Lonely Warrior - Maze Runner FF

Chapter six

Wir kamen dem lodernden Feuer immer näher und näher. Nur wenige der Jugendlichen beachteten mich. Und wenn, war es nur ein leichter, nichts sagender Blick. Ich war sogar glücklich darüber, dass sie sich nicht so interessierten für mich. Es würde sicher viele Probleme machen, wenn alle so wären wie Gally. Viele saßen auf dem Boden oder umgekippten Baumstämmen. Newt und Thomas saßen beide auf einem kleinen Baumstamm und waren in einem heiklen Gespräch. Das sah man eindeutig an der Mimik und Gestik. Zu meinem Bedauern entdeckte ich auch Gally, der mir sofort einen bösen Blick zuwarf. Was hatte ich ihm nur getan? Natürlich musste er mir nicht trauen, aber mich mit zornigen Blicken zu bombardieren war jetzt auch keine gute Lösung. Ich fand es auch nicht super hier alleine zu sein. Chuck setzte sich irgendwo alleine hin und ich gesellte mich zu ihm. Warum eigentlich nicht? Der Kerl war vielleicht der Einzige, der mich nicht mit Blicken oder Sprüchen töten würde.

„Komisches Gefühl, oder?" Chuck sah mich fragend an und ich nickte zögerlich. Er hatte genau den Nagel auf den Punkt getroffen. Ich fühlte mich elend und schwach. Wäre Chuck nicht, würde ich jetzt depressiv auf den Boden gucken und irgendwann weglaufen. „Danke." Sagte ich einfach frei raus und betrachtete den Boden. Jetzt schaute ich den Boden doch depressiv an. Na, erlaubt war es mir ja hoffentlich.

Chuck sah mich verwundert an. Ich schlussfolgerte, dass man das nicht oft zu ihm sagte. Dann erschien ein Grinsen auf seinem Gesicht und legte seine rechte Hand aufs Herz. Ich lachte und zwei Jungs in unserer Nähe guckten mich schräg an. Alby hatte anscheinend vergessen mir die fünfte Regel zu sagen: Man durfte nicht lachen, weil man sonst verrückt angeguckt wurde. Ich funkelte also beide wütend an und sie wendeten sich wieder zueinander zu. Gott, wie mir das alles hier auf den Sack ging! Meine Laune wurde nicht wirklich besser als Gally zu mir rüberkam. Genervt schaute ich hoch. Ich hatte erst Respekt vor ihm, wenn er auch welchen vor mir hatte.

„Ey, du Strunk! Wollen wir mal sehen, wer stärker ist?" fragte er mich frech grinsend. Dieses freche Grinsen würde ich ihm gerne aus seinem Gesicht schlagen. Und schon wieder dieses komische Wort. Strunk. War das ein Spitzname? Ich schätzte schon. Aber wenn es Gally sagte war es sicher auch kein positiver Spitzname. Wenn ich eines wusste, dann war es das, dass ich mich nicht mit ihm messen wollte. Vielleicht hatte ich ein gewisses Selbstbewusstsein, aber Gally war eine Nummer zu groß für mich. Er war der reinste Muskeltyp und dazu noch sehr groß. Ich verneinte also indem ich den Kopf schüttelte. Ein paar Jungen lachten. Ich sah mich schnell um, um zu gucken wer genau lachte. Beruhigt wurde ich als ich sah, dass Thomas und Newt uns normal beobachteten. Wenigstens zwei Leute, inklusive Chuck, die mich nicht bloßstellten. Von Alby konnte man sowieso erwarten, dass er nicht lacht über so einen Schwachsinn.

Gally guckte sich kurz zu seinen Freunden um und sah mich dann wieder amüsant an. „Ich verstehe ja, dass du totalen Respekt hast vor so jemanden wie mir, aber vielleicht steckt ja trotzdem etwas in diesen kleinen, unnützen Ärmchen."

Kein dummer Spruch meinerseits. Warum? Weil ich mich nicht auf Gallys Niveau runterließ. Sich großzumachen indem man den sogenannten Frischling durchbeleidigte, war einfach nur armselig. Sauer stand ich auf und ging an ihm vorbei. Dabei vergaß ich nicht ihn an der Schulter zu streifen. Und das nicht sanft. Tja, meine kleinen, unnützen Ärmchen konnten wenigstens das.

Wieder kamen ein paar Lacher auf und ich wäre fast ausgerastet. Wenn die wüssten wie ich mich gerade fühlte. Gally stellte mich komplett als Feigling da. Na ja, wahrscheinlich hatte er auch recht damit. „Ok, Prinzessin. Geh ruhig wieder schlafen in dein Traumland." Okay, Gally. Du hast das erreicht, was du wolltest. Ich blieb hier. Ich wollte ihm seine Scheißfresse zermatschen. Wobei ich nicht wusste, was Alby dann dazu sagen würde. Trotzdem würde ich mich jetzt nicht mehr so einfach ergeben. Er stellte mich als Schwächling da und ich konnte das so gar nicht leiden. Vor allem nicht, wenn es dieser blöde Strunk tat! Jetzt redete ich schon wie die...