42

140 2 0
                                    


Als Florian nach der Dusche ins Schlafzimmer kam, lag seine Freundin bereits im Bett. Neben ihr auf dem Nachttisch stand ein Tee und sie hielt ein Buch in der Hand.

"Können wir reden?", fing er an und beobachtete wie Helenes Blick das Buch verließ und sie dies zuklappte. Sie nickte und erleichtert setzte Florian sich zu ihr ans Bett.

"Ich verstehe, du bist sauer, weil ich-"

„Verletzt", unterbrach sie ihn: "Ich bin verletzt und vor allem traurig, dass es dir nicht Wert ist zu mir zu fliegen, wenn du Frei hast. Du warst doch nicht in Asien, Flo. Nichtmal außerhalb Deutschland. Wieso bist du nicht einfach zu mir gekommen? Du wusstest, ich habe Frei, aber kann hier aus mehreren Gründen nicht weg. Du hattest die Wahl und hast dich gegen mich entschieden."

"Helene, ich hab mich nicht gegen dich entschieden. Ich war einfach kaputt und müde von den letzten Tagen und hätte einfach ungern im Flugzeug gegessen."

"Ich hätte das für dich gemacht", flüsterte sie und konnte nicht verhindern, dass sich ein paar Tränen in ihren Augen bildeten.

"Es tut mir leid. Deshalb bist du ja auch die tollste Frau der Welt, mh?"

Helene musste schlucken - die tollste Frau der Welt war sie momentan garantiert nicht. Trotzdem schenkte sie Florian ein kleines Lächeln und zog auch nicht zurück, als er anfing sie zu küssen. Sie schloss ihre Augen, legte das Buch ganz beiseite und öffnete schließlich das Handtuch, welches Florian locker um seine Hüften gebunden hatte.

Es war halb 2 in der Nacht als die Sängerin von einem Handyklingeln geweckt wurde. Verschlafen öffnete sie ihre Augen und bemerkte wie Flo aufstand.

„Schatz?", murmelte sie und drehte sich zu ihm um. Sie sah ihm dabei zu wie er sich seine Sachen anzog.

"Entschuldige, Schatz. Jan hatte angerufen, er braucht meine Hilfe bei was."

"Jetzt? Flo, es ist mitten in der Nacht und wir fahren Morgen zu meinen Eltern."

"Ich weiß, ich bin auch nicht so lange weg. Jan meinte, es wäre dringend und ich bin um Punkt 7 Uhr wieder hier, versprochen."

Mit einem Seufzen nickte Helene. Sie war zu müde um zu diskutieren und auf Streit hatte sie auch keine Lust.

"Bis später, Schatz", Florian gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann.


„Hallo, schöne Frau."

Die Sängerin öffnete langsam ihre Augen. Sie spürte zwei Finger, die ihren Hals entlang strichen und ein Kuss, der an ihrem Ohr platziert wurde. Sie wollte Lächeln, konnte aber nur husten als sie den Atem roch. Sofort war Helene hellwach und sah in Florians Gesicht.

"Es ist Punkt 7 Uhr morgens", grinste dieser und platzierte noch einen Kuss auf ihrer Stirn.

"Hast du getrunken?"

"Ein bisschen. Jan und ich haben noch-"

"Ich dachte, er braucht deine Hilfe bei was."

"Ja, also.. das war.. vielleicht eine kleine Ausrede.. er wollte was trinken gehen, weil ihm langweilig war und-"

"Weil ihm langweilig war? Um halb 2 Nachts? Und deshalb lügst du mich an? Florian, wir wollten um 8 Uhr losfahren, schau dich mal an. Du stinkst nach Alkohol und fahren kannst du auch nicht, du bist ja immer noch betrunken."

"Ich bin nicht betrunken."

"Geh duschen. Komm, beeil dich."

Florian gehorchte und verschwand einige Sekunden später im Bad. Genervt stand Helene auf und ging die Treppe runter in die Küche. Sie startete die Kaffeemaschine und begann ein Brötchen zu schmieren.

"Dein Frühstück steht auf dem Tisch", rief sie, kurz bevor sie sich ins Gästebad verzog und dort ebenfalls fertig machte.


Noch etwas gerädert ging Florian runter in die Küche. Er war jetzt frisch geduscht und angezogen, spürte seinen Kopf jedoch immer noch deutlich. Er sah auf den Tisch, wo Helene das Brötchen hingelegt hatte.

"Wann hast du denn das letzte Mal Brötchen gekauft, Schatz? Das ist ziemlich bröselig", rief er.

"Du kannst mich mal, Flo", kam es zurück, woraufhin er nur leicht lächelte und sich schließlich hinsetzte um zu essen.

"Auch was über den Kaffee zu meckern?", fragte seine Freundin schnippisch, als sie ebenfalls in die Küche kam.

"Der Kaffee ist hervorragend, Schatz."

"Na wenigstens. Stellst du den Teller bitte in die Spüle?"

"Aber sicher doch", Florian stellte seinen Kaffee beiseite und erledigte was Helene ihm sagte.

"Ich denke mal du kannst nicht fahren, also fahr ich", murmelte sie, während sie den Autoschlüssel nahm.

Florian beobachtete seine Freundin, als er seine Jacke anzog und seufzte leicht: "Schatz, können wir uns bitte wieder lieb haben?"

"Liegt ja nicht an mir", kam es nur von der Sängerin, ehe sie und Florian ins Auto stiegen.

Would you be my love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt