Kapitel 1

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"Mum, bitte! Lass mich hier, ich will nicht auf dieses Internat!"

"Kate, sei bitte ruhig. Du weißt genau dass es nicht anders geht!"

"Ja, weil du keine Lust mehr auf mich hast."

Mit dieses Worten schnappte ich mir meinen Koffer und ging mit Tränen in den Augen zum Auto.Das kann sie mir doch nicht antun? Und dann nur mit dieser Ausrede 'Ich muss zu viel arbeiten, ich habe keine Zeit mich um ein Kind zu kümmern'.

Was versteht sie bitte unter 'Kind'? Ich bin 16 Jahre alt und versorge mich den Tag über selber. Ich fahre alleine zu Schule, koche mir selbst mein Essen usw. Sie macht praktisch gar nichts für mich, außer mir Taschengeld zu geben, was ihr nicht mal etwas ausmacht da sie genug Geld hat.

Sie denkt wahrscheinlich, sie könnte meine Liebe mit Geld kaufen. Oder dass sie das Geld zu der besten Mutter der Welt macht. Aber das ist nicht so. Eine Mutter muss für einen da sein, einen trösten und fragen was los ist wenn es gerade nicht gut läuft. Und tut sie das? -Nein.

Die Autofahrt über redeten meine Mutter und ich kein Wort miteinander. Wir schauten beide nur geradeaus auf die Autobahn und wechselten kein Wort miteinander.

Ich hasse diese peinliche Stille.

Nach gefühlten 8 Stunden waren wir dann endlich da.

Wir erreichten ein großes Gebäude mit einer riesigen Wiese, auf der ein Brunnen und Bänke standen. Das ganze war von einem hohen schwarzen Zaun und einem Tor abgegrenzt.

Es sah eigentlich ganz schön aus, aber das bringt mich noch lange nicht dazu hier wohnen zu wollen. Ich werde meine ganzen Freunde hier vermissen, besonders meinen besten Freund Kyle.

"Guten Tag, sie müssen Kate Anderson sein. Richtig?" Fragte mich die Frau die uns das riesige Tor aufgemacht hatte.

Ich erkannte sofort das Böse in ihr. Sie hatte sich ihre schwarzen Haare zu einem strengen Dutt zusammen gebunden und trug einen schwarzen engen Rock und darauf eine weiße Bluse, die sie sich bis oben an ihren Hals zugeknöpft hatte. Ich hatte fast schon Angst, das sie in dieser Bluse nicht atmen könnte.

Ich nickte nur und sie pfiff einen Mann herbei, der mir meinen Koffer abnahm. Ich lächelte ihn als Dank an und sah wieder die Frau vor mir an.

"Mein Name ist Misses Dawis. Ich werde Ihnen gleich den Stundenplan und die Zimmernummer geben. Sie sind zusammen mit..." Sie kramte in ihren Akten rum und vollendete ihren Satz "...Jess Valentine in einem Zimmer."

Hoffentlich ist diese Jess einigermaßen 'okay'. Ich habe keine Lust mit einem Streber, der den ganzen Tag liest und kaum redet, in einem Zimmer zu wohnen. Obwohl mir das lieber wäre als irgendeine schlampe, bei der ich jeden Tag dreimal das Zimmer verlassen müsste weil sie wieder irgendeinen Kerl dabei hatte.

Ich folge 'Misses Ich-bin-besser-als-du' und sah noch einmal hinter mich, um zu gucken ob meine Mum mir zum Abschied winken würde, aber sie war schon weg. War ja klar. Welche Mutter sagt ihrer Tochter schon Tschüss wenn sie jetzt in einem Internat wohnen würde?

Als wir vor dem großen Gebäude standen machte sie die Tür auf und ging in ein Zimmer, wo sie nach 2 Minuten mit einem Schlüssel und einer Mappe wiederkam.

"In dieser Mappe befinden sich ihr Stundenplan und die Schulordnung. Und falls sie sich nicht an die Regeln halten, wird das schwere Konsequenzen für sie haben."

Mit diesen Worten verschwand sie sofort wieder.

Meine Zimmernummer war '166', also machte ich mich auf den Weg um mein Zimmer zu finden.

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