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„Woah", kam es leise von Helene, als ihr erhitzter Körper auf die frische Luft traf. Wie eine Welle schlug ihr diese entgegen und sie war froh, dass Thomas noch immer ihre Hand hielt, weil ihr für kurze Zeit schwindelig wurde.

„Wollen wir uns hinsetzen?", hörte sie ihren Akrobaten fragen und nickte daraufhin. Wahrscheinlich hätte sie diese doch verneint, wenn sie gewusst hätte, dass er daraufhin ihre Hand los ließ.

Es war einen Moment still und die zwei saßen schweigend nebeneinander auf einer Bank. Sie genossen die frische Luft, nachdem sie die letzten Stunden in der Bar verbracht hatten.

„Kannst du meine Schuhe bitte ausziehen?", unterbrach Helene die Stille.

„Natürlich, Chefin", antwortete Thomas belustigt und kniete sich vor sie, um ihr die High Heels von den Füßen zu nehmen. Die Sängerin quittierte dies mit einem erleichterten Seufzen, woraufhin er leicht schmunzelte.

„Die sind aber auch sehr hoch, warum trägst du die Dinger denn? Obwohl ich dich auch echt bewundere, wie du in denen immer tanzt."

Helene grinste: „Vielen Dank für Ihre Bewunderung, Herr Seitel."

„Liebend gern, Frau Fischer", antwortete dieser, ehe er sich wieder neben sie auf die Bank setzte.

„Glaubst du, ich kann meine Beine anziehen und im Schneidesitz sitzen?"

Verwirrt sah Thomas seine Chefin an: „Warum denn nicht?", fragte er.

„Ich trage keine Unterwäsche."

Thomas sah abrupt zu Helene. Ungewollt fuhren seine Blicke einmal ihren Körper entlang, ehe die junge Frau anfing zu lachen: „Du hast jetzt wirklich gedacht, ich trage kein Unterwäsche und bist nervös geworden?"

„Ich.. ehm.."

„Du denkst wirklich, ich gehe in einen öffentlichen Club, ohne Unterwäsche und betrinke mich?" Helenes Augen funkelten ihn belustigt an und Thomas' Wangen nahmen einen leichten Rot Ton an.

„Nein.. nein.. ich hab nur..", stammelte er.

„Oh mann", seufzte die Sängerin und strich einmal sanft über sein Kinn: „Ihr Männer seid so einfach gestrickt, das ist unglaublich", flüsterte sie und lächelte Thomas an. Dieser spürte, wie sein Herz vor Klopfen fast aus seiner Brust sprang, er war komplett in ihren Augen verloren und Helenes Finger, die sanft über seinen Bart strichen, halfen ihm in dieser Situation nicht.

„Ich bin betrunken", flüsterte Helene, während sie immer noch sanft über seinen Bart strich. Thomas nickte, er sah es als Bitte von ihr, nichts zu tun, was beide bereuen würden. Hatte sie seinen Blick bemerkt und gedacht, er würde sie küssen wollen?

Er dachte nach.. wollte er überhaupt? Weiter kam der Akrobat mit seinen Gedanken nicht, denn auf einmal konnte er Helenes heißen Atem an seiner Wange spüren. Wann war sie näher gekommen?

Auch darüber konnte er nicht lange nachdenken. Helenes Lippen, die sich sanft auf seine Wange legten, lenkten ihn ab. Für einen Moment schloss er seine Augen und seine Hand legte sich automatisch auf ihren Rücken.

Die Mischung aus dem Alkoholgeruch und Helenes Parfum, vernebelten sein Gehirn und es flatterten gefühlte tausende Schmetterlinge in seinem Bauch herum.

„Wofür war der denn?", fragte er leise als ihre Lippen sich von seiner Wange lösten. Die zwei sahen sich in die Augen, lächelten.

„Ich weiß nicht", flüsterte Helene lachend und der Akrobat konnte einen roten Schimmer auf ihren Wangen erkennen, welcher aber auch einfach vom Alkohol sein könnte.

„Ich hab einfach einen wirklich schönen Abend.. mit dir", fügte sie noch hinzu.

Stille breitete sich zwischen den beiden aus. Jedoch keine unangenehme, die Zwei genossen die Ruhe, den manchmal aufkommenden Wind und die Gesellschaft des anderen.

„Helene?", durchbrach Thomas diese schließlich, kam jedoch nicht weiter, weil die Sängerin anfing, ihre Schuhe wieder anzuziehen.

„Komm", grinste sie.

„Wohin?", fragte Thomas und ließ sich von ihr hochziehen.

„Du schuldest mir noch einen Tanz. Und da die anscheinend die Herzbeben Remix CD drin haben und damit auch meine Verkaufszahlen ankurbeln, sollten wir unbedingt tanzen."

„Wir zwei?"

„Ja.. so ungewöhnlich ist der Gedanke jetzt auch nicht, oder?", lachend ging Helene voran: „Komm, Thomas."

„Ich bezweifle, dass die dadrin ein Herz zum reiten haben", grinste dieser und fing nun an, der Sängerin nachzugehen.

„Du kannst mein Herz sein."

Thomas' Atem setzte für einen Moment aus, ehe er sich verschnellerte. Als sie ihm dann auch noch zuzwinkerte, griff er nach ihrer Hand und zog sie eng an seinen Körper, während er sie Richtung Tanzfläche drückte.

Would you be my love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt