Chapter thirtyone

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Mein Kopf dröhnte unangenehm und mein Rücken schmerzte.
Gestern war noch Thomas bei mir gewesen und hatte mich gefragt wie es mir ging. Da ist es mir noch gut gegangen. Jetzt aber hatte ich Schmerzen überall und mir war total schlecht.
Ich war erst vor zwei oder drei Stunden schlafen gegangen und war deswegen noch sehr müde. Doch ich müsste heute laufen. Ich konnte nicht einfach an meinem zweiten Tag krankspielen. Auch, wenn ich das Mädchen verlassen müsste.
Meine Augen öffneten sich langsam und ich blinzelte so gut es ging die Sterne weg, die jetzt auftauchten. Dabei stand ich noch nicht mal. Mit schwerem Kopf wandte sich mein Blick zum Becher, den Chuck mir gestern gebracht hatte und ich sah, dass er umgefallen und leer war. Ich ließ meinen Kopf in meine Hände sinken. Deswegen auch noch so angeschlagen. Das war mit Abstand die schlechteste Nacht hier. Die Nacht im Labyrinth war wenigstens ein Adrenalinstoß gewesen, was mich dann wach gemacht hatte. Aber jetzt war ich total ausgelaugt und musste langsam jedes einzelne Körperteil bewegen. Erstmal die Zehen. Die waren noch am Einfachsten, da waren die Beine schon schwieriger. Ich versuchte aufzustehen und hielt mich schon gleich danach an dem Stuhl fest. Ich atmete tief ein und aus. Bloß nicht aufgeben. Ich ging nochmal und es klappte. Das war das Wichtigste... ich müsste laufen können.
Erst jetzt fiel mir auf, wann ich aufgewacht war. War ich etwa schon früher als die Anderen wach geworden? Na super, da hätte ich anscheinend länger schlafen können. Warum hatte ich so einen nervigen Wecker in mir? Der war doch sonst nie zum Vorschein gekommen.
Ich seufzte und dehnte meine Arme ein Stückchen. Sofort durchzog mein Rücken ein unangenehmes Gefühl, doch ich machte weiter. Ich dehnte mich ein bisschen, wobei das sicher komisch aussah und drehte mich dann fertig zum Frischling um. Noch wie gestern, lag sie unversehrt auf dem Bett und machte keine auffällige Bewegung.

Ich setzte mich wieder auf den Stuhl, diesmal aufgeweckter, und griff nach ihrer Hand. Sie war genauso groß wie meine und ich spürte die zarte Haut.
Ich lächelte. „Heute bin ich erstmal weg, aber ich komme wieder. Versprochen.“ Sagte ich leise, obwohl sie mich sowieso nicht hörte. Doch mir war das jetzt egal. Ich drückte ihre Hand und spürte die schlanken Finger an meinen. Dann löste ich mich wieder von ihr.

„Ry, wie geht’s dir?“ Ich drehte mich um und sah meinen Laufpartner an. Er hatte ein Grinsen auf dem Gesicht und die Hände in die Hüfte gestemmt. Im Gegensatz zu mir sah er ziemlich bereit und ausgeschlafen aus.

„Gut.“ Log ich. Mir ging es zwar nicht richtig gut körperlich, aber vom Laufen würde es mich um keinen Preis aufhalten. Also gab ich noch ein ehrliches Lächeln dazu und Minho nickte in die Richtung hinter mich. „Soll ich jemanden holen?“

Ich nickte und drehte mich ein letztes Mal um. Sie lag immer noch unverändert da und bewegte sich nur dann, um zu atmen. So wartete ich bis Minho mit Jeff kam und wir endlich loskonnten.

Diesmal war nur Newt an dem Tor. Das hatte auch einen Grund. Ich hatte meinen Bruder nämlich gebeten, nicht nur wegen mir aufzustehen. Zum Glück war er locker drauf gewesen und hatte mir am Ende zugestimmt. Er vertraute mir. Bei dem Gedanken musste ich lächeln.

Minho und ich zogen uns schnell die Brustschnallen an und sahen zu den großen Toren auf. Eigentlich könnte man sich daran gewöhnen, aber ich wollte es nicht. Das war nicht mein Leben. Nicht unseres. Wir sollten anders leben. Chuck sollte normal zu einer Schule gehen können und seine Familie haben. Wenn das überhaupt alles vorher so abgelaufen war. Ich dachte jetzt mal über diese Möglichkeit nach und nahm einen tiefen Atemzug.

Wie gestern öffneten sich die Tore und ermöglichten uns einen Weg ins Innere des Labyrinthes. Ich war zwar nicht mehr so aufgeregt wie am vorherigen Tag, aber trotzdem bekam ich einen kleinen Adrenalinstoß. Es war gefährlich und doch so beruhigend durch die Gänge zu joggen und nach Hinweisen zu suchen.

Das knirschende Geräusch des Öffnens verschwand und Minho und ich nickten Newt zum Abschied zu. Dann rannten wir los. Unsere Schuhlaute hallten durch die Gänge und wir wirbelten den Dreck auf. Doch wir nahmen keine Kenntnis davon, sondern rannten nur in Richtung Abteil 7. Wir wollten schauen, was es mit der Zahl auf sich hatte. Das Komischste war, dass uns dieses Metallding einen Tag bevor diese Sektion öffnete gegeben wurde. Das musste alles einen Zusammenhang haben. Sonst wären das zu viele Zufälle.

Lonely Warrior - Maze Runner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt