•Kapitel 9•

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Irgendwas umschlang mich so doll, dass ich beinahe keine Luft mehr bekam. Verwirrt öffnete ich langsam meine Augen und erkannte den Übeltäter. Ethan hatte seinen Arm um mich geschlungen und träumte gerade wahrscheinlich schlecht.

„Ethan, ich bekomme keine Luft mehr." brachte ich schweren Atems hervor. „Mhm." grummelte er. Seufzend versuchte ich seinen Arm von mir zu nehmen was auch -erstaunlicherweise- verdammt gut klappte.

Langsam und leise ging ich aus seinem Zimmer und knallte direkt gegen eine harte Brust. Ich sah nach oben und sah direkt in Mason's Augen.

„Wir unternehmen heute etwas." bestimmend sah ich ihn an. „Wir? Nein, danke." lehnte er freundlich ab. „Doch, und du kannst nichts dagegen ändern." nun breitete sich ein Siegeslächeln auf meinen Lippen aus.

„Sag mal, bist du immer so aufdringlich?" fragte Mason mich. „Sag mal, hast du vergessen das ich hier mittlerweile auch wohne?" Gegenfragen sind was tolles. Genervt verdrehte er seine Augen zu meine Gegenfrage. „Antworte nicht mit einer Gegenfrage. Außerdem wohnst du hier nicht, weil ich das wollte, sondern weil du mir von meinem besten Freund aufgedrängt wurdest." Meint er. Lachend sehe ich ihn an. „Attraktiv." Stellte ich fest und ging in mein Zimmer. Sein verwirrter Blick allerdings verging mir nicht.
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„Wohin verschleppst du mich?" fragte er mich als wir draußen auf dem Vorhof ankamen. „Als erstes brauche ich deine Autoschlüssel, sonst kann ich dich nirgendwohin ‚verschleppen'." genervt verdrehte ich meine Augen. „Ich werde fahren." bestimmend sieht er mich an. „Mason, gib sie mir!" befahl ich ihm, leider ohne Erfolg.

„Keine Chance. Ich werde fahren, dass ist mein Kompromiss. Außerdem werde ich entscheiden wo wir hinfahren, denn du siehst nicht so aus als hättest du eine Ahnung, wo du mit mir hin sollst." amüsiert zog er eine Braue nach oben. Erneut verdrehte ich wieder meine Augen, stieg dann aber Kommentarlos in den Wagen.

Sky, stell dich nicht so an! Sei doch froh, das du ihn überhaupt dazu bekommen hast, mitzukommen. Wäre er nicht mitgekommen, hättet ihr euch wieder Tagelang ignoriert.

Meine innere Stimme hatte recht. Lächelnd sah ich ihn an, als er sich ans Steuer setzte und den Motor startete.

„Wo fahren wir hin?" fragte ich ihn. „Lass dich überraschen, Dornröschen."

Die Fahrt nutzte ich dazu, ihn mir etwas genauer anzusehen. Er hatte der markante Gesichtszüge. An seiner rechten Schläfe, hatte er ein kleines Muttermal, welches man nur sah, wenn man genauer hingesehen würde. Er hatte wunderschöne blaue Augen, die sich gut mit seinem braunen Haar komponierten. Apropos seine Haare.. war er beim Friseur? Sein Mittelscheitel war weg. Er hatte nun kurze Seiten und oben ein paar Locken was -meiner Meinung nach- besser und süß aussah.

Plötzlich sah er mich an. Unsere Blicke trafen sich. Braun trifft auf blau. Er sah wenig später wieder auf die Straße und bog die nächste Links ab auf einen Parkplatz.

„Wow, wir fahren in ein.. Dinner? Glaub mir, mir wäre etwas besseres eingefallen." meinte ich und sah ins Dinner. „Hör auf dich zu beschweren und warte erstmal ab, wir sind noch gar nicht da, wo ich mit dir hin wollte." genervt verdrehte er seine Augen und stieg aus, was ich ihm gleich tat.

Wir liefen am Dinner vorbei. Ich glaube ich komme gar nicht mehr aus dem Staunen raus. Hinter dem Dinner war eine riesige Leinwand mit ein paar Sitzplätzen, keiner war hier.

„Ist das Legal?" fragte ich ihn mit staunenden Augen. Er zuckte bloß mit seinen Schultern. „Na dann, worauf warten wir?" fragte ich neugierig. „Ich bin nicht hier, um einen Film mit dir zu gucken. Ich möchte mich mit dir unterhalten." eindringlich sah er mich an.

„Du bist ja langweilig." scherzte ich. „Sky, ich mein's ernst." jetzt fand ich die ganze Situation nicht mehr ganz so amüsant. „Worüber?" fragte ich verwirrt. „Mich." schwer schluckend setzte ich mich auf einen der Plätze, er direkt neben mir.

„Du solltest nicht mit mir unter einem Dach wohnen, das wird nicht gut gehen. Du solltest ausziehen." erklärte er. Langsam brodelte Wut in mir auf. „Sky, ich.." Ich unterbrach ihn.

„Nein, jetzt hörst du mir mal zu! Jedes Mal wenn ich denke unsere Beziehung zueinander nimmt eine Wendung, ruinierst du es! Du stößt mich weg, ignorierst mich und behandelst mich als wäre ich verdammt nochmal der schlechteste Mensch dieser Welt! Mason.. du hast mehr in dir als nur Schmerz und Wut, wieso zeigst du es nicht? Wieso lässt du mich nicht an dich ran? Wieso stößt du mich weg?" eindringlich sah ich ihn diesmal an.

„Genau das ist es ja! Ich kann nur das, ich kann keine Gefühle mehr zulassen, verstehst du es nicht? Ich wurde bisher nur verletzt in meinem Leben. Allen denen ich vertraut habe, alle.. alle haben es missbraucht. Meine Freundin.. sie.. sie ist gestorben.. alle danach, alle haben mich verraten und nur benutzt!" schrie er. Erschrocken stand ich von meinem Platz auf und ging ein Stück zurück.

„Ich kenne es nicht anders als die Menschen von mir abzustoßen.." gab er zu. „Mason, ich werde dein Vertrauen nicht missbrauchen! Du hast mich davor beschützt, dass der Mistkerl aus dem Club mich anmacht. Geb unserer Freundschaft eine Chance.." Meinte ich und sah ihm in die Augen.

„Sky.." fing er an, dich beendete seinen Satz nicht. „Bitte, Mason. Versuch es, ich werde dir dabei helfen. Du schaffst das." ermutigte ich ihn.

Eine Weile sah er mich einfach nur an. „Ich versuche es, okay. Aber glaub mir, wenn du mein Vertrauen missbrauchst, bist du schneller Obdachlos als du eins sagen kannst. Versprich mir das ich auf dich zählen kann." verlangte er. Lächelnd sah ich ihn an und ging einen Schritt auf ihn zu.

„Ich verspreche es dir, Mason Collins."
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Neues Kapitel!

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