Sarah's Sicht
Ich versuchte mich zu setzen. „Bleib liegen. Du musst dich ausruhen.", sagte Damon. „Ich habe keine Zeit, um mich auszuruhen. Ich muss schnell gesund werden." „Du hast hier viel Zeit, um dich auszuruhen, also bleib liegen." „Bleib mal ein paar Tage liegen, dann reden wir weiter." „Das musste ich schon öfter, als du denkst."Damon setzte sich neben mich. Ich lies mich einfach auf das Bett fallen. Ich sah zu Damon. Seine Augen waren dunkler als sonst. Er war wieder auf irgendetwas sauer gewesen. „Was ist passiert?", fragte ich. „Wie meinst du das?" „Was war bei dir zu Hause los?" „Nichts, warum!?" „Du warst wieder sauer auf etwas oder jemanden. Ich sehe es an deinen Augen."
Damon nahm meine Hand. „Mach dir keine Sorgen um mich. Du musst dich jetzt nur auf dich konzentrieren. Du musst gesund werden." „Ich bin nicht krank, nur verletzt." „Konzentrier dich dann halt darauf, dass die schnell weggehen." „Auf was oder wen warst du sauer? Ich kann auch Sam fragen." „Sam weiß es nicht, niemand außer mir weiß es." „Dann lass es wenigstens mich wissen." „Was bekomme ich dafür?" „Ich verrate niemanden dein Geheimnis." „Du verrätst mir, wo die Mappe von Lisa ist." „Aber nur die!" „Deine kenne ich auswendig, deswegen brauch ich die nicht."
„Jetzt sag schon!", sagte ich. „Erst die Mappe." „Ich weiß wie du bist, wenn ich dir erst sage, wo die Mappe ist, dann sagst du es nicht." „Bei dir bin ich anders." „Erst sagen, dann Mappe." „Ich war sauer auf mich selbst, weil ich denke, dass ich dich nicht kenne. Du machst so viel, was ich nicht von die wusste. Jetzt, wo ist die Mappe." „Henry hat keine über sie, nur über alle anderen. Ich kenne aber Geschichte, wer und wie sie war." „Erzähl sie!"
Eine Krankenschwester kam ins Zimmer. „Die Besuchszeit ist vorbei!", sagte sie. Sie ging auch sofort wieder. „Ich erzähle sie dir morgen.", sagte ich. „Dann sag wenigstens, wo meine Private Mappe ist." „Bei mir in der Tasche, die unter deinem Bett liegt. Da sind noch mehr Mappen drinnen. Lass die anderen mir." „Das mache ich. Bis morgen."
Ich legte mich Richtung Tür. Ich schloss die Augen. Ich hörte die Tür.
Jemand setzte sich bei mich. „Noch vier Tage, dann bist du in Sicherheit!", sagte der Typ. Ich atmete langsamer, als er wieder meinen Puls fühlte. „Schlaf schön! Das wirst du in vier Tagen nicht mehr." Er nahm seine Hand weg.
Der Typ saß immer noch bei mir. Ich dachte daran, was Henry mir alles schon angetan hat. Ich konnte es ihm nicht verzeihen, egal ob es zu meinen Schutz war oder nicht. Mein Puls ging in die Höhe. Der Typ fühlte wieder meinen Puls. Er merkte auch den hohen Puls.
Der Typ nahm meine Hand. Er drehte meinen Arm so, dass er an meine Pulsader kann. Er ging mit einem Finger die Ader lang. Ich merkte wie mein Puls runterging. „Beruhig dich. Es ist alles in Ordnung. Keiner ist hier, außer mir.", sagte der Typ. Ich schlief irgendwann durch die Bewegung ein.
„Aufwachen!", sagte jemand leise neben mir. „Noch fünf Minuten." „Dann kann ich auch gehen." Ich erkannte jetzt erst die Stimme. „Du bleibst hier, Damon!" „Wie soll ich aber mit einer schlafenden Schönheit reden?"
Ich sah zu Damon. „Ich bin doch wach!", sagte ich müde. „Warum hast du heute mal so fest geschlafen und sonst die letzten paar Nächte kaum?" „Ich war noch die halbe Nacht wach, deswegen wohl!" „Was kennst du von Lisa?" „Nicht mal wie geht es dir?" „Ich bekomme dieselbe Antwort wie jeden Tag, nämlich schlecht!" „Nein, heute nicht. Mir geht es besser."
Ich setzte mich. „Ich kann bald nach Hause. Mir geht es fast wieder okay.", sagte ich. „Warum nach Hause, du kommst mit zu mir?" „Ich muss bei mir Zuhause etwas erledigen, das kann nicht warten." „Und was?" „Das wirst du erfahren, wenn ich zurück bin. Mir wurde selbst nicht genau gesagt, was es ist." „Soll ich dich dann fahren?" „Ich werde von einem Freund dann hier abgeholt." „So ein Freund wie Henry und Enrico?" „Nein, ein normaler Freund, kein ‚entführ mich' Freund." „Sollte ich ihn kennen?" „Nein, er ist harmlos. Er ist erst 18 geworden, also kann er nicht schlimm sein." „Ich war mit 18 schon lange so wie vorher. Bei mir hatte es schon mit 15 angefangen." „Bei dir war es auch wegen Henry. Er hat nicht so einen Vater."
Damons Handy klingelte. Er sah drauf. Er legte auf. „Wer war es?", fragte ich. „Dein Handy, also Luca!" „Willst du nicht mit ihm reden?" „Ich sehe ihn nachher. Du bist jetzt wichtig." „Warum hat er eigentlich mein Handy?" „Seins ist kaputt. Er nimmt aber deins nur bei Notfällen." „War das dann nicht gerade ein Notfall?" „Er ruft öfters an, wenn es wichtig ist."
Damons Handy klingelte wieder. „Geh schon, rede erst mit ihm! Wir können gleich weiterreden.", sagte ich.
Damon stand vor der Tür. Er telefoniert schon bald eine halbe Stunde. Was dauert so lange? Ich bekam auf einmal ein Stechen beim Herz. Das hatte ich schon öfter, aber noch nie so schlimm. Ich griff hin. Mein Puls ging ziemlich schnell hoch. Damon bekam es nicht mit.
„Damon!", sagte ich. Ich wollte eigentlich nach ihm rufen, aber es klappte nicht. „Damon!", sagte ich etwas leiser.
Damon's Sicht
„Luca, ich muss jetzt zu Sarah. Wir reden später weiter.", sagte ich und legte auf. Ich sah Sarah auf dem Bett sitzen. Sie hielt sich am Herz. Sie bekam nichts mit.Ich setzte mich zu ihr. „Sarah, was ist los?", fragte ich sofort.
Sarah sah nach einer Minute zu mir. „Was ist passiert?", fragte ich. „Keine Ahnung. Seit wann bist du wieder im Zimmer?" „Seit einer Minute. Soll ich einen Arzt holen?" „Nein, es geht wieder."
Sarah's Sicht
Was war passiert? Ich wusste nicht mehr, von den letzten fünf Minuten. Damon nahm meine Hände. „Du bist eiskalt.", sagte er. Er zog seine Jacke aus und legte sie mir über die Schultern.Damon sah zu meinen Händen. Er sah auch zu meinen Armen. „Was ist da passiert?", fragte er. Ich sah hin. Wo der fremde Typ dran war, hatte ich einen blauen Streifen an der Stelle. Blau im Sinne, wie ein blauer Fleck. „Ich weiß es nicht." „Du kommst mir nicht so schnell nach Hause." „Aber..." „Deine Gesundheit ist wichtiger. Du bleibst noch mindestens zwei Tage hier!" „Ja, Boss."
Es war mittlerweile schon Abend. „Ich muss langsam gehen. Soll ich dir morgen etwas mitbringen?", sagte Damon. „Ein bequemeres Bett." „Was ich auch mitbringen kann." „Ein paar Klamotten und mein Tablet." „Schwarze Klamotten?" „Du weißt doch, was ich bei dir nur anziehe!" „Also schwarz!"
Damon war schon seit zwanzig Minuten weg. Er hatte seine Jacke vergessen, aber das wird er merken. Ich legte mich hin und schloss die Augen. Ich hatte Damons Jacke an.
Ich hörte die Tür. „Noch drei Tage, dann bist du in Sicherheit.", sagte der fremde Typ. Er setzte sich zu mir. Er fühlte wieder meinen Puls. Ich atmete langsamer. „Schlaf schön. Das kannst du nur noch drei Mal."
Der Typ saß immer noch neben mir. Ich höre die Tür. Hat Damon jetzt erst seine Jacke gesucht? „Wer bist du?", fragte Damon. „Ich habe keinen Namen. Sarah weiß auch nichts von mir." „Wage es nicht ihren Namen noch einmal zu sagen, oder..." „Ich kenne Geschichten über dich. Du tust keinen mehr etwas."
Der fremde Typ rannte raus. Damon schloss schnell die Tür. „Bist du wach, Sarah?", fragte er. Ich blieb ruhig liegen. Ich drehte mich auf den Rücken.
Damon setzte sich neben mich. „Wach bitte kurz auf. Ich muss mit dir reden.", sagte er. Ich blieb mit geschlossenen Augen liegen. „Behalt meine Jacke bis morgen. Ich bin dann wieder hier."
Ich schlief ein, als Damon ging.
Ich wachte morgens nicht gerade sanft auf. Ich sah Samuel vor mir. „Was ist los?", fragte ich. „Erkläre ich gleich. Tue so, als würdest du schlafen."
„Du kannst die Augen öffnen.", sagte Samuel. Ich sah noch mein Krankenzimmer. „Was war jetzt genau los?", fragte ich. „Damon hat uns vor dem Typen gewarnt. Christian und ich bringen dich heute schon weg." „Aber nicht jetzt schon, oder?" „Erst wenn Damon hier war, er darf aber nichts davon wissen." „Damon war das nicht mit den Verletzungen, das war ich selbst." „Das weiß ich, aber sonst niemand, außer Luca. Du bist bei Henry vor Enrico auch in Sicherheit." „Ihr müsst dann aber für mich etwas von Damon holen." „Was?" „Euer Mappen. Ein Teil liegt unter Damons Bett und ein Teil in Wohnzimmer unter den Kissen." „Ich hol sie dann, wenn du bei Henry bist."
Damon kam ins Zimmer. Sam war schon lange weg. „Entschuldigung, wenn ich heute später bin. Chris hat mich noch aufgehalten." Ich sah auf die Uhr. „Für eine halbe Stunde entschuldigst du dich? Was machst du dann, wenn du einen Tag zu spät bist?" „Bei dir entschuldige ich mich immer."
Damon setzte sich zu mir. Ich setzte mich auch. „Hast du gestern Abend etwas vergessen?", fragte ich. „Meine Jacke wollte ich gestern Abend noch holen. Du hattest aber schon geschlafen." „Willst du deine Jacke zurück?" „Du kannst sie heute auch noch anlassen!"
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Beschützer oder Feind
RandomSarah wirkt auf manche wie ein ziemlich normales 16 jähriges Mädchen. Sie hilft manchmal Leute, bedankt sich fast immer, ist bei allem zuverlässig und ist in fast jeder Sportart begabt. Doch niemand, wirklich niemand weiß wie sie wirklich ist. Jeder...