•Kapitel 12•

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Die Tage waren der reinste Horror. Ich hatte übele Kopfschmerzen, Ethan traut sich nicht mal mehr mich anzugucken-was ich momentan auch ziemlich gute finde- und Mason meinte nachdem er mich abgeholt hatte, dass ich anscheinend auf ihn abfahren würde.

Der Typ hatte vielleicht nerven. Gut, ich habe die ganze Sache vielleicht ins Rollen gebracht, aber es ändert nichts an der Tatsache. Vielleicht ist er auch heiß. Aber er hat wirklich Stimmungsschwankungen und ist wirklich ätzend zu mir- ab und zu zumindest. Wer also möchte etwas von jemanden, der so.. Argh!

Vielleicht war das schlechte Verhältnis zwischen uns doch besser. Am liebsten würde ich hier echt ausziehen, aber dann müsste ich auf einer Parkbank schlafen, was ich persönlich eher.. unpraktisch finde.

„Guten Morgen, Sonnenschein." lächelnd sah Mason mich an. Genervt verdrehte ich meine Augen, der hatte jetzt noch gefehlt.

„Nicht mal ein guten Morgen? Ich glaube du warst diejenige, die den Waffenstillstand vorgeschlagen hat." süffisant grinsend sah er mich an.

„Ich denke ich habe meine Meinung geändert." Gab ich nur von mir. „Tja, zu spät." Totenstille herrscht, bis Ethan die Küche betrat. Ich versuchte jetzt schon seid geschlagenen fünf Minuten diese blöde Kaffeemaschine anzubekommen, doch nichts funktioniert. „Falscher Knopf." Ethan kam näher und drückte einen grünen Knopf. Super, hätte ich auch selbst drauf kommen können.

Leicht lächelnd sah er mich an. Oh nein Sky, jetzt bloß nicht weich werden. Er hat dich belogen und betrogen, er darf ruhig noch mit dem schlechten Gewissen leben. Er hat mir mein verdämmtes Herz rausgerissen, ohne wirklich darüber nachzudenken. Als Ethan aus der Küche stürmt, erwachte ich aus meinen Gedanken.

Das schlechte Gefühl in mir machte sich in mich breit.

„Manchmal bist du echt eine richtige Bitch." sauer sah Mason mich an. Fassungslos sah ich ihn an. „Ich? Geht's noch? Er hat mich belogen, nicht andersherum. Er hat es mir verschwiegen! Verschwiegen, dass meine richtigen Eltern gestorben sind und das ich nichts mehr davon wusste, hat er schamlos ausgenutzt!" schrie ich Mason an, dich seien Reaktion blieb die gleiche.

„Denkst du ihm hat das Spaß gemacht? Denkst du wirklich, dass er das gerne gemacht hat? Er wollte dich schützen, er wollte nicht das du in ein Loch fällst, wo du nicht mehr rauskommst. Er ist verdammt nochmal der einzige den du momentan noch hast, er ist dein Bruder! Reiß dich zusammen oder.. zieh aus." seine Worte trafen mich wie ein Blitz und verursachten einen höllischen Schmerz in meiner Brust.

„Klar, jetzt bin ich wieder die Dumme. Niemand sieht, wie es mich verletzt hat. Niemand sieht das es mir dadurch schlecht geht. Klar, okay. Bitte, ich versteh's. Bist du jetzt zufrieden?" schrie ich und schlug wie wild auf seine Brust ein, bis er mich in seine Arme schloss und versuchte mich zu beruhigen.

Er streichelte über meinen Kopf und legte danach seinen Kopf auf meinen. „Er braucht dich, und du brauchst ihn." flüsterte er und damit ließ ich es zu. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf. „Ich weiß nichts mehr.. nur noch ganz winzige wenige Erinnerungen, mehr ist da nicht." stotterte ich.

„Ich weiß, ich weiß.. es wird besser, glaub mir. Aber du brauchst ihn jetzt, du kennst ihn, du weißt es bloß noch nicht richtig." erklärte Mason. „Geh zu ihm." ermutigte er mich und tatsächlich tat ich genau das in dem Moment.

Ich stand nun mit Mason vor Ethan's Tür. Als ich nicht klopfte, machte es Mason für mich. Ein grimmiges Brummen kam nur aus seinem Zimmer, was ich als Einladung annahm.

Ich drückte die Klinke runter und betrat sein Zimmer. Er sah auf und direkt fingen seine Augen an zu Funkeln. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da umarmte er mich schon. Ich schlang meine Arme ebenfalls um ihn und wollte ihn am liebsten gar nicht mehr loslassen.

„Ich brauche dich." flüsterte ich. „Hey, hör mir zu. Ich bin da, ich werde immer da sein. Dein großer Bruder. Ich werde dich nicht nochmal einfach so gehen lassen, ich verspreche es dir! Ich werde dich beschützen, dich abholen und alles.. aber bitte ignorier mich nie wieder, es hat sich so angefühlt als hätte ich dich ein zweites Mal verloren." seine Stimme war so sanft und ich bin einfach froh, dass Mason mich dazu ermutigt hat auf Ethan zuzugehen.

„Ich werde es nie wieder tun, versprochen!"

Ich brauche ihn.

Ohne Mason wäre ich zurück in das Loch gefallen, bloß das es diesmal nur noch tiefer geworden wäre und ich noch schwerer daraus kommen würde.

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