„Kein Problem Herr Staatspräsident, ich werde das übernehmen. Sag mal, hast Du vollkommen den Verstand verloren?" Ingraph war außer sich, sein kleiner fülliger Körper bebte.
„Während der Sturmsaison gehst Du nicht mal gern vor die Tür und eine Fahrt zur Nachtseite ist für dich schon eine außergewöhnliche Zumutung."
Swakesh saß nahezu regungslos auf seinem Bürostuhl. „Ich wusste nicht was ich sagen sollte, bei den Göttern, es war der Staatspräsident und, äh ... es war immerhin meine Entdeckung. Ich fühlte mich irgendwie verantwortlich."
Ingraph rieb sich die Schläfen, während er die Nickhäute zusammenkniff. „Irgendwie verantwortlich? Das Wort das Dir nicht einfällt lautet Kadavergehorsam! Wenn Du noch tiefer im Hinterteil des Staatspräsidenten verschwunden wärst, hätte es einer Nurtas V Rakete bedurft, um dich wieder herauszuholen."
„Ingraph, das ist jetzt wirklich nicht fair."
„Fair? Wollen wir mal über Fairness reden? Wann wollte der ‚Missionsleiter' denn dem Staatspräsidenten erzählen, dass man mit einer Nurtas V Rakete nicht an einem fremden Objekt andocken kann, dafür braucht man nämlich ein Landemodul. Oder baust Du neuerdings heimlich eines im Keller, um Regierungsmitglieder zu beeindrucken?"
„Ich weiß selbst, dass in der Rakete, die bald startet ein verdammter Satellit steckt und kein Landemodul. Ich ... ich wollte ihm doch nur Vorschläge unterbreiten, ich konnte doch nicht ahnen, dass er mich zum Missionsleiter ernennt." Swakesh wühlte nervös in seiner Schreibtischschublade. „Irgendwo hatte ich doch was zu trinken, ich brauche jetzt dringend etwas zu trinken!"
Ingraph ging wortlos zum Aktenschrank und holte eine Flasche Branntwein hervor. „Hier, such lieber die Gläsern, insofern Du dazu noch in der Lage bist."
Swakesh nahm einen kräftigen Schluck. „Was soll ich jetzt nur tun, Rechleisch erwartet von mir irgendeine Modifikation einer Nurtas V und ich habe keine Ahnung woher ich ein Landemodul nehmen soll."
„Vielleicht brauchst du gar kein Landemodul."
„Was meinst du?"
„Kannst du dich an das Transporter - Programm erinnern, das wegen der Wirtschaftskrise eingestellt wurde, ... warte, wie hieß das nochmal?"
„Schwerer Raumtransporter, die SRT Gleiter sollten die Teile für eine kleine Raumstation ins All befördern, wir wollten auch ein Teleskop .... warte mal."
„Ah, der feine Herr versteht worauf ich hinauswill. Um die Station zu bauen, muss man an die Module, die schon im All sind .... na?"
„Andocken! Ingraph das könnte meine Rettung sein, nur wissen wir nicht in welchem Stadium das Programm auf Eis gelegt wurde. Ich weiß es gibt einen Prototyp, den Narub aber wer weiß, wie weit sie mit den Trägerraketen gekommen sind."
Ingraph stütze sich auf Swakeshs Tisch. „Der Narub hat wenigstens eine Andock Vorrichtung die sich modifizieren lässt, wenn wir für dieses Projekt unbegrenzte Mittel erhalten und Arbeiter in drei Schichten einteilen können – wer weiß, vielleicht fliegst Du wirklich in 50 Zyklen."
„Oh, fliegen, ich mag es mir gar nicht vorstellen, in einem Prototypen zu sitzen, der an einem riesigen Treibstofftank befestigt, gefüllt mit mehreren tausend Litern hochentzündlicher Flüssigkeiten. Eingezwängt in diese unbequemen Anzüge in der engen Kanzel des Narub."
Ingraph grinste. „Tja, der feine Herr möchte ja unbedingt eine Berühmtheit werden. Aber Du musst das Positive daran sehen."
„Das Positive?" Swakesh bedeckte sein Gesicht mit seinen Händen.
„Du wirst berühmt, tot oder lebendig."
„Schenk nochmal ein!"
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Areion - Das letzte Echo
Fiksi IlmiahWofür opfern wir unsere Freiheit? Wer verteidigt eine Gesellschaft gegen ein skrupelloses Regime? Auf dem weit entfernten Planeten Cyrill erleben die Bewohner eine Krise und tiefgreifende gesellschaftliche Umbrüche, bis eine Entdeckung alles verän...