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Als Helene vor der Turnhalle ankam, war diese verschlossen.

„Was?", murmelte sie und versuchte die Tür zu öffnen, indem sie an dieser rüttelte. Sie sah sich um und erneut auf ihre Uhr - sie war doch pünktlich.

„Guten Morgen, Chefin."

Helene sah direkt in Thomas Augen als sie sich umdrehte und lächelte instinktiv.

„Morgen", erwiderte sie und sah zu, wie er die Tür aufschloss.

„Warum ist hier alles zu? Ich bin doch pünktlich", fragte die Sängerin, woraufhin der Akrobat leicht lachte.

„Ja, eben.. damit habe ich nicht gerechnet, deshalb hatte ich mir etwas Zeit gelassen."

„Ja super", Helene verschränkte ihre Arme und sah Thomas an: „Du wirst schon sehen, ich werde jetzt immer pünktlich sein."

Wieder hörte sie ihn leicht lachen und folgte ihm schließlich in die Halle. Sie wusste, dass sie über gestern reden müssten und eigentlich auch über den Kuss. Es gab so vieles was sie hätten Besprechen müssen, doch keiner der beiden fing auch nur eines der Themen an.

„Florian ist heute morgen aufgetaucht."

Thomas, der gerade dabei war die Gurte und Seile zu überprüfen, sah seine Chefin musternd an: „Du klingst nicht sonderlich begeistert darüber."

„Er hat sofort versucht mit mir zu schlafen", erwiderte sie seufzend und fing an, sich auf der Matte aufzuwärmen.

„Und das ist schlimm, weil..?"
„Weil er sich die ganzen letzten Tage nicht gemeldet hat, aber sobald er da ist, will er Sex? Ich bin doch nicht sein Püppchen."

„Okay, verstehe."

Helene sah den Akrobaten an: „Ja? Also verstehst du das wirklich oder sagst du das nur so?"

„Ich verstehe das wirklich, Helene. Würde ich dich nach langer Zeit wiedersehen, würde ich dich zwar auch sofort berühren, aber es wäre eher eine Umarmung oder einfach nur ein Kuss. Sex käme erst, nachdem wir unsere Probleme besprochen hätten."

„Mh", kam es nur von Helene. Thomas wusste nicht, ob er etwas falsches gesagt hatte oder seine Chefin nur am überlegen war. Er betrachtete sie und bemerkte mal wieder, wie gerne er sie abseits der Bühne sah. Ohne das ganze Make Up und die Kostüme, sondern einfach nur in ihren Sportsachen und zusammengebundenen Haaren. Sie war einfach immer schön. Bei dem Gedanken, konnte sich Thomas ein Lächeln nicht verkneifen, was auch seiner Chefin nicht verborgen blieb. Etwas verwirrt sah sie ihn an, ehe sie sich dann wieder ihren Aufwärmübungen widmete.

„Du, ehm..", fing Thomas an und zog damit ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich: „Wegen gestern..", fuhrt er fort: „..im Restaurant, das.. was ich gesagt habe, also.. tut mir Leid, wenn das irgendwie unangebracht war und.. ja."

Die Sängerin musterte ihn mit einem belustigten Blick, was den Akrobaten deutlich verunsicherte.

„Du denkst es war IRGENDWIE unangebracht, deiner Chefin zu sagen, dass du mit ihr schlafen willst?"

Jetzt konnte auch Thomas sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen: „Ja.. klingt doof, merke ich gerade selber."

Die beiden sahen sich an, lächelten und zu deren Überraschung, war diese ganze Situation nicht komisch oder merkwürdig, so wie sie hätte sein müsste. Als Helene leise anfing zu lachen, konnte auch er sein Grinsen nicht mehr verstecken.

„Oh Mann..", murmelte er amüsiert und genoss, wie ‚einfach' es momentan mit ihr war.

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