The Island

Epilog

Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, aber sie lässt uns den Schmerz nur leichter ertragen.

Ich stand vor dem grauen Grabstein und starrte stumm auf die eingravierten Buchstaben. Immer wieder las ich sie leise vor und versuchte das alles zu verstehen, zu begreifen. Ich befand mich vor dem Grab von Nick. Mein Nick. Mein ganzer Körper zitterte und ich weinte wie ein kleines Kind. Er fehlte mir so sehr. Er lebte nur noch in meinem Herzen und meinen Erinnerungen weiter. Wieso Nick? Er wurde mir weggenommen. Wieso er? Mein Bruder stand dicht neben mir und hatte einen Arm um meine Schultern gelegt. Ich sah, dass er mit den Tränen kämpfen musste, meinetwegen. Es brach ihm das Herz, mich so am Boden zu sehen. Im Moment war Mike der Einzige, den ich bei  mir haben wollte. Trotzdem war ich sehr dankbar darüber, dass mir meine Familie in dieser schweren Zeit Kraft gab. Irgendwann werde ich mich mit einem Lächeln an Nick erinnern können, doch dieser Tag war noch weit entfernt.

In dem Grab befand sich nicht Nicks Körper. Es befand sich nichts. Seine Leiche wurde nie gefunden. Wieder tropfte eine Träne auf mein T-Shirt. Er hatte sein Leben für mich geopfert. Ich werde dich nie vergessen, Nick. Ich sackte auf die Knie und schluchzte auf. Im Stillen betete ich für alle Menschen, die gestorben waren. Alle. Nur eine Sache war Stärker als meine Liebe zu Nick. Hass. Ich hatte so unendlich viel Hass auf die Verrückten. Ich wollte nur eines, Rache. Rache für Nick und alle anderen Menschen, die ihnen zum Opfer gefallen waren. Ich stand wieder auf und drehte mich von dem Grabstein, mit Nicks Namen, seinem Geburtsdatum und seinem Sterbedatum, weg. Ich konnte das alles nicht mehr sehen. Es war, als würde ein Teil von mir fehlen. Ich wusste nur Eines.

Die Insel hat mein Leben für immer verändert. Sie hat es zerstört.