an mein Zimmer angrenzte. Als ich in den Spiegel sah erschrak ich fast, ich hatte dunkle Augenringe unter meinen, vom wenigen Schlaf getrübten, Augen.

Ich ging duschen, machte mir die Haare, putzte mir die Zähne und zog mir dann in meinem Zimmer die Schuluniform der Shiratorizawa an. Als ich mit mir fertig war, ging ich in Sotas Zimmer um ihn aufzuwecken und dafür zu sorgen dass auch er sich fertig machte. Er war endlich fertig und wir gingen in die Küche. ,,Kommt uns Satori heute abholen?'' fragte mich Sato mit einer müden Stimme. ,,Ja, er kommt in etwa 20 Minuten.'' er lächelte über beide Ohren als er das hörte. Er mochte Satori inzwischen wirklich gerne, und ich war extrem froh darüber.

Ich stellte Sota sein Frühstück hin und machte für uns die Bentos fertig.  Genau als ich fertig war klingelte es ,, Sota kannst du Satori bitte aufmachen, ich pack noch schnell die Bentos ein.'' er lächelte und rannte zur Tür. Keine 10 Sekunden später wurde ein grinsender Satori von Sota an der Hand zu mir in die Küche gezogen. Ich lachte nur, umarmte Satori kurz, gab Sota seinen kleinen Rucksack und schickte ihn in den Flur vor der Haustür, zum Schuhe anziehen.  ,,Und, bist du bereit?'' Satori lächelte mich mitfühlend an ,,Nicht im geringsten, ich muss mich gleich übergeben.'' grinste ich im gequält entgegen und lies meinen Kopf an seine Brust knallen.

Er strich mir von den Schultern aus über beide Oberarme, und wieder zurück zu meinen Schultern. ,,Du schaffst das schon, ich bin ja auch noch da.'' Ich sah sein Gesicht zwar nicht, aber ich konnte mir vorstellen wie er mich gerade anlächelte. Ich schlang meine Arme die, bis jetzt einfach nur schlapp runter hingen, um ihn und drückte mich noch  ein kleines bisschen fester an ihn. Ich brauchte das jetzt einfach und es war mir vollkommen egal was er darüber dachte. Nach etwa fünf Sekunden lies ich, mit einem genuscheltem ,,Danke'' von ihm ab. Ich ging zu Sota, zog mir ebenfalls meine Schule an und schnappte mir meine Schultasche. Wir machten uns zusammen mit Sota, der jeweils eine Hand von uns hielt, auf den Weg zu seinem neuen Kindergarten.

Mama ist vor etwa einer Woche wieder arbeiten gegangen. Auch sie mochte Satori von Anfang an und ich war sehr glücklich darüber, weil er und Wakatoshi ja bis jetzt die einzigen Freunde sind die ich hier seit dem Umzug habe. Ich bin echt unglaublich froh das wir neben Satori eingezogen sind, er ist echt ein super netter Typ, naja manchmal kann er schon ein wenig komisch sein, aber das kann ich mindestens genau so gut wie er, wenn nicht sogar besser. Sein typisches Lied singen wir inzwischen zusammen, ich fand es echt cool, auch wenn es ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Ich mochte seine verrückte Seite wirklich gerne, weil ich dann endlich auch mal so verrückt sein kann wie ich eigentlich bin.

Als wir an Kindergarten ankamen Übergaben wir Sota einer Erzieherin, verabschiedeten uns beide von ihm und gingen dann weiter zur Schule.  

Schon als wir das Eingangstor ankamen, bemerkte ich die komischen Blicke die uns viele Schüler zuwarfen. ,,Einfach nicht drauf achten und weiter gehen.'' Satori grinste zu mir herunter und ich nichte nur. ,,In welche Klasse musst du denn eigentlich?'' ,,In Klasse 2-3.'' gab ich ihm  knapp zur Antwort. Diesmal nickte er.   Er führte mich zu meinem Klassenzimmer und mit jedem Schritt den ich machte wurde ich nervöser und rückte ein Stück näher an Satori. Er bemerkte das natürlich und strich mir beruhigend über den Kopf.  

Als wir dann endlich ankamen sagte Satori mir noch das er mich in der Mittagspause abholen würde, um zusammen zu essen. Er wünschte mir noch viel Glück, umarmte mich und dann war er auch schon im Flur unter den vielen Menschen verschwunden. Ich atmete tief durch, ging ins Klassenzimmer und setzte mich ganz hinten ans Fenster. Einige sahen mich im Verlauf der nächsten 5 Minuten etwas komisch an, aber dann kam der Lehrer und alle wannten sich ihm zu.