Chapter nine

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Angekommen am Feld fand ich nur Zart und ein paar andere Jungen, von Newt keine Spur. Seufzend machte ich mit der Arbeit weiter.

„Da bist du ja! Hab dich eben angefangen zu suchen." Ertönte Newts Stimme hinter mir und ich drehte mich überrascht um. Was? Jetzt fühlte ich mich im Ernst geehrt. Er schien meinen überraschten Blick zu bemerken, denn er lachte leise und klopfte mir auf die Schulter. Wahrscheinlich das einzige Körperteil, was nicht wehtat. Im Inneren dankte ich meinem Glück. „Ich war nur essen." Meinte ich knapp und schaufelte auch weiter. Ich würde jetzt keine Schwäche mehr zeigen, nahm ich mir vor. Mein Bauch tat höllisch weh, genau wie mein linker Arm und sogar ein bisschen mein Kopf. Am liebsten hätte ich mich jetzt hingelegt und einfach die Sonne genossen. Aber bei der Arbeit konnte man so ein Wetter nicht genießen. Die restlichen Jungen schien es nicht groß zu störten, aber wer wurde denn auch heimlich von einem Wahnsinnigen halb getötet? Nach einer Stunde machten sie sich dann auf zum Essen und ich verspürte auch wieder ein kleines Knurren. In letzter Zeit hatte ich einfach zu wenig gegessen. Deswegen war auch mein Stuhlgang nur selten gewesen. Um genauer zu sein, einmal. Wenigstens halbverschlossene Toiletten hatten die hier. Wieder mal Nachteile als einziges Mädchen. Ich hatte keine Ahnung wie ich das mit dem Duschen anstellen sollte. Tatsächlich hatten die hier Duschkabinen, und ich wusste sogar wo. Aber trauen tat ich mich nicht rein. Auf ungebetene Gäste hatte ich verständlich keine Lust.

Bratpfanne hatte etwas Ähnliches wie Zucchini-Pfanne gemacht und jeder bekam einen Teller. Bei mir sagte er nichts Böses, dass ich wieder aß und ich lächelte ihn deshalb dankbar an. Es saßen schon über die Hälfte der Jungen an den Tischen und ich suchte mir einen ungestörten Platz. Als ich fand flitzte ich darauf zu bevor jemand Anderes ihn mir wegnahm. Würde sicherlich sowieso keiner machen, da alle hier Freunde hatten. Ein sehr trübsinniger Gedanke hier alleine ohne Freunde zu sitzen... „Ich darf mich doch dir gegenübersetzen, oder?" Chuck stand, mit einer etwas größeren Portion als es meine war, vor mir und zeigte auf den Platz mir gegenüber. Okay, okay, ich nahm es ja zurück, Chuck war wirklich mein Freund. Ich nickte also freundlich und er pflanzte sich glücklich auf den gewünschten Platz. Dann machte er sich über sein Essen her. Ebenfalls ich, obwohl ich erst vor ungefähr einer Stunde gegessen hatte. Ich musste lächeln bei dem Gedanken irgendwann eine Erinnerung zu bekommen, wo es ums Essen ging. Ich war mir sicher früher auch so ein Fresssack gewesen zu sein. Chuck fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum und holte mich somit aus meinem Traumland. Ein bisschen recht hatte Gally mit dem Punkt ja schon. „Was?" fragte ich zu harsch und Chuck sah mich entschuldigend an. Sofort schmunzelte ich wieder und steckte ihn damit an. Puh, nochmal gut gegangen, ich tollpatschiges Etwas!

„Hast du eine Erinnerung gehabt?" flüsterte er, aber mir war es trotzdem zu laut. Ich drückte ihm meinen Finger auf den Mund und sah mich hektisch um. Jetzt war es mal praktisch unwichtig zu sein, niemand sah zu uns. Ich nahm meinen Finger wieder weg, da Chuck bemerkt hatte, dass es zu riskant war. „Nicht hier." Sagte ich vorsichtshalber nochmal und er nickte schnell. Die restliche Zeit aßen wir weiter und redeten nicht wirklich. Dennoch war es keine peinliche Stille und wir genossen unser Essen. Bald waren wir dann fertig, schneller als die Anderen, da wir uns nicht unterhalten haben. Wir brachten unsere Teller weg und gingen auf die Lichtung. Es war schon etwas dunkler geworden, aber nur ein Stückchen. Einen großen Unterschied merkte man nicht. Gespannt sah ich zur Öffnung. Thomas und Minho waren, wie die ganze Zeit schon, nicht da gewesen beim Essen und mir war selbstverständlich klar, dass sie die ganze Zeit Dinge angucken waren. Mir fiel meine letzte Erinnerung ein und ich sah intensiver das eine Tor an. Draußen war sicher das Labyrinth. Seit diesem Traum hatte ich nicht mehr nachgedacht darüber, aber jetzt packte mich die Neugierde. Ich habe in meinem alten Leben anscheinend weg irgendjemanden darein gewollt und jetzt bereute ich es zutiefst. Wer sollte mir denn so wichtig sein? Chuck griff nach meinem linken Arm und ich wich zurück. Es brannte wieder. „Tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du da reingehst." Meinte Chuck nur unschuldig und ich bemerkte wie ich mich dem Tor genährt hatte. Ohne, dass ich es wirklich gewollt hatte, ist mein Unterbewusstsein seinen eigenen Weg gegangen. Ich war stehengeblieben und sah den Toren entgegen. Doch dann drehte ich mit großer Schwierigkeit um und zog Chuck mit mir. „Chuck, ich... ähm... hatte bis jetzt eine Erinnerung." Log ich so halb. Er war zu freundlich, aber für die richtige Wahrheit traute ich ihm nicht genug. Er wusste schon zu viel und könnte damit jeden Moment zu Alby oder Newt rennen. „Als ich gegen Gally gekämpft hab, da kam mir eine Erinnerung wie ich früher mit einem Mann trainiert habe. Als wäre die Erinnerung darauf programmiert worden in dem Moment eine Abwehrbewegung zu zeige, weißt du?" Chuck nickte schnell. Ich sah mich um und versicherte mich, dass uns niemand gehört hatte. „Und jetzt muss ich duschen." Lenkte ich vom Thema ab. Ich hatte bemerkt, dass ich schon dreckiger und stinkender geworden war. In der freien Natur war es schwer sich mehrere Tage ohne zu duschen hygienisch zu halten. Ich klopfte Chuck mit meinem heilen Arm auf die Schulter und lief dann in Richtung Duschen, blieb aber stehen als ich bemerkt, dass jeder dabei reinkommen könnte. Also entschloss ich mich für einen anderen Ort zum Saubermachen.

Lonely Warrior - Maze Runner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt