Chapter twenty

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Nächster Tag, nächstes Glück. Heute hatte ich wieder mehr mit Chuck geredet. Ich hatte ihm ebenfalls die Erinnerungen anvertraut, weil er es einfach verdient hatte die Wahrheit zu wissen. Er hatte mir schon ein paar Mal geholfen und mich im Gegensatz zu gewissen, anderen Jungen immer respektiert. Mit Minho verstand ich mich ganz gut, aber bei Thomas war ich mir unsicher. Auch Newt gab mir immer fragende Blicke, wenn ich mit dem Läufer redete. Das Detail mit Thomas aus meiner Erinnerung hatte ich als einziges Chuck vorenthalten. Mir war klar, dass er mich mochte und nichts ausplauderte, aber die Beiden verstanden sich sehr gut. Man musste verstehen, dass ich kein Risiko eingehen wollte. Die Läufer hatten mich auch noch nicht darauf angesprochen. Das Thema hatten wir noch nicht beredet. Nicht mal Newt und ich. Aber richtig beschweren konnte ich mich in diesem Moment nicht. Newt und Chuck waren gute Freunde von mir und mit Minho verstand ich mich auch. Doch mit Thomas wusste ich es immer noch nicht. Mir war eine Idee in den Kopf gestiegen. Aber die klang komisch. Ich schüttelte sie einfach weg. Gerade saß ich mit Chuck an einen Baum gelehnt. Wir beobachteten die Lichter. Manche arbeiteten, manche amüsierten sich mit Anderen.

Meine Hände hatte ich hinter meinem Rücken abgestützt. „Du hast uns also gesehen? In deiner Erinnerung?" fragte Chuck plötzlich und ich drehte meinen Kopf zu ihm. „Ja. In diesen komischen Röhren. Ich habe euch nicht genau gesehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr das wart." Erklärte ich. Es war noch nicht mal ganz gelogen. Ich hatte sie nicht gesehen, nur Thomas. Mir lag es im Gefühl, dass die Restlichen ebenfalls die Lichter gewesen waren. Aber was hatten diese Biester mit ihnen gemacht? Diese Paige wollte mir von Anbeginn ins Hirn setzen, dass W. C. K. D. gut war. Bevor ich die Beschriftung irgendwo gesehen hab, wusste ich wie man es schrieb. Komisch, aber sicher ein Teil meiner Erinnerung.

„Und du wolltest helfen, richtig?" fragte Chuck nochmal nach und ich nickte vor mich hinstarrend. Ich hätte ihnen gerne geholfen. Auch als jetziges Ich. Aber ich konnte schließlich nicht in die Vergangenheit. „Ich wurde zu irgendwas ausgebildet. Das weiß ich." Meinte ich. Darauf erwiderte der Kleine nichts und wir blieben ruhig. Nur zu was? Um hier bei den Jungen zu überleben. Gally könnte mich so oder so fertigmachen. Da hätte vielleicht nicht mal Minho eine Chance. Ach, was weiß ich! Vielleicht wurde ich nie richtig trainiert, sondern redete es mir nur ein. Aber was hatte dann diese Erinnerung zu bedeuten? Plötzlich erschien ein Schatten in meinem Blickfeld und ich sah zu Newt hoch. „Ey, ich könnte deine Hilfe gebrauchen." Meinte er grinsend und ich stand auf. Wir verabschiedeten uns von Chuck und gingen selbst zu den Gärten.

„Was denkst du hat Thomas mit dir für eine Verbindung?" fragte er und ich knirschte mit den Zähnen. Ich hatte schon darüber nachgedacht. Es könnte wirklich sein, dass er einfach nur mein bester Freund gewesen war. Nicht mein fester... Ich hoffte es jedenfalls, weil ob diese Beziehung jetzt noch zu retten wäre, würde ich nicht denken. Also antwortete ich schlicht und einfach. „Ich habe echt keine Ahnung. Ich muss einfach auf weitere Erinnerungen warten. Aber in letzter Zeit kamen keine. Na ja... Ich hab mich auch nicht verle-," „Halt die Klappe, du Strunk! Die kommen auch so wieder." Unterbrach mich Blondie. Etwas überrascht blieb ich stehen und sah ihm nach. Er stoppte nicht, deswegen rannte ich weiter. Ich fand es schon sehr nett, aber auf so einen Aufpasser konnte ich getrost verzichten. Ich vertraute ihm aber und deswegen machte ich nichts. Meine Wunden waren auch verheilt bis auf einen Schnitt. Der war jetzt eine Narbe, aber mein Aussehen war mir so ziemlich egal. Schnell machte ich mich an die Arbeit und ignorierte meine verkorksten Gedanken.

Und wieder. Wieder sah ich die Sterne vor mir an. Und wieder zählte ich sie. Immer kam ich auf eine andere Zahl. Zum Beispiel heute schaffte ich nur 34. Der Rest wurde von Bäumen verdeckt. Auch wenn das Leben hier schön und gut war, ich musste hier raus. Irgendwas mussten wir doch tun. Das konnte nicht unser Leben werden. Jedenfalls nicht für mich.

Lonely Warrior - Maze Runner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt