Kapitel 35

7 0 0
                                    

Sarah's Sicht
Ich hörte morgens jemanden im Zimmer laufen. Können die nicht mal leise sein, wenn man schlafen will? Ich öffnete die Augen. Alyssa lief im Zimmer rum. „Was ist los?", fragte ich. „Du hast Besuch." „Wer?" „Samuel und noch jemand."

Samuel kam rein. „Ich konnte ihn nicht aufhalten. Er weiß aber nicht, dass du hier bist. Er wird dich nur hier im Raum heute treffen.", sagte er. Ich wusste schon wer es ist.

Samuel holte Damon rein. Damon hatte die Augen verbunden. Samuel nahm das Tuch ab.

Damon kniete sich neben das Bett. „Was ist passiert? Warum bist du hier?", fragte er. „Ich bin hier in Sicherheit. Hier wird mich der andere Typ nicht finden und sonst auch niemand." „Warum jetzt?" „Weil er mich in zwei Tagen, mitgenommen hätte." „Woher weißt du das?" „Ich war an dem Abend wach, wo du ihn auch gesehen hast. Er war aber nur eine Minute länger als du da."

Es ging noch zwei Stunden so weiter. „Wir müssen gehen, Damon.", sagte Samuel. „Schüss!", sagte Damon zu mir. Er gab mir noch einen Kuss auf die Stirn.

Alyssa kam die Tür rein. „Lenk jetzt die anderen ab. Ich muss gehen.", sagte ich.

Ich ging in das alte Lagerhaus. Dort wartete auch schon jemand auf mich. „Auch mal wieder da?", fragte er. „Ich konnte nicht früher. Wir müssen auch unseren Standort ändern." „Warum?" „Jemand kennt diesen Ort hier. Bei der Grillhütte in der Nähe ist noch eine etwas größere Hütte. Bring sie da in den Keller. Den Ort kennt noch keiner, außer uns." „Soll ich sie sofort hinbringen?" „Wie viele sind es?" „32, ohne die heute noch kommen." „Lass mir einen hier. Ashton bleibt bei mir, Ryan." „Ich sage ihm sofort Bescheid." „Ihr müsst auch noch jemanden für mich holen!" „Name?" „Enrico. Wohnt in Erfurt. War vor kurzem bei ihm. Er ist gefährlich." „Gefährlicher als sie?" „Keiner ist gefährlicher als ich, außer eine Person."

Ashton brauchte den Mann rein. Er band seine Hände und Füße an einem Stuhl fest. „Wollen sie allein sein oder soll ich hierbleiben?" „Du kannst gehen, wenn du willst."

Ashton ließ mich mit dem Mann allein. Der Mann war ungefähr 21 Jahre alt. „Was wollen sie von mir?", fragte er. „Das muss dich nicht interessieren. Du wirst es gleich erfahren." Ich freue mich schon auf den Spaß.

Nach zwei Stunden war ich fertig. Ashton kam sofort in den Raum. Er lässt alles immer von meinem ‚Spiel' verschwinden. Er macht auch dann alles sauber. „Woher wusstest du, dass ich fertig war?", fragte ich. „Es waren keine Schreie mehr zu hören."

Ich zog mich um. Man muss nicht gleich alles, vom ‚Spiel' sehen. Mir ging es gleich viel besser. Das hat mir schon lange gefehlt.

Ich ging vor das Lagerhaus. Ashton kam raus. „Geht es ihnen jetzt besser?", fragte er. „Ja, sogar viel." „Wird Damon nicht fragen, wo sie waren?" „Ich bin im Moment nicht bei Damon, sondern bei Henry. Ihn lenk auch jemand ab." „Heute Abend nochmal oder erst morgen wieder das ‚Spiel'?" „Ich weiß nicht, ob ich heute Abend nochmal raus kann. Wenn ich heute Abend um halb elf nicht da bin, werde ich auch heute nicht mehr auftauchen."

Ich ging zu Henry zurück. Ich ging sofort in Samuels Zimmer. Ich musste schon viel zu lange meine Sucht unterdrücken. Alyssa kam ins Zimmer. „Wo warst du jetzt so lange?", fragte sie. „Bei der einzigen Sache, außer Damon, die mir hilft mich unter Kontrolle zu halten." „Da brauchst du so lange?" „Ja, aber mir geht es jetzt auch besser. Ich muss heute Abend aber nochmal hin." „Wie oft und wann immer?" „Zweimal, morgens und abends." „Wann heute Abend?" „Um neun Uhr." „Da gehen alle schlafen, also geh zehn Minuten später."

Den ganzen Mittag kamen Leute zu mir. Alle wollten das selbe. Wie geht es dir? Was war genau passiert? Und das alles. Mir ging es langsam auf die Nerven. Die wichtigste Frage kam am Schluss. Willst du etwas essen?

Nach dem Essen war es schon neun Uhr. Ich machte mich schonmal fertig. Ich legte mich ins Bett, mit allen Sachen. Ich schloss die Augen. Die Tür ging auf. „Bist du noch wach?", fragte Henry. Ich blieb so liegen. Die Tür ging wieder zu.

Ich war um zehn nach zehn bei der Hütte. Es saß schon jemand für mich. Deswegen ist Ashton einer meiner besten Leute. Ich spielte ‚das Spiel'.

Ich ging mich duschen. Hier gab es wenigstens eine, nicht wie im Lagerhaus. Ich zog mich um.

Ich ging runter. Ashton stand da. „Was ist heute alles passiert?", fragte er. „Warum?" „Ihr ‚Spiel' war noch nie so schlimm. Ihr ‚Spielzeug' war auch mehr verunstaltet als sonst." „Ich habe mich heute nur mal aufgeregt." „Sehr viel wie es aussah." „Es war auch sehr viel." Es war alles schon sauber und aufgeräumt. „Blut geht übrigens schlecht aus Holz raus." „Ich suche uns noch etwas Neues, wenn ich Zeit habe."

Ich ging sofort schlafen, als ich in Samuels Zimmer war.

Damon's Sicht
Ich lag die ganze Zeit wach. Ich spürte, dass es Sarah besser geht. Ich muss wissen warum. Welches Geheimnis hat sie? Ich hatte ihre Mappen auch nirgends gefunden. Ich muss etwas übersehen haben.

Ich ging durch die Straßen, Richtung Lagerhaus. Ihre Mappen müssen noch da sein. Ich sah Leute aus dem Lagerhaus laufen. Ich sah den letzten jemanden auf den Armen tragen.

Ich versteckte mich hinter einem Haus. Ich sah zu dem Mann. Er trug ein blondes Mädchen.

Ich ging ins Lagerhaus, als alle weg waren. Ich ging sofort in mein Büro. Ich sah etwas auf dem Boden liegen.

Ich kniete mich hin. Es waren Sarahs Klamotten, die ich ihr vorgestern gebracht habe. Ich nahm die Klamotten. Es war etwas dran, etwas Nasses. Ich lies es fallen. Ich sah zu meinen Händen. Sie waren rot wie Blut. Ich sah genau hin. Er war sogar Blut. Was ist hier passiert? Es war etwas nicht in Ordnung hier.

Ich suchte alles in meinem Büro ab. Nirgends waren ihre Mappen. Alle Mappen und Ordner waren weg.

„Damon, bist du hier?", rief Luca. „Damon, antworte, wenn du hier bist!", rief Sam. Ich saß auf dem Stuhl und hatte Sarahs Klamotten in der Hand.

Sam und Luca kamen ins Zimmer. „Warum bist du hier, Damon?", fragte Sam.

Luca und Sam knieten sich vor mich. „Ist alles in Ordnung?", fragte Luca. Ich schüttelte leicht den Kopf. Sam nahm mir die Klamotten aus der Hand. Er sah das Blut an meinen Händen und dann an seinen. „Was ist hier passiert?", fragte er. „Ich weiß es nicht!", sagte ich kaum hörbar. „Von wem sind die Klamotten?", fragte Luca. „Von Sarah!"

Mir fielen wieder die Männer ein. War es Sarah bei ihnen? „Lass uns erstmal nach Hause gehen.", sagte Luca. „Ich sehe morgen nach Sarah, versprochen!", sagte Sam. „Sucht sie!", sagte ich leise. „Sie ist immer noch in Sicherheit, sonst wüsste ich schon Bescheid.", sagte Sam. „Hier war vorhin jemand. Er hatte ein blondes Mädchen auf dem Arm. Es war anscheinend verletzt. Sucht nach ihnen. Ich muss wissen, ob es Sarah war." „Soll ich Steve und Chris Bescheid sagen?", fragte Luca. „Findet sie einfach so schnell wie möglich."

Samuel's Sicht
Luca und ich suchten alles ab. Niemand war zu finden. „Du suchst hier weiter, ich schaue bei Henry nach!", sagte ich.

Es war schon morgen, als ich bei Henry ankam.

Ich stand in meinem Zimmer. Sarah war nicht da. Alyssa kam ins Zimmer. „Wann hast du das letzte Mal Sarah gesehen?", fragte ich. „Gestern Abend um neun." „Damon hat in der Nacht ein verletztes blondes Mädchen gesehen, in der Nähe vom Lagerhaus. Ein Mann hatte sie auf dem Arm. Sie war verletzt." „Hier ist keiner in der Nacht rein oder raus!" „Damon rastet aus, wenn ich ihm nicht sagen kann, dass es ihr gut geht." „Soll ich sie jetzt 24/7 bewachen?" „Ja!" „Sag Damon doch einfach, dass es ihr gut geht. Ich suche sie für dich." „Damon merkt, wenn ich lüge." „Dann sag, dass du ein anderes Mädchen gesehen hast. Du hast ja ein anderes Mädchen gesehen nämlich mich, also wäre es nicht gelogen."

Sarah's Sicht
Der Mann beim ‚Spiel' hatte mich verletzt. Es war aber nicht so schlimm. Es ging nach ein paar Minuten wieder.

Ich ging nach dem ‚Spiel' zurück zu Henry. Ich hatte mich schon umgezogen und geduscht. Ryan hatte mir einen Verband um die Verletzung gemacht.

Ich sah Samuel und Alyssa im Zimmer stehen. „Wo warst du?", fragte Alyssa, als sie mich sah. „Ich war kurz draußen." „Wir warten schon zwei Stunden auf dich." „Ich habe die Zeit vergessen."

Beschützer oder FeindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt